Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Titel: Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke
Autoren: Bernhard Moestl
Vom Netzwerk:
Sie sich? Warum?
    Trotzdem hat Anerkennung nicht zwingend mit materiellen Werten zu tun. Schon Kinder sind stolz auf diese allwissenden Erwachsenen, die sie als die »ihren« ausgeben können. Und was würden viele Mitarbeiter dafür geben, wenn der Vorstandsvorsitzende persönlich ihre Arbeit gutheißen würde? Lob von ganz oben ist wie ein Handshake mit dem König. Ein Prinzip übrigens, das schon länger bekannt ist. Bereits in der Mitte des achtzehnten Jahrhunderts schreibt der französische Schriftsteller Vauvenargues: »Es ist ein Zeichen von Mittelmäßigkeit, nur mäßig zu loben.«
    Wer in der Lage ist, Menschen Anerkennung zu geben, kann diese lenken.
    Viele Menschen wollen geführt werden, weil sie gerne Idole haben. Jemanden, zu dem sie aufschauen können, der für sie ihre Träume lebt. Ob es ihnen gefällt oder nicht: als Führungskraft sind Sie genau in dieser Position. Das bedeutet einerseits eine große Möglichkeit, andererseits aber auch eine große Verantwortung.
    Sich seiner Verantwortung bewusst sein
    Vergessen Sie nie, dass, wer oben ist, die Macht hat, Menschen zu heben, diese gleichzeitig aber auch hinunterdrücken kann. Letzteres passiert wahrscheinlich viel öfter aus Unachtsamkeit denn aus Absicht. Vielen Führungskräften ist die Tragweite ihrer Macht nämlich nicht bewusst. Ich will Ihnen ein Beispiel geben. Stellen Sie sich vor, Sie haben ohnehin schon einen schlechten Tag, und genau da tauchen Probleme mit einem Produkt aus dem Land X auf. Voller Zorn schimpfen sie nun auf dieses Land und schreien herum, dass dessen Bewohner zu nichts fähig seien. Abgesehen davon, dass sich einige Leute in ihrer Umgebung denken werden, dass Sie wieder einmal schlecht drauf sind, wird diese Aussage keinerlei Konsequenzen haben. Nun stellen Sie sich bitte vor, Sie sind der Präsident einer Großmacht und sagen in der genau gleichen Situation das exakt Gleiche. Im günstigsten Fall wird am nächsten Tag nur in den Zeitungen darüber diskutiert, wie es zu diesem Ausrutscher kommen konnte. So verhält es sich auf jeder Ebene. Und so ist es eben nicht gleichgültig, ob der Nachbarsohn oder der Firmenvorsitzende die Arbeit eines Mitarbeiters tadelt.
    Führen heißt gemeinsam siegen
    So stark die beiden Führungsmönche am Anfang des Kapitels auch gewesen sein mögen, es ist höchst fraglich, ob sie auch alleine siegreich gewesen wären. Ihre wirkliche Stärke waren elf Mitarbeiter und die Fähigkeit ihrer Anführer, sie richtig einzusetzen. Auch in späteren Schlachten, in welche das Kloster hineingezogen wurde, übernahmen die Mönche die Arbeit des Kampfes nicht selbst. Sie schulten und motivierten vielmehr jene Menschen zu Mitarbeitern, die gerade verfügbar waren. Meist waren das lokale Bauern. Vielleicht hätten die Mönche lieber erfahrene Soldaten als Kollegen gehabt, aber die waren eben nicht verfügbar. Gleichzeitig wussten sie, dass es nicht darauf ankommt, wer die Mitarbeiter sind, sondern einzig darauf, was die Führungskraft aus Ihnen macht. Dafür ist diese nämlich da.
    Eine weitere Stärke des Führungsgremiums des Klosters war die Entscheidung, jeden als Mönch aufzunehmen, der etwas zur Entwicklung der Klostergemeinschaft beitragen konnte. Nicht Lebenslauf oder Arbeitszeugnis war ausschlaggebend, sondern das Interesse an der Mitarbeit und die Bereitschaft, das eigene Wissen zu teilen. So kamen neben braven Mönchsnovizen auch Menschen in den Tempel, die kein anderes Kloster wollte. Die Mönche versuchten diese aber nicht zu ändern. Sie machten sich ihr Wissen, ihr Können und auch ihre Eigenarten zunutze.
    »Konzentriere dich auf das Vorhandene!«, lautet eine der wichtigsten Regeln in Shaolin. Jammere nicht über das, was du nicht hast, sondern mache das Beste aus dem, was vorhanden ist.
    Wenn Sie also meinen, nicht die richtigen Mitarbeiter zu haben, sorgen Sie dafür, dass diese genau zu diesen werden. Mitarbeiter sind nicht Ihre Gegner, sie sind Ihre Waffen. Es gibt keine guten und keine schlechten Mitarbeiter. Jeder von ihnen ist so gut, wie Sie ihn kennen und einsetzen können.
    In Shaolin hat man mir dazu die folgende Geschichte erzählt: Als ein Mönch über einen Markt ging, hörte er ein Gespräch zwischen einem Metzger und seinem Käufer. »Gib mir das beste Stück Fleisch, das du hast«, sagte der Käufer. »Alles in meinem Laden ist das beste«, erwiderte der Metzger. »Du kannst hier kein einziges Stück Fleisch finden, das nicht das Beste ist.« Bei diesen Worten wurde der
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher