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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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ergriffen, schreit, stirbt …
Nein! Gnädige Avarra, nein …
Dunkelheit, Schwärze. Alles ausschließen. Ich schließe die Augen und senke meinen Kopf, gehe fort, da ist nichts, gar nichts …
Schmerz. Flammende Qual in meiner Hand …
»Ist es so schlimm, Lew?« Ich spürte die beruhigenden Gedanken meines Vaters hinter mir. Ich nickte, biss die Zähne zusammen, schlug den schmerzenden Stumpf meiner linken Hand gegen das Geländer, ließ mich von der fremden Kälte der weißen Mondsichel überfluten.
»Verdammt noch mal, mir fehlt nichts. Hör auf…« Ich suchte nach dem richtigen Wort, und mir fiel nichts ein als: »Hör auf, ständig teilzunehmen.«
»Was soll ich denn sonst tun? Ich kann es nicht ausschließen«, antwortete er ruhig. »Du hast - wie soll ich sagen? - mit voller Kraft gesendet. Sobald du deine Gedanken für dich behalten kannst, werde ich dich mit ihnen allein lassen. Im Namen aller Götter, Lew, ich bin zehn Jahre lang Techniker im Arilinn-Turm gewesen!«
Er ging nicht in Einzelheiten. Das brauchte er auch nicht. Drei Jahre lang, vielleicht die glücklichsten Jahre meines Lebens, war auch ich Matrix-Mechaniker im Arilinn-Turm gewesen und hatte mit den komplizierten Matrix-Kristallen gearbeitet, die die Gedanken von Telepathen zusammenschließen, um unsere an Metallen und Maschinen arme Welt mit einem Kommunikationsnetz und Technologie zu versorgen. In Arilinn hatte ich gelernt, was es bedeutet, Telepath zu sein, Comyn unserer Kaste mit dem ererbten Geschenk oder Fluch, den eigenen Geist mit dem anderer verbinden zu können und hypersensitiv auf die gedanklichen Ausstrahlungen um mich zu reagieren. Man lernte, andere nicht zu belauschen, man lernte, anderen die eigenen Gedanken nicht aufzudrängen, nicht verletzt zu werden durch die Schmerzen, die Not anderer, von äußerster Empfänglichkeit zu bleiben und gleichzeitig zu leben, ohne sich aufzudrängen oder zu fordern.
Auch ich hatte das alles gelernt. Aber meine Kontrolle war von der Matrix der neunten Ebene ausgebrannt worden, die ich Wahnsinnigerweise mit einem Kreis halb ausgebildeter Telepathen zu handhaben versucht hatte. Vergeblich war unsere Hoffnung gewesen, die alte, hoch entwickelte darkovanische Technologie wieder zu erwecken, wie sie uns als Legende aus dem Zeitalter des Chaos überliefert ist. Und dabei hätten wir es beinahe geschafft, indem wir mit den alten Künsten experimentierten. Vom gewöhnlichen Volk auf Darkover werden sie Zauberei und Magie genannt, doch wir wussten, dass es sich dabei in Wahrheit um eine komplizierte Wissenschaft handelt. Mit ihr hätte sich praktisch alles erreichen lassen - auch die Erzeugung von Energie für eigene Raumschiffe, die aus den armen, abhängigen Verwandten, die wir Darkovaner für Terra darstellen, gleichberechtigte Partner des Imperiums gemacht hätten.
Wir hätten es beinahe geschafft … aber Sharra war zu mächtig für uns, und die Matrix, die seit Jahren in Fesseln geschlagen war und den Schmieden in den Bergen friedlich Feuer für ihre Werkstätten brachte, war frei geworden und hatte in den Bergen gesengt und verheert. Eine Stadt war zerstört worden. Und ich, ich war ebenfalls zerstört worden, verbrannt in diesem monströsen Feuer, und Marjorie, Marjorie war tot …
Und jetzt konnte ich in meiner Matrix nichts anderes mehr erblicken als Flammen und Zerstörung und Sharra …
Ein Telepath stimmt seine Schwingungen auf den Matrixstein ab, den er benutzt. Mit elf hatte ich eine solche Matrix erhalten; hätte man sie mir weggenommen, wäre ich bald darauf gestorben. Ich weiß nicht, was die Matrixsteine sind. Manche Leute halten sie für Kristalle, die die psychoelektrischen Emanationen des Gehirns in den »stillen« Teilen, wo die Comyn-Kräfte sitzen, verstärken. Andere nennen sie eine fremde Lebensform, die in Symbiose mit den besonderen Kräften der Comyn lebt. Was auch die Wahrheit sein mag, ein Comyn-Telepath arbeitet mittels seiner eigenen Matrix. Die größeren Matrices höherer Ebenen werden niemals auf Körper und Gehirn des einzelnen Matrixarbeiters abgestimmt, sondern durch seinen Stein weitergegeben und transformiert.
Aber Sharra hatte nach uns allen gegriffen und uns in das Feuer hineingezogen …
»Genug!« Mein Vater sprach mit der den Altons eigenen Kraft, zwang mir seinen Willen auf, wischte das Bild fort. Gnädige Dunkelheit sank hinter meinen Augen nieder. Dann konnte ich den Mond wieder sehen, konnte etwas anderes sehen als Flammen.
Ich ruhte meine Augen
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