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Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)

Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)

Titel: Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)
Autoren: Gianluigi Nuzzi
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Livorno heute noch Palazzo Ruspoli heißt)
und die in den Bergen des Karsts gefallen sind. Das Zeremoniell könnte
gemeinsam mit der Schweizergarde abgehalten werden, als Beispiel für die
Zusammenarbeit zwischen zwei unterschiedlichen, aber darum nicht minder eng
verbundenen vatikanischen Abteilungen, die sich tagtäglich und unermüdlich im
Dienst des Nachfolgers Petri und des Apostolischen Stuhls einsetzen und die,
wie in der Vergangenheit, dem kostbaren Banner Tribut zollen würden. Sofern
Eure Eminenz dieses vom Fürsten so sehnlichst gewünschte Zeremoniell genehmigt,
würde der Unterzeichnete es übernehmen, dieses zu organisieren, im Übrigen im
Einklang mit jener Feier, die alljährlich vom Gendarmeriekorps anlässlich des
Festes des heiligen Erzengels Michael, des Schutzheiligen des Korps, und in
Abwandlung der militärischen Zeremonielle Italiens bei der Fahnenübergabe
abgehalten wird. Ich empfehle mich Eurer hochwürdigsten Eminenz in
ehrerbietiger Dankbarkeit und Zuneigung, der Direktor.«
    9   Vincenzo Mauriello, Sekretariatsbeamter Erster Klasse, schreibt:
»Mit Bedacht, da die Sache so heikel ist und gewissermaßen auch die
›Empfindlichkeit‹ der italienischen Behörden und Öffentlichkeit treffen könnte,
würde es sich empfehlen, diesbezüglich erneut mit der Sektion für die
Beziehungen mit den Staaten Rücksprache zu halten.«
    10   In einem Brief des
Kommandanten der Schweizergarde, Daniel Anrig, an Domenico Giani vom 21. September
2011
ist zu lesen: »Wie vom Kommandanten dem verehrten Direktor Giani bereits dargelegt
wurde, sind wir dankbar, dass man auch die Schweizergarde einbezieht, um dem
kostbaren Erinnerungsstück die Ehre zu erweisen, und die Teilnahme einer
Delegation ist gesichert. Aber wir halten es nicht für angebracht, dass eine
Ehrengarde in eine aus mehreren Streitkräften bestehende Formation eingereiht
wird, und schon gar nicht unter dem Befehl eines Offiziers der Gendarmerie.«
Anrig ruft Giani in Erinnerung, dass »mit der Auflösung der bewaffneten
päpstlichen Truppen im Jahr 1971 keine hierarchische Ordnung mehr besteht und die
päpstliche Schweizergarde die einzige militärische Formation ist. […] Im
internationalen militärischen Protokoll ist es meines Wissens nicht vorgesehen,
einem Polizeikorps militärische Ehren zu erweisen […]« Und zum Abschluss gibt
es noch eins drauf: »Ich hege die Hoffnung, dass obige Ausführungen nicht
falsch verstanden werden, denn ich bin fest davon überzeugt, dass trotz der von
Ihnen in der Einladung angeführten Begründungen das gemeinsame Bestreben der
beiden Korps im Dienste des Pontifex maximus unter anderen Umständen den
übergeordneten Behörden kundgetan werden sollte.«
    Tarcisio Bertone: Ehrgeiz an der Macht
    1   Benedikt XVI., Licht der Welt. Der Papst, die Kirche und die Zeichen der
Zeit . Ein Gespräch mit Peter Seewald, Freiburg, Basel, Wien 2010,
S. 57.
    2   Am 31. August
2011
schreibt Andrea Tornielli auf der Website Vaticaninsider.it: »Anonyme Briefe sind im Vatikan keine Seltenheit und keine Ausnahme. Viele
solcher Briefe sind im Umlauf, mit oft diffamierenden Vorwürfen, die völlig aus
der Luft gegriffen oder zumindest nicht bewiesen sind. Mit solchen Briefen wird
versucht, diesen oder jenen Geistlichen zu diskreditieren, den Aufstieg dieses
oder jenes Prälaten zu verhindern. Es ist daher nicht weiter verwunderlich, dass
in den letzten Tagen ein solcher anonymer Brief mit massiven Anwürfen und einer
Morddrohung gegen Staatssekretär Tarcisio Bertone zirkulierte, den engsten
Mitarbeiter Benedikts XVI.
Der Brief beginnt mit einem Zitat Don Giovanni Boscos, des Gründers des Salesianerordens,
dem Bertone selbst angehört: ›Grandi funerali a corte! Große Begräbnisse am
Hof!‹ Damit prophezeite der Heilige aus Turin König Viktor Emanuel II. Todesfälle,
sollte das piemontesische Königreich weiterhin Kirchengüter beschlagnahmen.«
Der anonyme Verfasser des Briefes gegen Bertone, der über die Geschehnisse an
der Kurie bestens informiert zu sein scheint, wirft dem Kardinal Unfähigkeit
und Personalentscheidungen ausschließlich auf der Grundlage persönlicher
Sympathien vor. Insbesondere verübelt er dem Kardinalstaatssekretär die
Behandlung von Carlo Maria Viganò, der aus dem Vatikan abberufen und versetzt
wurde.
    3   Ein Kuriosum: Kardinal Calcagno hegt eine – zumindest für einen
hochrangigen Geistlichen – ungewöhnliche Leidenschaft: Er ist ein Waffennarr.
Laut einer Erklärung
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