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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
Autoren: Karen Marie Moning
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Ich habe sie bisher verschont, um sie vor deinen Augen zu töten, bevor ich deine Existenz ausradiere. Aber dieses Mal ist es keine Täuschung, wenn du sie tot siehst.«
    Da der König schwieg, fuhr Cruce ungehalten fort: »Möchtest du nicht wissen, wie ich das bewerkstelligt habe, störrischer alter Mann? Nein? Du hast nie den Mund aufgemacht, wenn es um wichtige Dinge ging. Als du losgezogen bist, um dich gegen die Königin zur Wehr zu setzen, habe ich der Konkubine ein anderes deiner berühmten Elixiere eingeflößt – ein paar Schlucke aus dem Kelch des Vergessens. Sie stand in deinem Schlafgemach, als ich jede Erinnerung an dich auslöschte. Sobald sie so leer war wie ein unbeschriebenes Blatt, legte ich sie auf dein Bett und vögelte sie. Ich habe sie vor dir versteckt, wo du sie niemals gesucht hättest. Am Hof der Seelie. Ich habe V’lanes Platz eingenommen undvorgegeben, sie sei eine Menschenfrau, für die ich eine Schwäche hätte. Mit der Zeit tranken die Höflinge einer nach dem anderen aus dem Kelch und vergaßen. Während die Prinzessinnen an die Macht kamen und wieder abgesetzt wurden, wurde sie eine von uns. Ich hatte erreicht, was deine Tränke nie bewirken konnten. Die Zeit im Feenreich, unsere Tränke und unser Lebensstil haben sie zum Feenwesen gemacht. Welch eine Ironie! Irgendwann war sie so mächtig, dass sie Königin wurde. Sie war die ganze Zeit da – lebte – , aber du hast sie nicht bei den Seelie gesucht. Ich wusste, dass dies der einzige Ort war, den der arrogante Unseelie-König nie betreten würde. Du hast dich deinem Groll hingegeben, während ich mit deiner Mätresse schlief. Sie wurde meine Geliebte, meine Königin. Und jetzt wird mich ihr Tod zum König, zu dir , machen.«
    Der König sah seinen Sohn traurig an. »Mehr als du ahnst, wenn das alles wahr ist. Aber dir steht jemand im Weg.« Sein Blick richtete sich auf mich.
    Ich riss die Augen auf und schüttelte den Kopf. »Was soll das? Willst du mich dazu bringen, ihn zu töten? Ich stehe ihm nicht im Weg.«
    »Unsere Magie bevorzugt eine Frau. Ich glaube, sie hat dich auserwählt.«
    »Ich habe das Sinsar Dubh «, machte Cruce deutlich. »Sie nicht.«
    Der König lachte. »Du denkst daran, ich zu werden. Sie wird sie. Nicht die einzige Möglichkeit.«
    Ich war entsetzt. Ich glaubte zu verstehen, was er damit meinte, und es gefiel mir kein bisschen.
    »Vielleicht wird Barrons Cruce. Wer sollte das verurteilen?«, sagte der König.
    »Barrons würde niemals Krieg werden«, protestierte ich.
    »Oder ich. Es kommt auf die Nuancen an.« Der König sah die Konkubine an. »Das alles ist irrelevant. Ich bin noch nicht am Ende.«
    Plötzlich war die Königin weg.
    »Was, zum …« Cruce stand mit leeren Händen da. Er machteeinen Satz nach vorn und stieß an eine unsichtbare Barriere. Seine Augen verengten sich, und er intonierte einen Gesang, der mir das Blut in den Adern gefrieren ließ. Seine Stimme klang so schaurig wie die der anderen Unseelie-Prinzen.
    Der König wedelte mit der Hand, und Cruce verstummte.
    Cruce zeichnete ein kompliziertes Symbol in die Luft. Nichts geschah. Dann fing er erneut an zu singen. Der König brachte ihn zum Schweigen.
    Cruce beschwor eine Rune herauf und schleuderte sie auf den König. Sie traf auf die unsichtbare Barriere und fiel auf den Boden. Er warf noch ein Dutzend weitere – alle mit dem gleichen Ergebnis. Es war, als würde eine Frau einen Mann angreifen, der nur darauf achtete, dass sich die Frau nicht selbst verletzte.
    Cruce kauerte sich hin und breitete die Flügel aus. Sie waren samtig schwarz und umrahmten einen nackten Körper von solcher Schönheit, dass meine Wangen feucht wurden. Langes schwarzes Haar flutete über muskulöse Schultern; leuchtende Farben flossen unter der Bronzehaut ineinander.
    Ich berührte mein Gesicht. Die Finger waren blutig.
    Seine dunkle Erhabenheit flößte mir Ehrfurcht ein. Ich wusste, warum der Krieg öfter verehrt als gefürchtet wurde und wie es sich anfühlte, von diesen Flügeln umfangen zu werden, während er sich in mir bewegte.
    Der Unseelie-König betrachtete seinen Sohn voller Stolz.
    Cruce wollte ihn vernichten, und er war stolz auf ihn!
    Mir wurde klar, dass Cruce keine Chance hatte, solange der König entschlossen war, weiter zu existieren.
    Die Frage war nicht, ob der König genügend Macht hatte – er war und blieb der Stärkste von allen.
    Entscheidend war nur, ob ihm etwas an seinem Dasein lag.
    Er beurteilte die Dinge ganz anders
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