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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
Autoren: Karen Marie Moning
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bin bereit.« Und da lag es hell strahlend auf dem Grund meines Sees. Goldene Strahlen, glitzernde Rubine, glänzende Schlösser.
    Das Sinsar Dubh .
    Ich war die ganze Zeit hier. Schon vor deiner Geburt.
    »Ich habe dich besiegt und dein Spiel zweimal durchschaut. Ich bin der Versuchung nicht erlegen.«
    Du kannst dich nicht deines Kerns berauben.
    Ich schwamm nicht mehr, sondern trieb triefnass in eine schwarze Höhle. Ich kam auf die Füße und sah mich um. Wo war ich? In der dunklen Nacht meiner Seele? Das Sinsar Dubh lag aufgeschlagen auf einem Podest vor mir. Die goldenen Seiten schimmerten; es wartete.
    Es war schön, so schön …
    Und die ganze Zeit in mir. All die Nächte, in denen ich Jagd auf das Buch machte, war es direkt vor meiner Nase. Oder besser: dahinter. Genau wie Cruce war ich das Sinsar Dubh , aber anders als Cruce hatte ich es nie geöffnet. Es nie willkommen geheißen oder gelesen. Deshalb konnte ich die Runen, die es mir gegeben hatte, nie verstehen. Ich habe immer nur genommen, was es mir angeboten hat.
    Wäre ich jemals zum Grund des Sees getaucht und hätte das Buch aufgeschlagen, stünde mir das Dunkle Wissen des Königs zur Verfügung – bis zur kleinsten Einzelheit. Jeder Zauber, jede Rune, alle Formeln für Experimente. Ich wüsste, wie er die Schatten, den Grauen Mann und sogar Cruce erschaffen hatte! Kein Wunder, dass mich der König mit väterlichem Stolz betrachtet hatte. Ich besaß viele seiner Erinnerungen und einen großen Teil seiner Magie. Ich nahm an, das machte mich irgendwie zu seiner Tochter. Er hatte einen Teil seiner selbst ausgespuckt, und jetzt war es in mir. Sperma oder der wesentliche Kern des eigenen Wesens – für Feenwesen machte das keinen Unterschied. Er hatte sich in mir gesehen, so was mochten die Feen.
    Kein Wunder, dass mich K’Vruck erkannt hatte, als er mich mental bedrängte. Er hatte eine Facette des Königs in mir gefunden, und das machte mich für sein Verständnis zum König. Er vermisste seinen Reisebegleiter. Bei den Spiegeln war es ähnlich. Sie haben die Essenz des Königs in mir gespürt, und während mir die meisten Widerstand geleistet und mich vehement ausgespien hatten – dank Cruces verpfuschten Fluchs, der gar nicht Cruces Fluch war –, hatte mir der älteste Spiegel, der das Gemach der Konkubine mit demdes Königs verband und nicht von dem Fluch betroffen war, aus demselben Grund freien Durchgang gewährt. Mir haftete der Geruch des Königs an. Sogar Adam hatte etwas an mir bemerkt und Cruce bestimmt auch. Sie hatten nur nicht gewusst, was. Und der Junge mit den verträumten Augen hatte dem Fear Dorcha empfohlen, tiefer zu schauen, und das Gespenst im Nadelstreifenanzug war vor mir zurückgewichen.
    Meine Seiten sind bei dem Zauber aufgeschlagen, den du suchst. Du brauchst nur näher zu treten und zu lesen, MacKayla. So einfach ist das. Wir werden uns vereinen. Und du kannst dem Kind Frieden schenken.
    »Ich nehme an, du hattest gute Gründe, mein Schild kaputtzumachen, oder?« Jericho kam an meine Seite. »Ich musste das verdammte Ding selbst malen«, fügte er säuerlich hinzu. »In dieser Stadt gibt es keinen Schildermacher mehr. Ich hab Besseres zu tun, als zu malen.«
    Ich schnappte nach Luft. Jericho Barrons stand neben mir.
    In meinem Bewusstsein?
    Ich schüttelte den Kopf und erwartete halb, dass es ihn von den Füßen riss.
    Er blieb stehen – weltmännisch und untadelig wie immer.
    »Das ist nicht möglich«, sagte ich. »Du kannst nicht hier sein. Dies ist mein Kopf.«
    »Du schleichst dich in meinen. Ich habe dieses Mal nur noch ein Bild projiziert, damit du etwas zum Anschauen hast.« Er lächelte schwach. »Es war nicht leicht, bis hierher durchzudringen. Du gibst dem Begriff ›Dickschädel‹ eine ganz neue Bedeutung.«
    Ich musste lachen. Er schmuggelte sich in meine Gedanken und erzählte mir so einen Quatsch.
    »Ich hab dich auf der Straße gefunden. Du hast das Ladenschild angestarrt und mir nicht geantwortet, als ich versuchte, mit dir zu reden. Ich dachte, es ist besser, wenn ich nach dem Rechten sehe. Was machst du, Mac?«, fragte er leise – ganz der wachsame, gefährliche Barrons.
    Mein Gelächter erstarb, und Tränen schossen mir in die Augen. Er war in meinem Kopf. Es hatte wenig Sinn, ihm etwas zu verheimlichen. Er brauchte nur ein wenig zu stochern und würde auf die Wahrheit stoßen.
    »Ich habe den Zauber nicht.« Mir versagte die Stimme. Ich hatte ihn enttäuscht und hasste mich dafür. Er hatte
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