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Sexualitaet mit Leib und Seele

Sexualitaet mit Leib und Seele

Titel: Sexualitaet mit Leib und Seele
Autoren: Irene Lang-Reeves
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beeindrucken. Andere ziehen sich völlig aus dem Liebesleben zurück, manchmal zum Leid ihrer Frauen, die gern noch Sex hätten. Gelassenheit ist in solchen Situationen wichtig, dann kann auch ein reifer Mann ein wunderbarer Liebhaber sein.
    In der Mitte des Lebens muss sich ein Paar sexuell noch einmal neu definieren, und viele schaffen diesen Übergang nicht. Wenn Ehen in dieser Zeit auseinandergehen, kann es daran liegen, dass die im Laufe der Jahre angesammelten Differenzen plötzlich deutlich werden. Zuvor hatte man sie einfach zurückgestellt, da eine verbindende Aufgabe existierte: die Erziehung der Kinder. Aber manche Ehe zerbricht auch daran, dass der Mann noch genug Libido für eine zweite »Paarungszeit« hat und sich jüngeren, fruchtbaren Frauen zuwendet. Wobei sich der eine oder andere nach ein paar Jahren fragt – wenn er aufs Rentenalter zugeht –, ob es wirklich so eine gute Idee war, nochmals mit kleinen Kindern ganz von vorne anzufangen.
    Ob Frau oder Mann, in den mittleren Jahren spüren wir die Erdanziehung in vielfältiger Hinsicht, und wenn man sich dem widerstandslos ergibt, wird man schnell alt. Geben Sie sich nicht einfach auf, das Ende der Fruchtbarkeit ist nicht das Ende Ihres Liebeslebens. Ihre Sexualität können Sie jetzt ganz anders erfahren: reifer, gelassener, freier – und manchmal dadurch sogar lustvoller.
    Unbequeme Wahrheiten
    Wer den sensationellen Sex der ersten Zeit als einziges Bild im Kopf hat, muss den Partner alle zwei Jahre wechseln. Die »dauergeile Frau«, die manche Männer ersehnen, kann man getrost als Phantom bezeichnen. Bei vielen Paaren geht nach der ersten Phase der Verliebtheit die Anstrengung los: Romantische Wochenenden werden geplant, erotische Fantasien bemüht, Versuche unternommen, »erste Male« zu erzeugen. Doch die müssen notgedrungen seltener werden, je mehr man voneinander weiß.
    Heißer Sex hat in längeren Beziehungen keinen Dauerplatz, er gibt bestenfalls Gastspiele. Das Feuer der Leidenschaft ständig am Lodern zu halten ist sehr kräfteraubend, und irgendwann geht das verfügbare Brennholz aus. Wenn über den Verlust der Lust geklagt wird, dann vor allem über jene impulsive Lust, die, die über Östrogen und Testosteron gesteuert wird. Deshalb wird auch so oft in allen möglichen Ratgebern betont, dass erotische Fantasien für die Partnersexualität so wichtig sind, denn diese reizen die Ausschüttung von Testosteron im Gehirn. Nur hat diese Variante der Stimulierung ebenfalls einen Suchtcharakter – ähnlich der Sehnsucht nach ständiger Verliebtheit –, was auch daran er kennbar ist, dass die Reize gesteigert werden müssen. Ir gendwann wird es anstrengend. Aus diesem Grund sollten wir akzeptieren, dass wir die starke sexuelle Erregung nicht beliebig ankicken und abrufen können.
    Für sie gibt es noch weitere Faktoren, die sie herunterregulieren können. Zum Beispiel die Pille. Verhütung ist immer ein Ärgernis. Entweder man muss mit irgendetwas herumhantieren, wenn man es am wenigsten möchte, oder die Frau muss sich Dinge einsetzen lassen, die ihr vielleicht nicht guttun. Die bequemste Form der Verhütung ist die Pille – das Lästige an ihr ist, dass sie die Lust gleich mit verhütet.
    Bekanntlich simuliert die Pille einen Zustand wie bei einer Schwangerschaft. Verführerische Nummern machen jetzt keinen Sinn mehr, die Sache ist für diesmal ja gelaufen. Des Weiteren wird bei der hormonellen Verhütung im Körper der Frau ein Enzym gebildet, das Testosteron im Blut abfängt und neutralisiert. Dadurch sinkt die Libido. Dieses Enzym wird leider auch nach Absetzen der Pille weiterproduziert – und stellt damit die Weichen dauerhaft auf Kuschelsex.
    Elternzeit – die Prioritäten ändern sich
    Den allerschönsten Sex haben Paare, die sich ein Kind wünschen: »Ich wusste bei meinen beiden Kindern, wann es geklappt hat, da hatte ich nämlich zwei Orgasmen!«
    Hingegen müssen Paare, die sich längere Zeit um ein Baby bemühen, darauf achten, dass die Lust beim ständigen »Kindermachen« nicht aufs Nebengleis gerät: »Nur beim Eisprung war ich gefragt, und dann aber pronto – ich kam mir vor wie ein Zuchtbulle.«
    Und in der einzigen Zeit, wo man sich überhaupt keine Gedanken über Verhütung machen muss, in der Schwangerschaft, ist vielen Frauen der Sex nicht übermäßig wichtig.
    Ein wirksames Verhütungsmittel – leider nicht zuverlässig – sind Kinder. Nicht nur, wenn sie das Ehebett belagern und damit Sex gleichsam
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