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Selfmade Girl

Selfmade Girl

Titel: Selfmade Girl
Autoren: Arnold Kajsa
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WG-Bewohnerin. Wir gehen zusammen aufs College. Kirsten«, Brandon drehte sich halb zu ihr um, »das ist meine gute Freundin Jacky, eine ehemalige Schulfreundin meiner Mutter, die als Aushilfe für mich arbeitet.«
    Mit einem überraschten Laut, der Kirsten über die Lippen kam, reichte sie, noch immer schwer bepackt, Jacky die Hand.
    Jacky war eine kleine Afroamerikanerin Mitte fünfzig, mit einigen Kilos zu viel auf den Hüften. Mit einem herzlichen Lächeln schüttelte sie Kirstens Hand. »Hallo, na – gehörst du auch zu den Menschen, die Blumen lieben?« Sie zog Kirsten näher zu sich heran. Dass sie damit die Tüten mit den Lebensmitteln zwischen ihnen einquetsche, schien sie wenig zu stören.
    »Ich  ... nun ja ...«, stammelte Kirsten verlegen.
    »Klar steht sie auf Blumen. Besonders Margeriten haben es ihr angetan, sie trägt sie sogar manchmal im Haar«, meinte Brandon und zwinkerte der neuen Mitbewohnerin frech zu. »Wenn etwas ist, ich bin oben. Kirsten und ich wollen gleich was Leckeres kochen.«
    »Dann mal los , ihr Hübschen, genießt den Abend! Ich schließe den Laden in einer Stunde.«
    »Okay, Jacky, dir auch einen schönen Feierabend!«
    Kopfschüttelnd folgte ihm Kirsten.
     

6. Kapitel
     
     
     
    » Mannomann, war dein Curryhühnchen gut. So was Gutes habe ich schon lange nicht mehr in den Magen bekommen«, schwärmte Brandon und schob sich genussvoll den letzten Bissen in den Mund.
    »Dafür muss t du den Abwasch übernehmen. Das ist etwas, was ich verabscheue«, Kirsten lachte, stand auf und räumte ihren Teller in die Spüle. Sie war ein wenig stolz, dass Brandon ihre Kochkünste derart gelobt hatte, und hätte ihn dafür am liebsten geküsst. – Ups, woher kam denn jetzt dieser Gedanke?
    »Kein Problem . Als meine Mutter noch lebte, hab ich auch immer den Abwasch übernommen. Darin bin ich Profi.« Brandon erhob sich und machte sich daran, heißes Wasser ins Becken laufen zu lassen.
    » Na gut, ich will mal nicht so sein und werde dir helfen.« Kirsten schnappte sich ein Wischtuch und begann kurz darauf, die gespülten Teller und Töpfe abzutrocknen.
    »Was ist mit deiner Mom passiert, wenn ich fragen darf?«
    »Krebs  ... Sie war lange krank. Seitdem kümmert sich Jacky um mich.«
    »Warum hast du mich denn bloß im Glauben gelassen, dass Jacky deine Freundin wäre?«, platzte Kirsten plötzlich heraus und wandte Brandon im gleichen Augenblick den Rücken zu, damit sie ihn nicht bei dieser Frage anblicken musste. Es war ihr einfach so herausgerutscht, und nun, im Nachhinein, war es ihr peinlich.
    Doch ohne Umschweife antwortete er: »Ich wollte wissen, wie du darauf reagierst.«
    »Hey, du bist ja gar nicht eingebildet, was?« L achend warf sie das Geschirrtuch nach Brandon, das er geschickt auffing.
    »Ich würde es nicht eingebildet nennen.«
    »So, wie denn?«
    Grinsend zog er die Schultern hoch. »Nenn es ... Instinkt!« Damit schlang er Kirsten das Geschirrtuch um den Nacken und zog sie näher zu sicher heran. Sein Gesicht war dem ihren plötzlich ganz nah, ihre Blicke tief miteinander verwoben.
    Eine heiße Woge rollte durch Kirstens ganzen Körper, und sie wusste im ersten Moment nicht, was sie darauf erwidern sollte. Doch dann schüttelte sie energisch den Kopf. »Da muss ich dich aber leider enttäuschen. Blond ist so gar nicht mein Typ.«
    Mit einer geschickten Drehung duckte sie sich unter dem Tuch hindurch und verließ dann laut lachend die Küche.
    »Hey, ich könnte mir die Haare färben«, rief Brandon ihr hinterher, doch er hörte nur Kirstens Lachen, bis die Tür ihres Zimmers ins Schloss fiel.
     
    »Na prima«, murmelte er und räumte die abgetrockneten Teller zurück in den Schrank. Er hatte sich eben voll zum Affen gemacht! Erschlagen schlich er in sein Zimmer und schmiss sich angezogen aufs Bett.
    Die letzten beiden Tage waren wie ein Wirbe lsturm über ihn hereingebrochen. Da war dieses wundervolle Mädchen in sein Leben gestolpert, und er hatte von der ersten Sekunde an geahnt, dass sie es völlig verändern würde. Als sie so wütend auf der Straße stand, hatte er sofort gespürt, dass er ihr beistehen musste und die Hilflosigkeit hinter ihrer kecken Art erkannt. Sie brachte etwas in ihm zum Klingen, und er wusste nicht einmal, was der Auslöser dafür war.
    Es gab etwas, das sie ganz tief in sich vergraben hatte, und er wollte es an die Oberfläche bringen; doch wusste er auch, dass er es ganz behutsam angehen musste, um Kirsten nicht zu verscheuchen.
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