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Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke

Titel: Shaolin - Du musst nicht kämpfen, um zu siegen!: Mit der Kraft des Denkens zu Ruhe, Klarheit und innerer Stärke
Autoren: Bernhard Moestl
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Mönch erleuchtet.
    Verstehen Sie Ihre Arbeit als Führungskraft als gemeinsame Reise mit Ihren Mitarbeitern, bei der Sie nur alle gemeinsam am Ziel ankommen können. Ihre Aufgabe ist es, jeden Ihrer Mitarbeiter genau dorthin einzuteilen, wo er sein ganzes Können, Wissen und Talent zum Einsatz bringen kann.
    Robert Lembke hat das einmal so formuliert: »Die Fähigkeit eines Chefs erkennt man an seiner Fähigkeit, die Fähigkeiten seiner Mitarbeiter zu erkennen.« Viele Führungskräfte sind hier aber nicht flexibel genug, aus jedem Mitarbeiter im Wortsinn das Beste zu machen.
    Nehmen wir beispielsweise an, Person P wird Ihnen vom Personalbüro als Telefonist zugewiesen. Schon beim ersten Anruf, den P entgegennimmt, wissen Sie, dass die Stärken dieses Menschen überall liegen außer in der Kommunikation. Da es aber von der Personalabteilung so vorgesehen wurde, beharren Sie darauf, dass P es eben lernen müsse. Auch wenn Q an genau jenem Posten sitzt, den P perfekt ausfüllte, und Q selbst lieber telefonieren würde.
    Ich erinnere mich selbst an einen Mitarbeiter, dessen wahres Potenzial ich lange Zeit nicht erkannt habe. T war ein Mensch, der mit klaren Vorgaben geniale Ergebnisse erzielen, ohne diese aber überhaupt nicht arbeiten konnte. Ihm also zu sagen: »Überlege dir bitte einmal, wen wir da am besten kontaktieren«, führte zu genau keinem Ergebnis und damit anfangs oft zu Ärger. War meine Bitte aber, »Kontaktiere den Präsidenten der USA und sorge dafür, dass ich morgen zu ihm kommen kann«, konnte ich sicher sein, dass der Präsident nicht nur informiert wäre, sondern sogar auf mich warten würde. Gerade bei Mitarbeitern dieser Art ist es übrigens besonders wichtig, sich auch die Zeit zu nehmen, die Erfolge anzuhören, und nicht zu vergessen, dafür auch zu loben. Ohne »Rapportmöglichkeit« bleibt die Aufgabe sonst für den Betreffenden selbst oft unerledigt.
    Es gibt weder »gute« noch »schlechte« Mitarbeiter
    Grundsätzlich sind Mitmenschen, Vorgesetzte und Kollegen weder gut noch schlecht. Abgesehen davon, dass so eine Einteilung ohnehin nur vom Standpunkt des Einzelnen abhängig ist, gibt es nicht den Menschen, der Ihnen nur Gutes will, und nicht den, der Sie nur betrügt. Die Frage ist vielmehr, ob Sie bereit sind, jeden einzelnen Menschen, der Ihnen in Ihrem Leben begegnet, so anzunehmen, wie er wirklich ist, und nicht so, wie Sie ihn sich vorstellen. Sind Sie das nicht, so wird ein Mensch, der in Ihrem Bewertungssystem als »gut« gespeichert ist, für Sie lange gut sein, gleichgültig, was er tut. Selbst wenn er irgendwann versuchte, Sie zu hintergehen, würden Sie hundert Gründe finden, warum das so nicht sein könne, andere Schuldige ausmachen und auch sonst alles tun, um die Wahrheit nicht sehen zu müssen. Wenn Sie am Ende aber genau das tun müssen, wandert diese Person auf ewig in die Kategorie »Enttäuschungen«, und Sie werden nie wieder mit ihr Freude haben.
    Umgekehrt werden Sie von einem als »unfähig« bewerteten Kollegen nichts annehmen wollen, da nichts, was er oder sie sagt, gut sein kann. Gleiches gilt für Ihre Mitarbeiter. Vielen Führungskräften gilt ein Mitarbeiter, der eine bestimmte Aufgabe nicht ordentlich erledigen kann, als generell unfähig. In seinem Buch »Vom geglückten Leben« schreibt der griechische Philosoph Epiktet dazu Folgendes:
    »Es wäscht sich einer eilig. Sage nicht: ›Er wäscht sich schlecht‹, sondern: ›Er wäscht sich eilig.‹ Es trinkt einer viel Wein. Sage nicht: ›Er tut unrecht‹, sondern: ›Er trinkt viel.‹ Denn ehe du die Absicht kennst, woher weißt du, ob er unrecht tut? So wird es dir nicht begegnen, dass die innere Überzeugung, die du gewonnen hast, etwas anderes enthalte als die handgreifliche sinnliche Wahrnehmung.«
    Im Falle des vermeintlich unfähigen Mitarbeiters würde Epiktet also sagen: »Sage nicht, er ist unfähig. Sage, er ist für diese Aufgabe nicht geeignet.« Niemand ist schließlich für alles, aber auch niemand für nichts geeignet.
    Es ist daher wichtig, jede Person immer wieder aufs Neue aus der Distanz und ohne Emotion zu betrachten. Selbst wenn man sich mit jemandem absolut nicht versteht, und dieser bis dahin alles schlecht und falsch gemacht hat, was jemals schlecht und falsch zu machen war, kann exakt dieser Jemand für die aktuell anstehende Aufgabe der Richtige sein.
    Immer der Wahrheit ins Auge sehen
    »Wenn du auf dem Wasser reisen willst, ist ein Boot dafür geeignet, weil ein Boot sich
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