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Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose
Autoren: Carter Brown
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auch nicht
mehr viel aus, wenn ich mein Ferrell gegebenes Wort
brach.
    In der Happy Alice begann das Abendgeschäft gerade anzulaufen, als ich eintraf. Ich hielt die
nächstbeste Alice an und erfuhr von ihr den Weg zu Jamisons Büro. Er freute
sich nicht gerade, mich wiederzusehen, aber das war verständlich.
    »Was, zum Teufel, wollen Sie
denn jetzt?« fauchte er. »Sehen Sie nicht, daß ich zu tun habe?«
    »Hier spricht Ihr freundlicher
Investmentberater«, verkündete ich. »Die schlechte Nachricht sage ich Ihnen
zuerst.«
    »Haben Sie den Verstand
verloren?«
    »Dieser unvollendete Film mit
Iris Merivale in der Hauptrolle war so schlecht, daß
er Ferrells künstlerisches Gewissen beleidigte«,
begann ich. »Als er dann hörte, daß die Möglichkeit einer posthumen
Fertigstellung bestand, kam er zu dem Schluß, daß dies dem Andenken der Merivale nur schaden könnte. Deshalb verbrannte er das
Negativ.«
    »Sie sind verrückt!« Seine
Brille blitzte, als er ruckartig zu mir aufsah. »Ich habe dieses Negativ hier im
Safe.«
    »Sie haben das Negativ eines
uralten Pornofilms im Safe«, korrigierte ich ihn. »Wenn Sie mir nicht glauben,
sehen Sie selber nach.«
    Bis er sich endlich überzeugt
hatte, lagen drei offene Filmdosen vor ihm auf dem Schreibtisch, und mehrere
hundert Fuß Film ringelte sich auf dem Teppich.
    »Dieses Schwein!« fluchte er.
»Dieses elende, stinkende Schwein! Ich werde ihn anzeigen. Ich werde...«
    »Erst müssen Sie ihn mal
haben«, sagte ich. »Er ist inzwischen längst untergetaucht.«
    Jamison knallte die Faust auf
den Tisch, so hart, daß er vor Schmerz brummte.
    »Und jetzt kommt die gute
Nachricht«, fuhr ich fort. »Ich zahle Ihnen fünftausend Dollar für diesen alten
Pornostreifen.«
    »Sie zahlen — was?« Mißtrauisch
starrte er mich an.
    »Fünftausend Dollar.« Ich
zückte mein Scheckbuch. »Und zwar sofort.«
    »Aber er hat mich zehntausend
gekostet!«
    »Auch gut.« Ich steckte das
Scheckbuch wieder ein. »Dann müssen Sie eben zehntausend Dollar abschreiben.«
    »Verdammt, was haben Sie damit
vor?« fragte er wütend.
    »Verdammt, was geht das Sie
an?« fragte ich zurück.
    »Fünftausend?« Er überlegte,
dann nickte er widerstrebend. »Also gut, wir sind uns einig.«
    Ich schrieb den Scheck aus und
reichte ihn hinüber. Es dauerte eine ganze Weile, ehe ich den Film wieder in
den fünf Dosen aufgerollt hatte, dann war ich bereit zum Aufbruch.
    »Geben Sie mir eine Quittung«,
schlug ich vor. »Irgendein Schreiben, aus dem hervorgeht, daß Sie mir Ferrells halben Anteil an dem Filmnegativ verkauften, weil
er auf seine Option verzichtet hatte.«
    Jamison schrieb, Unterzeichnete
und reichte mir das Papier. »Aber versprechen Sie mir eines, Holman «, sagte er. »Lassen Sie sich nie mehr hier blicken.
Wenn ich nur Ihr Gesicht sehe, wird mir schon schlecht!«
    »Es wird mir ein Vergnügen
sein«, grinste ich. »Aber vergessen Sie nicht: immer happy bleiben,
Alice!«

12
     
    Um Viertel nach neun Uhr
erreichte ich Sanfords Haus. Der große schwarze Wagen, der schon davor parkte,
verriet mir, daß Blair vor mir eingetroffen war; mir konnte das nur recht sein.
Ich stieg aus und ging hinüber. Der Kofferraum war nicht abgeschlossen, was mir
meine Sache noch mehr erleichterte. Aus meinem eigenen Kofferraum holte ich die
abgesägte Schrotflinte und wischte sie mit meinem Taschentuch sorgfältig
sauber. Das Tuch um die Hand geschlungen, trug ich die Flinte dann zu Blairs
Wagen und schloß den Kofferraumdeckel darüber. Wie man sagt, bringen die
unerwarteten Geschenke die meiste Freude. Zuletzt holte ich die fünf Filmdosen
aus meinem Auto und ging ins Haus.
    Paula trug eine enge Bluse und
noch engere Jeans. Wahrscheinlich wollte sie kein Risiko mehr eingehen, seit
Jake ihre schwarze Robe ruiniert hatte.
    »Ach, du bist’s «,
sagte sie ohne jede Begeisterung.
    »Ist Blair und der Rest schon
da?« erkundigte ich mich.
    Sie nickte. »Das Mädchen haben
sie auch dabei. Bei ihrem Anblick fragt man sich, ob Blair nicht doch Masochist
ist.«
    Ich ließ sie vorangehen, weil
ich so die Gelegenheit hatte, die Haustür hinter mir zu schließen und sie dann
einen Zoll breit wieder aufzuziehen. Vier Paar Augen sahen mir entgegen, als
ich auf den Balkon trat. Paula ging schnell von mir weg ans Geländer, als
wollte sie demonstrieren, daß sie nichts mit mir zu tun hatte. Sorgfältig
deponierte ich die fünf Filmdosen im nächsten Sessel, dann richtete ich mich
auf.
    »Bourbon mit Eis
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