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Sherlock Holmes und das Druidengrab

Sherlock Holmes und das Druidengrab

Titel: Sherlock Holmes und das Druidengrab
Autoren: Alisha Bionda
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und sein Ton wurde geschäftsmäßig. „Ich will, dass Sie Holmes finden und davon überzeugen, dass er sich dieses eine Mal nicht einmischt.“
    Ich öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch er hob die Hand. „Nein, warten Sie, bis ich fertig bin. Dies hier“, er wies auf den Hochgewachsenen, „ist Professor Van Helsing. Er und ich hatten eine interessante Unterhaltung. Bitte Professor, wenn Sie so freundlich wären, zu erzählen, was Sie mir erzählt haben.“
    Mit so viel Würde, wie es einem Mann eben möglich ist, der von zwei Schlägern in die Mitte genommen wurde, stellte sich der Professor als Beobachter und Erforscher des Übernatürlichen und im Besonderen des Phänomens des Vampirismus vor. Noch wenige Tage zuvor hätte ich an dieser Stelle höflich, aber deutlich meinen Unglauben ausgedrückt, doch nun schwieg ich und ließ den Mann reden. Im Rahmen seiner Forschung war Van Helsing auf eine Reihe Mordfälle gestoßen, die auf einen Vampir als Missetäter hinwiesen. Diese Morde wurden immer in abgelegenen Gegenden begangen und der Vampir war stets fort, wenn Van Helsing am Ort des Geschehens eintraf. So war der Professor dem Vampir endlich bis nach London gefolgt, wo er ihn in Gestalt von Miss Adler schließlich stellte. Es gelang ihm, den Vampir zu verletzen und zwar auf eine Art, die für einen gewöhnlichen Menschen tödlich gewesen wäre. Aber als er ihm endgültig den Garaus machen wollte, was, wie mir Van Helsing mit der ernsthaftesten Miene der Welt versicherte, nur gelang, indem man den Kopf vom Rumpf trennte und das Herz mit einem Pfahl durchbohrte, war er gestört worden und hatte fliehen müssen.
    „Eine interessante Geschichte“, meldete sich der Gepflegte wieder zu Wort. „Vor kurzem noch unglaublich ... aber nun? Die Wirklichkeit hat einen neuen Aspekt hinzugewonnen und nun ist rasches Handeln gefragt. Meine Männer haben sich des Problems bereits angenommen. Wie war das noch, Professor? Sie behaupten, die Kreaturen glichen Miss Adler nicht?“
    „Sie hat sie gebissen, doch nicht zu ihresgleichen gemacht.“
    „Warum hat die Unvergleichliche ...“, der Gepflegte bemerkte meinen Blick und nickte. „Wie Sie sehen, lese auch ich Ihre amüsanten Geschichten.“
    „Sollte ich mich geschmeichelt fühlen?“
    „Warum hat sie sich in die Metropole gewagt? Ich gebe Ihnen die Antwort gleich ... es ist Holmes, den sie will. Ein Gefährte an ihrer Seite, ein Mann mit seinen geistigen Fähigkeiten und den Kräften eines Vampirs. Wer könnte sich den beiden entgegenstellen?“
    Ich gestehe, mir wurde übel. „Wie kann ich helfen?“
    „Finden Sie Holmes! Sie sind der Einzige, der ihn vor diesem Wahnsinn zu retten vermag.“
    Mein Besucher wandte sich zur Tür. Die beiden Schläger und der Professor folgten ihm. 
    „Weshalb ist Ihnen das so wichtig?“
    „Weil ich Chaos in meiner Stadt nicht gebrauchen kann. Ebenso wenig wie einen übermächtigen Erzfeind.“ Mit diesen Worten verließ er den Raum und mein schlaftrunkenes Hirn brauchte einige Momente, um den Sinn seiner Worte zu erfassen.
    „Moriarty“, flüsterte ich.

    Den Tag über versuchte ich herauszufinden, wo Holmes steckte. Ich sprach mit Lestrade, schickte Holmes' Gassenjungen auf die Suche und verbrachte Stunden damit, durch die Straßen zu streifen und alle Orte aufzusuchen, die mir in den Sinn kamen. Ich besuchte sogar Mycroft, der mir zwar nicht weiterhelfen konnte, jedoch auch einige Männer mit der Suche nach seinem Bruder beauftragte. Am Abend musste ich mir eingestehen, dass alle meine Bemühungen vergebens waren. Holmes blieb verschwunden. Mein Versuch, dieses neueste Abenteuer zu Papier zu bringen, um mich damit abzulenken, scheiterte – und inzwischen erreichte die Nacht ihren Höhepunkt.
    Mich trieb es erneut auf die Straße. Dieses Mal war mein Ziel der Ort, wo man Irene Adlers Körper gefunden hatte. Vielleicht besaß sie dort in der Nähe ein Versteck. So dürftig diese Spur auch war, ich musste es versuchen.
    Von den Gassenjungen und Ripple hatte ich erfahren, dass die blutgierigen Kreaturen noch nicht alle gefangen worden waren, obwohl Moriarty sein Versprechen gehalten und seine Männer auf die Jagd nach ihnen geschickt hatte. Lestrade dagegen leugnete noch immer, dass es in London ein Problem gab. „Die Bettler sind ein wenig übermütig geworden“, war seine Expertenmeinung. „Und was Ihren Freund Holmes angeht, wissen Sie ja, wie er ist. Er wird bald wieder auftauchen.“
    Als ich durch die finsteren
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