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Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)
Autoren: Kim Lenox
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Archer beugte sich über Leesons Körper.
    »Oje.« Elena eilte vorbei, um Leesons Kopf zu holen. »Eine Enthauptung. Eine schwierige Verletzung, aber keine Sorge, mein Lieber. Ich werde Sie im Handumdrehen kurieren.«
    »Ich habe Ihnen gesagt, dass Sie zu Kleopatras Nadel gehen sollen«, brüllte Mark.
    »Wir sind auch dort gewesen.« Archers Augen blitzten auf. »Wir haben nichts gefunden als ein klaffendes Loch im Sockel.«
    »Was ist mit dem Professor?«
    Archer schüttelte den Kopf. »Er war nicht da.«
    »Zur Hölle«, fluchte Mark. »Was steht in dem Brief?«
    »Es ist eine Einladung.« Archer sah ihn gelassen an. »Sie ist für Sie bestimmt.«
    Mark riss Archer die quadratische Karte aus der Hand. Ein vertrauter, widerwärtiger Gestank beleidigte seine Nase.
    Gehetzt überflog er die Worte, die mit schwarzer Tinte geschrieben waren:
    Die Dunkle Braut
    erbittet Ihre Anwesenheit
    bei der Verheiratung ihrer selbst
    der Dunklen Braut
    mit
    Jack the Ripper
    heute
    um Mitternacht
    Westminster, Glockenturm
    Das wirkliche Beunruhigende aber war, dass Jack the Rippers Name mit einem dicken schwarzen X durchgestrichen war. In einer runden, kindlichen Handschrift war sein Name durch Marks ersetzt worden. Am unteren Rand hatte sie hinzugefügt: » PS: Komm allein!«
    »Das ist in einer Stunde.«
    »Dann sollten wir unsere Strategie besser auf dem Weg dorthin entwerfen.«
    Sie hielten nur inne, um Elena zu helfen, Leesons Körper auf das Sofa zu legen. Sie ließen ihn dort, wo er fluchte und sich darüber beklagte, zurückgelassen zu werden, sein Hals dick bandagiert.
    Mina wurde von dem Ruf eines Mannes geweckt. In der Dunkelheit tastete sie blind um sich. Sie hatten sie in irgendeine Art Schrank gesperrt, nur durch einen schmalen Spalt schimmerte ein wenig Licht unter der Tür hervor.
    Ihre Lippen waren trocken. Es roch nach Chemikalien, und deren Geschmack lag auf ihrer Zunge. Plötzlich trat sie jemand.
    »Autsch, autsch. Lassen Sie das.« Sie ergriff eine Wade und stieß den tretenden Stiefel von sich weg.
    »Willomina?«
    Ihr Herz tat einen Satz bei der vertrauten Stimme. »Vater?«
    Er fiel halb auf sie, und kurz danach lagen sie einander in den Armen. O ja. Sie atmete ein, Tinte, Papier und Tabak. Sie berührte sein Gesicht. Schnurrbarthaare. Seine markante Nase. Er tat das Gleiche.
    »Haben sie dir wehgetan?«, fragte er.
    »Nein.«
    »Es tut mir so leid. Ich wollte dich nur beschützen.«
    »Das weiß ich, Vater.«
    »Ich habe mich für so klug gehalten, dass ich ihnen so lange ausgewichen bin. Aber sobald ich das Auge entdeckte, kamen sie über mich. Es waren zu viele. Zu viele, als dass ich ihnen hätte entfliehen können.«
    »Du hast das Auge gefunden?« Sie umklammerte seinen Arm. »Und jetzt haben sie es? O nein. Nein, nein, nein.«
    »Sie wollen es für etwas Böses, Mina. Aber mach dir keine Sorgen. Er wird uns finden.«
    »Wer?«
    »Dein unsterblicher Ehemann.«
    Sie lachte und schluchzte gleichzeitig. »Du hast Mark kennengelernt?«
    »Ja – wieder. Genau genommen habe ich ihn bereits vor langer Zeit kennengelernt. Natürlich wusste ich damals nicht, was er war. Kann nicht behaupten, dass ich mir jetzt sicher bin, wie ihr zwei eine Ehe hinbekommen wollt, aber auf einen interessanteren Schwiegersohn konnte ich nicht hoffen.«
    »Oh, Vater.« Sie legte den Kopf an seine Brust. Die Tränen brannten in ihren Augen. »Ich habe dich vermisst. Ich habe mir solche Sorgen um dich gemacht – dass sie dich bekommen würden, und jetzt sieh uns an. Sie haben uns beide bekommen.«
    »Kind, wer hat dich hierher gebracht?«
    »Lord Trafford und Mr Matthews.«
    »Dein Onkel? Und Matthews?«, wiederholte er ungläubig.
    »Sie haben mich entführt. Ich bin mir sicher, dass sie Teil der Gruppe sind, die dich verfolgt hat.«
    Seine schmale Gestalt versteifte sich in ihren Armen. »Gott verzeih mir, ich habe dich direkt in die Gefahr geschickt.«
    »Es ist nicht deine Schuld. Wie hättest du das wissen können?« Sie stöhnte leise. »Was werden sie mit uns machen?«
    Und was würde mit Mark geschehen?
    Aus dem Schatten des Parlamentsgebäudes sah Mark zu Big Bens erleuchtetem Ziffernblatt auf.
    Er zischte: »Wie meinen Sie das, Sie können die Mauer nicht erklimmen?«
    Elena warf ein: »Hören Sie auf zu zanken, meine Herren. Wir sind alle aus demselben Grund hier.«
    Archer runzelte finster die Stirn, dann atmete er scharf aus. »Der Turm verströmt irgendeine Art von abstoßender Energie. Sie wissen genauso gut wie
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