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Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)

Titel: Shadowfever: Fever Saga 5 (German Edition)
Autoren: Karen Marie Moning
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mich noch nie im Stich gelassen.
    »Ich weiß.«
    Ich schaute ihm verwirrt ins Gesicht. »Du … weißt das?«
    »Ich wusste schon in dem Moment, in dem du es ausgesprochen hast, dass es eine Lüge war.«
    Ich forschte in seinen Zügen. »Aber du hast glücklich ausgesehen! Gelächelt. Ich habe Dinge in deinen Augen gesehen.«
    »Ich war glücklich. Ich wusste, warum du gelogen hast.« Sein dunkler Blick war alt, unmenschlich und uncharakteristisch sanft. Weil du mich liebst.
    Ich holte stockend Luft.
    »Lass uns raus, Mac. Du hast hier nichts zu tun.«
    »Der Zauber! Er ist hier. Ich kann ihn holen. Benutzen. Dem Kind Ruhe geben.«
    »Aber dann wärst du nicht mehr du selbst. Du kannst dem Buch nicht nur einen Zauber entnehmen. Entweder alles oder nichts. Wir finden eine andere Möglichkeit.«
    Das Sinsar Dubh vergiftete den Moment. Er lügt. Er hasst dich, weil du ihn enttäuscht hast.
    »Verschließ es, Mac. Überzieh den See mit Eis.«
    Ich starrte das Buch an – es leuchtete in all seiner Pracht. Macht, reine Macht. Ich könnte Welten erschaffen.
    Überzieh seinen Arsch mit Eis. Er fürchtet nur, dass du mächtiger als er werden könntest.
    Barrons streckte mir die Hand hin. »Verlass mich nicht, Regenbogenmädchen.«
    Regenbogenmädchen. War ich das?
    Vor langer, langer Zeit. Ich lächelte. »Erinnerst du dich an denRock, den ich trug, als du mir sagtest, ich solle mich ›gothic‹ anziehen, bevor wir zu Mallucé fuhren?«
    »Er ist oben in deinem Schrank. Er ist nie im Müll gelandet. An dir sah er aus wie ein feuchter Traum.«
    Ich nahm seine Hand.
    Und so standen wir vor dem Barrons, Books and Baubles.
    Tief in mir schlug das Buch mit einem dumpfen Laut zu.
    Als wir zum Eingang gingen, hörte ich Gewehrschüsse, und wir schauten beide gleichzeitig auf. Zwei beflügelte Drachen segelten am Mond vorbei.
    Jayne schoss wieder auf Jäger.
    Jäger.
    Ich riss die Augen auf.
    K’Vruck!
    War es so einfach?
    »O Gott, das ist es«, flüsterte ich.
    Barrons hielt mir die Tür auf. »Was?«
    Aufgeregt umklammerte ich seinen Arm. »Kannst du mir heute noch einen Jäger besorgen, mit dem ich fliegen kann?«
    »Natürlich.«
    »Dann beeil dich. Ich glaube, ich weiß, wie wir deinem Sohn helfen können.«
    54
    J ericho Barrons begrub seinen Sohn auf einem Friedhof am Stadtrand von Dublin, nachdem er fünf Tage Totenwache gehalten und abgewartet hatte, ob der leblose Körper verschwand, um in der Wüste wiedergeboren zu werden.
    Er verschwand nicht und wurde nicht wiedergeboren.
    Er war tot. Wirklich tot.
    Ich selbst hielt auch Wache – an der Tür zum Arbeitszimmer – und beobachtete, wie Barrons die langen Tage und Nächte den Blick nicht von seinem wunderschönen Jungen abwandte.
    Die Lösung war so simpel, und ich fragte mich, warum ich nicht schon vorher draufgekommen war.
    Es hatte eine Weile gedauert, bis ich ihn am Himmel über der Stadt gefunden hatte, doch schließlich schwebte er neben mir – schwärzer als schwarz – und machte seine Nachtwindfliiieeg- und Alter-Freund-Bemerkungen. Mühelos segelte er durch die Nachtluft und wirbelte kleine frostige Wölkchen auf. Der Wind hinter ihm dampfte wie Trockeneis.
    Ich bat ihn um einen Gefallen. Den freundlichsten aller Jäger amüsierte meine Bitte.
    Fünf von Barrons’ Männern waren nötig, um das sorgfältig gefesselte Kind/Tier von der Garage auf das Dach eines Nachbargebäudes zu bringen.
    Sobald sie sich weit genug zurückgezogen hatten, funkten sie mich an, und ich bat meinen neuen »alten Freund« zu landen und das zu tun, was er am besten konnte.
    Der Tod ist nicht so endgültig wie K’Vruck.
    Als der Jäger seine großen ledrigen Flügel um das Tier schloss und ein paar tiefe Atemzüge machte, verwandelte es sich in den Jungen.
    Und der Junge starb.
    Als hätte K’Vruck seine Lebenskraft eingeatmet.
    Nach vielen leidvollen Jahrtausenden war der Junge endlich erlöst und fand seinen Frieden. Und auch Barrons war befreit.
    Ryodan und seine Männer saßen während der folgenden Tage und Nächte bei Barrons und überlegten, ob es tatsächlich möglich war, einen der Ihren endgültig zu töten.
    Sie schienen gleichermaßen beleidigt und erleichtert zu sein. Kasteo starrte mich stundenlang unverwandt an. Ryodan und die anderen mussten ihn wegtragen. Ich fragte mich, was sie ihm vor tausend Jahren angetan hatten. Ich wusste, wie tiefe Trauer aussah, wenn ich ihr begegnete.
    Als sie gingen, wusste ich trotz der Feindseligkeit, die sie auf mich
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