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Sharras Exil - 17

Sharras Exil - 17

Titel: Sharras Exil - 17
Autoren: Marion Zimmer-Bradley
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Teil dieser modernen Welt werden sollte. Lerrys Ridenow ist weit im Imperium herumgereist, und zweifellos wird er bei der nächsten Ratssitzung wieder das Lob der Terraner singen. Kennard Alton wurde auf Terra erzogen, und er befindet sich jetzt mit seinem Sohn Lew dort. Und dann fragte sich Regis, wie es Lew irgendwo da draußen in diesem fremden Universum gehen mochte.
    Wenn wir von der Bürde des Hastur-Erbes frei wären, würde auch ich fortgehen und niemals zurückkehren. Wieder überkam ihn die Versuchung wie damals, als er ein rebellisches Kind in seinem ersten Kadettenjahr bei der Garde gewesen war - der notwendigen Lehrzeit, die alle ComynSöhne durchmachten. Er und sein Freund Danilo hatten zusammen Pläne geschmiedet. Sie wollten an Bord eines der terranischen Schiffe gehen, sich einen Platz im Leben erobern … sich in der Unendlichkeit tausender von fremden Welten verlieren. Regis lächelte in der Erinnerung daran; es war ein Kindertraum gewesen. Ob zum Guten oder Schlechten, er war Erbe von Hastur, und das Schicksal Darkovers war Teil seines Lebens, so untrennbar davon wie sein Körper oder sein Gehirn.
    Danilo war Erbe von Ardais, adoptiert von dem kinderlosen Lord Dyan Ardais, und wurde für dies hohe Amt vorbereitet wie Regis für das seine. Drei gemeinsame Jahre bei den Kadetten lagen hinter ihnen; als Offiziersnachwuchs hatten sie gelernt, anderen und sich selbst zu befehlen. Regis hatte es als eine friedliche Zeit empfunden, aber sie war endgültig vorbei. Er hatte den vergangenen Winter in der Stadt Thendara verbracht, an den Sitzungen der Cortes teilgenommen, mit dem Magistrat verhandelt, diplomatische Gesandtschaften aus anderen Domänen und den Trockenstädten jenseits der Domänen, die Repräsentanten der Terraner und des Imperiums empfangen. Kurz gesagt, er hatte gelernt, das Amt seines Großvaters als Vertreters der Domänen zu übernehmen.
    Seit der Festnacht, mit der die Ratssitzungen endeten, hatte Danilo ihm nur einen oder zwei flüchtige Besuche abgestattet. Er hatte mit Lord Dyan nach Burg Ardais zurückkehren und sich mit der Domäne vertraut machen müssen, die ihm gehören würde, falls Dyan kinderlos starb. Dann war Danilo der schweren Krankheit seines eigenen Vaters wegen nach Syrtis gerufen worden.
    Warum kommt mir ganz plötzlich Danilo in den Sinn? Und dann erkannte er es. Er war kein besonders guter Telepath, aber das Band zwischen ihm und Danilo war stark. Abrupt wandte er sich von dem Anblick der Stadt und des Raumhafens ab, zog die Vorhänge zu und ging hinein.
    Es war der müßige Traum eines Knaben, dort zu stehen und sich zu den Sternen zu sehnen. Meine Welt liegt hier. Er trat in das Vorzimmer der Hastur-Suite, gerade als einer der Diener auf der Suche nach ihm erschien.
    »Dom Danilo Syrtis, Erbe und Herr von Ardais«, meldete er, und Danilo kam herein, ein schlanker, hübscher junger Mann mit dunklen Haaren und Augen. Regis wollte ihn mit der offiziellen, unter Verwandten üblichen Umarmung begrüßen, sah jedoch über Danilos Schulter, dass der Diener den Raum verließ, und irgendwie verwandelte sich die förmliche Geste dazu, dass der eine Freund den anderen begeistert an sich drückte.
    »Dani! Ich freue mich so, dich zu sehen! Du kannst dir nicht vorstellen, wie langweilig die Stadt im Winter ist!«
Danilo lachte und blickte liebevoll auf Regis nieder. Er war jetzt ein bisschen größer als sein Freund. »Mir wäre die
    Stadt lieber gewesen. Ich schwöre dir, das Klima von Ardais hat viel mit Zandrus kältester Hölle gemein. Lord Dyan im Nevarsin-Kloster kann es nicht kälter gehabt haben.«
    »Ist Dyan immer noch in Nevarsin?«
»Nein, er hat das Kloster Anfang des Winters verlassen. Wir waren die ganze Zeit zusammen in Ardais; er hat mich vieles gelehrt, was ich, wie er sagt, als Regent der Domäne wissen sollte. Dann reisten wir gen Süden nach Thendara … Seltsam, ich hätte nie gedacht, dass mir seine Gesellschaft Vergnügen bereiten könnte, aber er hat sich so viel Mühe gemacht, mich für meine zukünftige Aufgabe richtig zu erziehen …«
»Das tut er schon der Ehre seines eigenen Hauses wegen«, bemerkte Regis trocken.
»Aber als mein armer Vater starb, war er die Freundlichkeit selbst.«
»Auch das überrascht mich nicht«, sagte Regis. »Du bist hübsch geworden, Dani, und Lord Dyan hat immer ein Auge für Schönheit bei Jungen gehabt …«
Danilo lachte. Jetzt konnten sie gemeinsam darüber lachen, obwohl es vor drei Jahren gar nichts Lustiges
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