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Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville

Titel: Sherlock Holmes - Der Hund von Baskerville
Autoren: Sir Arthur Conan Doyle
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mitteilte und sich dadurch in Gefahr begab. Im Haus Merripit war ein alter Diener namens Anthony. Seine Verbindung zu den Staple-tons läßt sich über mehrere Jahre
    zurückverfolgen, bis in die Schulmeistertage, so daß er also gewußt haben muß, daß seine Herrschaft in Wirklichkeit ein Ehepaar war. Dieser Mann ist verschwunden und außer Landes gegangen. Auffällig ist, daß Anthony ein ungewöhnlicher Name in England ist, während in Spanien und in den
    lateinamerikanischen Ländern Antonio sehr häufig vorkommt. Der Mann sprach ein gutes Englisch, wie Mrs. Stapleton es ja auch tut, aber sie hatten beide einen seltsam lispelnden Akzent. Ich selbst habe diesen alten Mann gesehen, wie er den Grimpener Sumpf durchquerte, den Zeichen folgend, die Stapleton
    gesetzt hatte. Es ist darum gut möglich, daß er es war, der in Abwesenheit des Herrn den Hund versorgte, obgleich er vielleicht niemals erfahren hat, für welche Zwecke das Tier benutzt wurde.
    Die Stapletons reisten dann nach Devonshire zurück, wohin ihnen Sir Henry und Sie bald folgten. Nun noch ein Wort davon, wie ich damals zu der Sache stand. Sie werden sich sicherlich erinnern, daß ich das Papier, auf das die Nachricht geklebt war, auf Wasserzeichen untersuchte. Während ich das tat, hielt ich es mir dicht vor die Augen und da nahm ich einen leichten Duft eines Parfüms wahr, das >Weißer Jasmin< heißt. Es gibt fünfundsiebzig Parfümmarken, die ein Kriminalexperte auseinanderhalten muß.
    Und meine eigene Erfahrung hat gezeigt, daß manchmal ein ganzer Fall von dem exakten Erkennen einer Parfümmarke abhängt. Dieser Duft wies auf eine Dame hin, und schon wandten sich meine Gedanken den Stapletons zu. Ich habe mir Gewißheit über den Hund verschafft und hatte den Verbrecher erraten, bevor wir uns an den Ort des Verbrechens begaben.
    Meine Absicht war, Stapleton zu beobachten. Es lag auf der Hand, daß ich das nicht tun konnte, wenn ich mit Ihnen zusammen war, denn er war natürlich äußerst wachsam. So mußte ich also jedermann hinters Licht führen, auch Sie. Heimlich traf ich dort ein, als ich eigentlich in London sein sollte. Es ging mir auf dem Moor gar nicht so schlecht, wie Sie vielleicht annehmen. Den größten Teil der Zeit verbrachte ich in Coombe Tracey, und ich benutzte die Hütte im Moor nur, wenn es unbedingt notwendig wurde, an Ort und Stelle zu sein. Cartwright war mit mir heruntergekommen. In seiner Verkleidung als Junge vom Lande war er mir eine große Hilfe. Für das Essen und saubere Wäsche war ich auf ihn angewiesen.
    Während ich Stapleton beobachtete, hat Cartwright meistens Sie beobachtet, so daß es mir möglich war, alle Fäden in der Hand zu halten.
    Ich habe Ihnen ja schon erzählt, daß Ihre Berichte mich pünktlich erreicht haben, denn sie wurden mir von der Baker Street nach Coombe Tracey nachgeschickt. Sie waren von großem Nutzen für mich,
    besonders dieses zufällig wahre Stückchen aus seiner Biographie. Damit konnte ich die Identität des Mannes und der Frau herausbekommen und wußte nun, woran ich mit ihnen war. Durch den
    ausgebrochenen Zuchthäusler und seine Verwandtschaft mit den Barrymores ist der Fall ein gut Teil komplizierter geworden. Aber Sie haben das auf sehr kompetente Weise aufgeklärt. Allerdings war ich aufgrund meiner eigenen Beobachtungen zu demselben Schluß gekommen. Zuder Zeit, als Sie mich auf dem Moor aufgestöbert haben, wußte ich bereits alles, aber ich hatte keinen gerichtsreifen Fall, den ich den Geschworenen hätte vorlegen können. Nicht einmal Staple-tons Mordversuch an Sir Henry in jener Nacht, der mit dem Tod des unglücklichen Zuchthäuslers endete, trug viel dazu bei, eine Mordanklage gegen unseren Mann zu untermauern. Es schien keine andere Wahl zu geben, als ihn auf frischer Tat zu ertappen. Deshalb mußten wir Sir Henry allein und ungeschützt als Köder benutzen. Das taten wir dann auch. Daß wir unseren Fall gut zu Ende bringen konnten, bezahlte unser Klient mit einem schweren Schock. Aber wir haben Stapleton ins Verderben getrieben. Ich muß zugeben, daß ich mir Sir Henrys wegen Vorwürfe mache. Was diesen Teil des Falles betrifft, wäre ich besser anders vorgegangen. Aber wir konnten nicht die lähmende Schockwirkung voraussehen, die dieses Tier auslöste. Ebenso konnte niemand den Nebel vorausahnen, der es ermöglichte, daß das Tier so plötzlich vor uns auftauchte. Wir haben um den Preis von Sir Henrys Krankheit gesiegt, aber beide Ärzte, der Spezialist und Dr.
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