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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
Autoren: Karen Marie Moning
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eigenen Zielsetzungen und gesellschaftlichen Ordnungen entstanden.
    Ich hatte keine Ahnung, wohin die Zukunft führte.
    Ich war nur froh, am Leben zu sein, und konnte mir keinen besseren Ort und keine bessere Zeit vorstellen als das Hier und Jetzt.
    Ich fühlte wie Barrons: Ich konnte nie genug vom Leben kriegen.
    Erst gestern hatten Ryodans Männer Tellie gefunden, und ich konnte kurz mit ihr über Barrons’ Handy sprechen. Sie bestätigte, dass Isla O’Connor in der Nacht, als das Buch entkam, tatsächlich schwanger mit mir war. Ich wurde geboren. Ich hatte eine biologische Mutter. Tellie war auf dem Weg hierher, um mir die ganze Geschichte zu erzählen, würde aber erst in ein paar Tagen ankommen.
    Meine Eltern waren gesund und glücklich. Die bösen Jungs hatten dran glauben müssen, die guten hatten gewonnen. Dieses Mal.
    Das Leben war wundervoll.
    Mit einer einzigen schmerzhaften Ausnahme.
    Da war noch das Kind unter der Garage, und es litt in jeder Sekunde Höllenqualen.
    Und da war ein Vater, der seinen Sohn oder den Zauber mit keinem Wort erwähnt hatte, seit wir die Höhle unter der Abtei verlassen hatten.
    Mir war schleierhaft, warum er schwieg. Ich hatte damit gerechnet, dass er den Zauber von mir forderte, sobald wir den Buchladen betraten. Seit einer Ewigkeit jagte er diesem Zauber nach, dafür hatte er gelebt.
    Er hatte jedoch nicht gefragt, und mit jedem Tag wuchs meine Angst vor dem Geständnis, das ich über kurz oder lang abgeben musste. Die Lüge wurde immer bedrohlicher, und es erschien mir beinahe unmöglich, sie zurückzunehmen.
    Ich würde nie die Hoffnung in Barrons’ Augen vergessen. Die Freude in seinem Lächeln.
    Ich hatte sie ihm gegeben.
    Er wird mir nie verzeihen, wenn er die Wahrheit erfährt.
    Du kannst immer noch …
    Ich kniff die Augen zu.
    Diese hinterhältige Stimme quälte mich unaufhörlich: das Sinsar Dubh. Mir war nicht klar, ob ich mich an etwas, womit es mich verführen wollte, erinnerte oder ob eine Realität, die in mir war, zu mir sprach.
    Hatte das Buch eine Kopie von sich selbst in mir »gespeichert«, während ich ein Fötus im Bauch meiner Mutter war?
    Hatte es vor dreiundzwanzig Jahren den perfekten Wirt für sich geschaffen, mich zu einem menschlichen Faksimile seiner selbst gemacht und abgewartet, bis ich herangereift war?
    Die wichtigste Frage war: Barg ich den Zauber, der Barrons’ Sohn Frieden geben konnte, in mir?
    Konnte ich ihn an Barrons weitergeben? Die Freude in seinem Lachen wieder hören? Beide befreien? Um welchen Preis?
    Ich bohrte meine Nägel in die Handfläche.
    Kurz vor dem Einschlafen hatte ich letzte Nacht das Kind/Tier heulen gehört. Hunger, Schmerz, ewiges Elend.
    Wir beide hatten es gehört. Barrons hatte mich geküsst und so getan, als wäre nichts. Später stand er auf, um sich um sein Kind zu kümmern, und ich erstickte fast an meinen Tränen, weil ich mich so sehr wegen meines Versagens schämte.
    Er hatte nur einen einzigen Wunsch an mich gehabt. Und ich war nicht stark genug gewesen, ihn ihm zu erfüllen. Ich hatte Angst gehabt, nicht zu überleben.
    Ich öffnete die Augen. Das Ladenschild schwankte leicht imWind. Das Abendlicht überzog das Haus mit verschiedenen Schattierungen von Violett. Ein Hauch von Silber lag auf den Fensterscheiben.
    Barrons würde bald zurückkommen. Ich hatte keinen Schimmer, wo er hinging, wenn er das Haus verließ. Aber ich kannte seinen Tagesablauf. Wenn er heimkam, konnte ich seinen Herzschlag spüren.
    Ich erlaubte mir nicht, lange nachzudenken. Wenn ich es täte, würde ich kneifen. Ich ging in mich und wagte den Sprung.
    Das Wasser war eisig, unwirtlich und pechschwarz wie die Sünde. Ich sah die Hand vor Augen nicht, als ich tauchte.
    Ich war klein, jung und verängstigt.
    Ich tauchte tiefer.
    Der See war gewaltig. Ich hatte Meilen und Meilen dunkles Eiswasser in mir. Ich staunte, dass mein Blut nicht schwarz und kalt war.
    Melodrama. Endlich hast du etwas davon , flötete eine vertraute Stimme. Woher kommt diese Extravaganz? Das Universum hasst langweilige Mädchen.
    »Wo bist du?«
    Schwimm weiter, MacKayla.
    »Bist du wirklich hier drin?«
    Schon immer.
    Meine Schwimmzüge wurden kräftiger, und ich stieß mich tiefer in die absolute Finsternis.
    Plötzlich sah ich ein Licht.
    Weil ich sagte: Es werde Licht , säuselte die Stimme.
    »Du bist nicht Gott.«
    Ich bin auch nicht das Böse. Ich bin du. Bist du endlich bereit, dich zu sehen? Das, was am Grund liegt, in Augenschein zu nehmen?
    »Ich
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