Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
Vom Netzwerk:
Schloss-Garde. Welche Richtung wird Hastur als Nächstes einschlagen? Lady Callina von Valeron ist unverheiratet. Will er sie vielleicht mit dir zusammengeben und auch die Aillard-Domäne an sich bringen?«
»Ich bin alt genug, um bei meiner Heirat ein Wort mitzusprechen«, antwortete Regis trocken. »Und ich versichere dir, sollte er einen Plan dieser Art haben, dann hat er mit mir nicht darüber gesprochen. Stellst du dir meinen Großvater als eine Spinne im Mittelpunkt eines derartigen Netzes vor?«
»Regis, ich habe nicht die Absicht, einen Streit mit dir heraufzubeschwören.« Danilo hob den Weinkrug; Regis schüttelte den Kopf, doch Danilo goss trotzdem die Becher voll, hob seinen an die Lippen und setzte ihn ab, ohne getrunken zu haben. »Dein Großvater ist ein guter Mann, und was dich selbst betrifft - nun, du weißt genau, wie viel ich von dir halte, Bredhyu.« Er benutzte die intime Version des Wortes, und Regis lächelte. Danilo aber fuhr ernst fort: »All das schafft einen gefährlichen Präzedenzfall. Nach dir können Hasturs regieren, die tatsächlich nicht für so viel Macht geeignet sind. Es mag ein Tag kommen, an dem sich alle Domänen als HasturVasallen wieder finden.«
»Zandrus Höllen, Dani!«, rief Regis ungeduldig. »Glaubst du wirklich, Darkover wird bis dahin unabhängig vom Imperium bleiben oder die Comyn werden, wenn dieser Tag kommt, immer noch über die Domänen herrschen? Ich finde, Marius Alton ist der Einzige von uns, der für die Entwicklung, die Darkover nehmen wird, richtig vorbereitet ist.«
»Dieser Tag«, sagte Danilo leise, »wird nur über die Leichen der Ardais-Domäne kommen.«
»Zweifellos werden an diesem Tag auch Hastur-Leichen daliegen, aber kommen wird er für alle. Hör zu, Dani«, drängte er, »verstehst du die Situation wirklich? Vor ein paar Generationen, als die Terraner herkamen, befanden wir uns zur richtigen Zeit am falschen Ort - auf einem Planeten, der zwischen dem oberen und dem unteren Spiralarm der Galaxis liegt, genau da, wo die Terraner einen Raumhafen als Knotenpunkt und Transitstation für den Verkehr des Imperiums brauchten. Sie hätten einen unbewohnten Planeten vorgezogen, und ich bin überzeugt, sie haben darüber diskutiert, ob sie Darkover in einen solchen verwandeln sollten. Dann entdeckten sie, dass wir eine verloren gegangene terranische Kolonie sind …«
»Und Sankt-Valentin-im-Schnee liegt zu Nevarsin begraben«, fiel Danilo erregt ein. »Das alles habe ich gehört, als wir vor drei Jahren Gefangene in Aldaran waren, Regis!«
»Nein, hör zu - die Terraner fanden uns, die wir eine auf Terra selbst längst tote Sprache benutzten, aber wir waren eine primitive Welt, die terranische Technik war uns verloren gegangen - wenigstens dachten sie das. Sie gaben uns den Status einer Geschlossenen Welt, um uns zu rapide soziale Umschwünge zu ersparen. Das tun sie bei allen primitiven Gesellschaften, damit diese sich in dem ihnen gemäßen Tempo entwickeln können. Mit der Zeit fanden sie heraus, dass unsere Welt doch nicht ganz so primitiv ist, sie erfuhren von unserem Laran, von unserer Matrix-Technologie. Sie entdeckten, dass die telepathisch zusammengeschlossenen Turmkreise Metalle fördern, Flugmaschinen mit Energie versorgen und noch viel mehr zu tun vermögen. Ja, da wollten sie die Matrix-Technologie für sich, und sie haben alles Mögliche versucht, um ein wenig davon zu bekommen.«
»Regis, das weiß ich alles, aber …«
»Willst du mir zuhören? Du weißt es ebenso gut wie ich; einige Darkovaner wünschten sich - und wünschen sich immer noch - die Vorteile der terranischen Technik, einen Platz im Imperium, für Darkover den Status einer Kolonie mit politischer Macht, Vertretung im Reichssenat - all diese Dinge. Andere, besonders die Comyn, waren der Meinung, die Mitgliedschaft im Imperium würde unsere Welt und unser Volk vernichten. Aus uns würde eine Kolonie wie ein Dutzend andere werden, abhängig von terranischem Handel, von außerplanetaren Metallen und Luxusgütern, vom Tourismus … Bis heute hat sich diese Partei durchgesetzt. Ich bin überzeugt, auf Darkover müssen Veränderungen eintreten. Aber uns muss genügend Zeit bleiben, um sie zu verkraften.«
»Und ich will nicht, dass es überhaupt dazu kommt«, erklärte Danilo.
»Wer will das schon? Aber die Terraner sind hier, ob es uns passt oder nicht. Und ich will mich nicht beschuldigen lassen, ich versuchte, unser Volk auf der Stufe primitiver Barbaren zu halten, damit meine
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher