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Sex in der Dose

Sex in der Dose

Titel: Sex in der Dose
Autoren: Carter Brown
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während ich hier liege.
Haben Sie herausgekriegt, wer diesen Mann erschossen hat, den ich für Lessinger hielt? Wie hieß er noch?«
    » Rawlins «,
sagte ich, »Mike Rawlins .«
    »Richtig.« Sie nickte. »Na,
haben Sie?«
    »Dieser Anruf, der kam, während
er im Bad war, und den Sie entgegengenommen haben. Erinnern Sie sich?« fragte
ich. »Der Mann, der Rawlins durch Sie ausrichten
ließ, er sollte das Angebot lieber annehmen, sonst würde ihm was Scheußliches
zustoßen.«
    »Das scheint mir jetzt eine
Ewigkeit her zu sein«, seufzte sie.
    »Kam die Stimme Ihnen bekannt
vor?«
    »Es war eine Allerweltsstimme .«
    »Vielleicht klang sie damals
nicht bekannt, aber Sie haben sie danach möglicherweise wiedergehört«, beharrte
ich. »Könnte es zum Beispiel Blair gewesen sein?«
    »Es könnte Blair gewesen sein«,
das klang überdrüssig, »genau wie jeder andere. Sogar Sie!«
    » Rawlins hatte wahrscheinlich etwas über Blair ausgegraben«, fuhr ich geduldig fort.
»Etwas, womit er ihn erpressen konnte, aber Blair ist nicht der Mann, der sich
erpressen läßt.«
    Sie riß die Augen auf. »Meinen
Sie, Blair hat ihn umgebracht?«
    »Nein«, sagte ich. »Ich meine,
Blair war mit Jake auf dem Wege zu Lessingers Haus,
um Rawlins zu ermorden; sie trafen in dem Moment ein,
als wir gerade gehen wollten. Aber sie kamen zu spät, weil Sie Rawlins gerade umgebracht hatten.«
    Sie blinzelte verblüfft. »Weil ich ihn schon umgebracht hatte? Warum hätte ich das tun sollen, Rick?«
    »Weil ich nicht glaube, daß Sie
— selbst total blau — so dumm waren, diesen Anruf zu ignorieren«, erklärte ich.
»Ich schätze, Sie haben Rawlins sofort damit
konfrontiert, und er gab zu, daß er nicht Lessinger war. Daß er Sie die ganze Zeit absichtlich getäuscht hatte, daß Sie sich ganz
umsonst von ihm hatten erniedrigen lassen. Da haben Sie durchgedreht. Sie sind
in die Diele gelaufen, haben die Flinte aus dem Schrank geholt und ihm beide
Ladungen ins Gesicht gejagt.«
    »Soll ich Ihnen was Furchtbares
beichten, Rick?« flüsterte sie. »Ich kann mich immer noch nicht daran erinnern!
Ich weiß nur noch, was für einen entsetzlichen Krach diese Flinte machte, als
sie losging; da erst merkte ich, daß ich sie in Händen hielt. Dann sah ich Rawlins am Boden liegen, und wo eben noch sein Gesicht
gewesen war, war eine einzige blutige Masse...« Sie wandte den Kopf zur Wand
und schluchzte trocken.
    »Was haben Sie mit der Waffe
gemacht — danach?« fragte ich.
    »Ich habe sie versteckt, als
Sie im Schlafzimmer waren«, erzählte sie. »Vorher, als ich die Tür öffnete,
hatte ich sie im Dielenschrank gelassen.«
    »Okay«, wiederholte ich, »Sie
haben sie also aus dem Schrank geholt, während ich im Schlafzimmer Rawlins untersuchte. Aber wohin haben Sie sie getan?«
    »In Ihren Kofferraum«,
antwortete sie schlicht.
    »O Gott, nein!« stöhnte ich.
»Wollen Sie damit sagen, ich fahre seither mit einer Mordwaffe spazieren?«
    »Ich wußte einfach nicht, wo
ich sonst damit hin sollte«, sagte sie vorwurfsvoll. »Ich konnte sie doch nicht
einfach im Schlafzimmer herumliegen lassen. Wenn sie gefunden worden wäre, hätte
mir niemand geglaubt, daß ich’s nicht gewesen war.«
    »Da könnten Sie recht haben.«
    »Und was jetzt?« Schwach
lächelte sie mich an. »Rufen Sie jetzt die Polizei an?«
    »So wie ich es sehe, wäre Rawlins eine Stunde später sowieso tot gewesen«, überlegte
ich. »Blair und Jake kamen mit dem Vorsatz, ihn zu ermorden. Und sie hätten Sie
ebenfalls umbringen müssen. Rawlins war ein gemeiner
Erpresser, den niemand vermissen wird. Warum vergessen wir nicht einfach, daß
er jemals existierte?«
    »Glauben Sie, das läßt sich
machen, Rick?«
    »Ich habe ihn schon vergessen«,
beruhigte ich sie.
    »Also, wenn ich jetzt keinen
Schnaps brauche, dann brauche ich nie mehr welchen«, seufzte sie.
    »Das ist ein guter Gedanke«, lobte
ich. »Sehen Sie zu, daß Sie ihn auch auf der Erfolgsleiter nicht vergessen.«
    »Werden Sie mich ab und zu
besuchen, Rick?« fragte sie bittend.
    »Aber sicher«, nickte ich.
»Kann ich Ihnen was Bestimmtes mitbringen?«
    »Ein kleiner Bums wäre nett«, meinte
sie. »Aber ich fürchte, das verstößt gegen die Hausregeln. Also begnüge ich
mich mit hausgemachter Limonade, okay?«
    »In Geschenkpackung«, versprach
ich.
    Als ich unter der offenen Tür
stand, rief sie noch einmal leise meinen Namen, und ich wandte mich um.
    »Sie sind ein Bastard, Rick.«
Sie grinste reuig. »Aber manchmal sind
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