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Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)

Titel: Shadow Guard: So still die Nacht (German Edition)
Autoren: Kim Lenox
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nicht umhin, sich an die letzte Gelegenheit zu erinnern, da sie die Mädchen hatte schreien hören.
    »Was war das?«, erkundigte sich Mr Matthews und drehte sich auf dem Absatz um.
    Lord Trafford kam aus dem Salon. »Hat da nicht gerade eine meiner Töchter geschrien?«
    »Kein Grund zur Beunruhigung.« Mina hob die Hand. »Vielleicht ist es nur eine – eine Maus.« Oder eine Schlange. »Das Haus ist alt, und die Renovierungsarbeiten könnten sie aufgestört haben. Ich werde die Mädchen zurück nach unten holen.«
    Mit einer Hand in ihren Röcken hastete Mina die Stufen zum ersten Stockwerk hinauf. Sie fand Astrid und Evangeline im ersten Schlafzimmer, wo sie einander an den Händen hielten. Der Raum war noch nicht möbliert. Nur ein Teppich lag in der Mitte des Zimmers, und die Tür zum Ankleidezimmer stand offen.
    »Alles in Ordnung?«
    Evangeline kicherte verlegen. »Es tut mir so leid, Mina. Astrid hat mir Angst eingejagt, dieses böse Mädchen. Sie sagte, sie habe ein Gesicht im Fenster gesehen, dann hat sie mich gepackt, und vor Schreck habe ich geschrien.«
    Astrid stierte auf das nachtdunkle Fenster. »Ich habe ein Gesicht gesehen. Ein weißes Gesicht. Eines, das wie eine Maske aussah.«
    Mina lief es kalt den Rücken hinunter.
    Plötzlich loderte das Gaslicht, das den Raum erhellte, mit einem Zischen auf … und verlosch.
    Mina blinzelte in die Dunkelheit. Mondlicht strömte durchs Fenster, aber schwach.
    »Mina? Die Lichter …«, sagte Astrid.
    »Hier herüber«, befahl Mina, so gelassen ihr hämmerndes Herz es zuließ. »Kommt mit mir.«
    Plötzlich tauchte eine düstere Gestalt aus der Dunkelheit auf, nicht mehr als ein Schatten, bis auf die weiße Maske, die sie als Gesicht trug.
    Zu spät sah Mina das Aufblitzen einer langen silbernen Klinge.
    Mark vernahm Minas Schrei in seinem Kopf. Panik durchzuckte ihn so heftig, dass er beinahe sein Schwert fallen ließ.
    Der Professor murmelte: »Es ist wie verhext. Diese beiden funktionieren nicht, jedenfalls nicht zusammen. Verstehen Sie, da sind zwei Löcher, aber ich habe vier Stäbe. Es geht alles darum, die richtige Kombination zu finden.«
    Archer. Beeilen Sie sich. Kleopatras Nadel.
    Nur eine Minute entfernt, antwortete Archer. Bin von Kriechern aufgehalten worden.
    »Ich muss gehen«, erklärte Mark.
    »Gehen?« Die Augen des Professors Augen weiteten sich erschrocken. »Was, wenn mehr von diesen Dingern in der Nähe sind?«
    »Es geht um Mina.«
    Der Professor erbleichte. »Dann gehen Sie. Ja, gehen Sie. Ich werde hier alles fertigmachen und mich in Ihrer Residenz wieder einfinden. Ja, ja, ich kenne die Adresse. Ich bin nicht immer ein tadelloser Vater gewesen, aber ich liebe meine Tochter sehr, und ich habe mich über ihre Situation und ihr Wohlergehen auf dem Laufenden gehalten.«
    »Ein anderer Unsterblicher wird gleich hier eintreffen. Sein Name ist Archer.«
    Mit einem grimmigen Stirnrunzeln nickte der Professor und steckte einen der Stäbe in ein Loch. »Geben Sie ihr einen Kuss von ihrem Papa. Sagen Sie ihr, ich werde bald alles erklären.«
    Mark verwandelte sich in Schatten. Lichtströme blitzten auf, als er schwebte, herumwirbelte und über Kopfsteinpflaster, Häuser und Kutschen aufstieg. Er trieb sich selbst an, beanspruchte seine ganze Energie bis zum Äußersten.
    Binnen dreier Minuten erreichte er das Haus. Furcht ließ seine Eingeweide verkrampfen. Die Fenster waren schwarz, und die Türen standen offen. Mit einem gequälten Knurren materialisierte er sich und stürmte hinein.
    »Mina«, brüllte er.
    »Sie haben sie mitgenommen«, erklang Leesons Stimme aus dem Salon. »Verteufelte Bastarde.«
    Mark fand den kopflosen Körper des Unsterblichen in der Mitte des blutbespritzten Teppichs.
    »Hier drüben. Hier drüben.«
    Sein Kopf lag hinter dem Sofa. Mark hockte sich über ihn und drehte sein Kinn, sodass sie sich in die Augen sahen. »Wer hat sie entführt?«
    »Ich bin mir nicht sicher.« Leesons blutbefleckte Lippen bewegten sich. Sein Auge rollte hin und her, er versuchte, seinen Blick zu fokussieren. Die Augenklappe saß immer noch an ihrem Platz. »Es war entweder Lord Trafford oder dieser Matthews aus dem Museum, der mich nicht beachtet hat.«
    Mark schäumte vor Zorn. Die unbekannten Gegner, die diesem Unsterblichkeitskult huldigten, begannen Gestalt anzunehmen, wie er es befürchtet hatte. »Wohin? Wohin haben sie sie gebracht?«
    Eine Stimme antwortete: »Da ist ein Brief an seine Brust geheftet.«
    Mark wirbelte herum.
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