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Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel

Titel: Sherlock Holmes - Das ungelöste Rätsel
Autoren: Alisha Bionda
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wurde Conan Doyle Arzt. Weltruhm erlangte der Schotte jedoch als geistiger Vater von Sherlock Holmes. Der Nachteil an der Popularität des Meisterdetektivs: Conan Doyles übrige literarische Arbeiten standen ebenso wie er selbst stets in Holmes’ Schatten. So weiß heute fast niemand mehr, dass Arthur Conan Doyle einer der beliebtesten Autoren und Promis seiner Zeit war. Mit etwas Glück kennt man Conan Doyle heute noch als Autor der vielfach verfilmten Saurier-Schwarte  Die Vergessene Welt . Aber wer ahnt schon, dass er auch frühe Science Fiction-Geschichten und allerhand exzellent recherchierte historische Romane schrieb? Dass er über Kriege referierte, ein fantastischer Sportsmann (Billard, Kricket, Boxen, Skifahren) war und sich gegen Justizirrtümer im Königreich stark machte? Dass er ein kosmopolitischer Globetrotter war, der den Ski-Tourismus in der Schweiz salonfähig machte, den U-Boot-Krieg voraussagte und mit über 50 noch in den Ersten Weltkrieg zog? Dass er Rudyard Kipling das Golfspielen beibrachte, ein Brieffreund von Robert Louis Stevenson war, mit Harry Houdini über Geistererscheinungen debattierte und mit Oscar Wilde in London dinierte? Dass er als einer der ersten Briten einen Strafzettel wegen zu schnellem Autofahrens bekam und mit J. M. Barrie ein floppendes Theaterstück schrieb, nur um ein paar Jahre später Bram Stoker mit einem anderen Stück zu begeistern? Ja, dieser Arthur Conan Doyle war schon ein irrsinnig vielseitiger Bursche. Die letzten 30 Jahre seines Lebens bekam das Image aber einige Kratzer, als sich Conan Doyle nicht nur politisch betätigte, sondern den Kampf für den Spiritismus zu seiner Lebensaufgabe machte – worunter sein Ruf gehörig litt. Conan Doyles Trauerfeier nach seinem Tod am 7. Juli 1930 geriet gar zur Farce, als Hellseher zwischen dem Verstorbenen und seinen Verbliebenen einen Kontakt herstellen wollten, während sich tausende Schaulustige im Saal tummelten.

    Conan Doyle und die Feen von Cottingley
    1917 behaupteten die Mädchen Elsie Wright und Frances Griffiths, Feen fotografiert zu haben. Conan Doyle, damals schon ein engagierter Kämpfer für den Spiritismus und das Übernatürliche, wurde einer der größten Fürsprecher der Fotos. Er betätigte sich als Gutachter und schrieb einen Artikel über die Fotos, in dem er deren Authentizität betonte. 1981 wurden die stets belächelten Fotos schließlich endgültig als Schwindel entlarvt. Die ebenfalls in die Jahre gekommenen Urheberinnen gaben zu Protokoll, den Schwindel nur aufrechterhalten zu haben, um Conan Doyle nicht in Bedrängnis zu bringen, der sich ihnen gegenüber so ritterlich verhalten hatte. Zur Ehrenrettung Conan Doyles wurde später gerne behauptet, er habe die Fotos nur verifiziert, um die Mädchen zu schützen. Es ist aber davon auszugehen, dass der in dieser Phase seines Lebens von allem Okkulten begeisterte Conan Doyle wirklich an die Echtheit der Bilder glauben wollte und sich deshalb nur allzu bereitwillig täuschen ließ.

    Spiel des Lebens
    Lebte er, oder lebte er nicht? Manch einer von uns mag bei dieser Frage schmunzeln. Denn natürlich entsprang der Meisterdetektiv der Fantasie des geistreichen Sir Arthur Conan Doyle. Was freilich nichts daran ändert, dass viele Sherlock Holmes noch immer für eine reale „historische“ Person halten und annehmen, dass er zum Ende des 19. Jahrhunderts wirklich gelebt hat. Das hat sicherlich auch damit zu tun, dass von Autoren und Holmes-Forschern („Holmesianern“) mit voller Absicht eben genau dieser Eindruck erweckt wird.
    „Sherlock Holmes lebt“, sagt auch Win Scott Eckert, amerikanischer Experte für Pulp- und die viktorianische Abenteuerliteratur, im Vorwort zur Storysammlung  Sherlock Holmes und das Uhrwerk des Todes . „Jeder, der das bezweifelt, leidet an Wahnvorstellungen und verdient es, kräftig verhauen zu werden. Die wissenschaftliche Beschäftigung mit der Biografie von Sherlock Holmes – gemeinhin ,  The   Game‹  – das Spiel – genannt – entsprang der Vielzahl an Diskrepanzen in Watsons Aufzeichnungen der Fälle des Meisterdetektivs.“ Allerdings äußerte Conan Doyle schon zu Lebzeiten, dass diese Diskrepanzen alleine Watsons Schuld seien, wenn der emsige Chronist etwa eine Information mit Absicht verfälschte, um die Identität eines Klienten zu verschleiern, oder mit einem Datum aus welchen Gründen auch immer durcheinander kam.
    „Die sherlockianische Tradition“, erklärt Eckert derweil weiter, „das
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