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SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten

Titel: SGK330 - Tanzplatz der Verfluchten
Autoren: Larry Brent
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Sie gern ?« fügte er unvermittelt hinzu.
    »Ja«, antwortete die Gefragte
überrascht. »Wie kommen Sie darauf ?«
    »Er auch. Ich wollte Sie nur darauf
aufmerksam machen. Für den Fall, dass er Ihnen in
aller Freundlichkeit eine Selbstgedrehte anbietet: Nehmen Sie sie nicht! Die
Stäbchen sind sehr stark, mancher verträgt sie nicht .«
    » Mhm , mir
machen sie bestimmt nichts aus. Ich bin einiges gewohnt. - Gestatten Sie noch
eine Frage, Mister Brent?«
    »Ja, bitte?«
    »Sie sind doch nicht den ganzen Weg zu
Fuß gekommen ?«
    »Nein, natürlich nicht. Nur die
letzten hundert Meter. Ich habe meinen Wagen in einer Ausbuchtung weiter unten
stehen lassen, um mir beim Weg zu Fuß einen ersten Eindruck von der Lage dieses
Hauses zu machen.«
    Hinweisschilder hatte es nirgends
gegeben. Nur Eingeweihte und speziell geführte Besucher fanden es auf Anhieb.
Die Reste einer Burgruine in Verbindung mit einem neuen Anbau bildeten das
eigentliche Zentrum der Anstalt. Sie lag in einem Park, der von einer vier
Meter hohen Mauer umgeben war.
    Am Tor gab es ein
weißes Emaille Schild mit der Aufschrift »HEILANSTALT«. Das war nichts
weiter als Tarnung und traf die Wirklichkeit nur bedingt. Für den Fall aber, dass irgend jemand aus Versehen den Weg hierher nach oben
fuhr, konnte man ihm immer noch zurückweisen, wenn er nicht von sich aus gleich
den Rückweg antrat.
    Mit dem Schild wies man praktisch
unerwartete Besucher ab, ohne erst unbequeme Fragen beantworten zu müssen.
    Hier oben herrschte eine unheimliche
Ruhe.
    Der Weg ging zwischen Bäumen entlang,
die so dicht standen, als ob sie in einen Wald führten.
    Der Blick auf den gewundenen Flusslauf wurde behindert. Er lag tief unten, am Ufer
gegenüber einer kleinen Stadt. Auf dem Rhein schwammen um die frühe
Nachmittagsstunde im hellen Licht der Sonne zahlreiche Boote und Schiffe. Sie
sahen aus wie Spielzeuge. Von all den Menschen, die dort unten in den Schiffen
und Autos saßen, ahnte keiner etwas von diesem Ort, der gut hundertfünfzig
Meter höher, versteckt hinter Weinbergen und einem Wald lag.
    Durch diesen »Wald« ging X-RAY-3.
    Das Blätterdach filterte das
Sonnenlicht. Es war angenehm warm. Der Tag wies schon Temperaturen auf, die für
diesen Frühling ungewöhnlich waren. Die letzten zehn Tage waren sehr warm
gewesen, in Europa erwartete man den heißesten Sommer seit Jahren.
    Im vergangenen Jahr war er genau das
Gegenteil gewesen, kalt und nass .
    Und in der Nacht vom 30. April auf den
1. Mai schüttete es in ganz Deutschland wie aus Kannen.
    Alle diese Dinge, die nur scheinbar
beiläufig waren, hatte Brent inzwischen erfahren. Sie waren bedeutsam im Leben
jenes jungen Mannes, den er noch nicht kannte, dessen Name ihm nur vertraut
war: Horst Kaichen.
    Das Bild, das die Heilanstalt bot, war
so ungewöhnlich wie die Arbeit, die hinter den Mauern eines riesigen Turmes und
eines Anbaues mit leicht geneigtem Dach geleistet wurde.
    Eine Handvoll international
anerkannter Wissenschaftler versuchte an diesem Ort hinter das Geheimnis des
Geistes- und Seelenlebens von Menschen zu kommen, die scheinbar von der Norm
abwichen. Was war die Norm? Warum waren diese Menschen anders?
    Die meisten »Patienten« dieser Anstalt
waren aus eigenem Antrieb hier, ihnen war - aufgrund des Gespräches mit einem
Facharzt oder einem Psychiater - ein Aufenthalt empfohlen worden.
    Dabei spielten für die meisten auch
parapsychische Fähigkeiten eine Rolle, die sie ängstigten, die in ihr Leben
ein- griffen und denen sie sich oft untertan fühlten.
    Doch auch Nervenkranke, Alkoholiker
und Drogenabhängige hielten sich hier auf, Männer und Frauen, die behandelt und
beobachtet wurden, von denen man hoffte, ihnen helfen zu können.
    Die Kategorie der Kranken, die hier
eingeliefert und behandelt wurden, ließ es nicht zu, dass auch nur einer von ihnen frei herumlaufen durfte.
    Wer sich zur Zeit unter freiem Himmel
auf hielt, wurde durch einen hohen Maschendrahtzaun daran gehindert, die draußen
liegenden Spazierwege und Bänke aufzusuchen.
    Larry kam auf dem Weg zum
Hauptgebäude, in dem er erwartet wurde, an einem solchen Zaun vorbei.
    Drei Frauen hielten sich dahinter auf.
    Sie stierten ihm nach, eine winkte ihm
und freute sich wie ein kleines Kind, als X-RAY-3 ihre Geste erwiderte.
    Dr. Bergmann war der Leiter der »Heilanstalt«.
    Sein Büro lag in der ersten Etage des
Turmes, einem Relikt aus vergangener Zeit, das völlig restauriert und mit neuen
Fenstern und Türen versehen worden
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