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Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)

Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)

Titel: Seine Heiligkeit: Die geheimen Briefe aus dem Schreibtisch von Papst Bendedikt XVI. (German Edition)
Autoren: Gianluigi Nuzzi
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wurde, kann ohne Weiteres auch in Erwägung gezogen werden, das vorgesehene
Verfahren zur Suche eines neuen Präsidenten in die Wege zu leiten. Ich
bekräftige erneut und aus ganzem Herzen, dass ich auch weiterhin zur Verfügung
stehe. Es geht mir nicht darum, das Amt zu behalten, sondern die mir
anvertraute Aufgabe zu erfüllen und ein Institut zu hinterlassen, das gerüstet
ist, nicht persönlichen oder parteilichen Interessen zu dienen, sondern im
Interesse der Katholischen Universität, der italienischen und der Weltkirche zu
wirken, vor allem aber im Dienst der Jugend und einer für diese Jugend
aussichtsreichen Zukunft.«
    13   Und weiter heißt es in dem
Brief:
    » Etablierung
von Praktiken, die die Koordinierungsfunktion des Staatssekretariats zu
verfälschen drohen, indem man sie als altera voluntas des Papstes erscheinen (und operieren) lässt, nicht immer in vollem Einklang
mit dem, was man bei der Umsetzung der vom Heiligen Vater im Lehramt und in der
Pastoral gegebenen Empfehlungen erwarten müsste.
    Anmaßung
von Funktionen und Verletzung verschiedener Zuständigkeiten.
Festzustellen sind unzulässige Einmischungen und die Ausübung von Druck, um
Entscheidungen durchzusetzen, die dem legitimen Wunsch des Dikasteriums
widersprechen (Einkauf zu überhöhten Preisen, Ernennungen unter Verletzung der
gebotenen Praxis, den Leiter des Dikasteriums anzuhören, Anmaßung des Rechts
zur Ernennung etc.).
    Fortschreitender
Entzug allgemeiner und besonderer Kontrollaufgaben. Die Trennung von
Kontrolleur und Kontrolliertem – wie sie jede gesunde Institution aufweist –
wird zunehmend untergraben. Im Widerspruch zur Konstitution Pastor
Bonus wird die allgemeine Kontrollfunktion, die der Präfektur für die
wirtschaftlichen Angelegenheiten obliegt, immer mehr infrage gestellt und
eingeschränkt. Dieses Bestreben scheint bereits in die Zeit der
Veröffentlichung der Apostolischen Konstitution zurückzugehen. Tatsächlich wird
durch die italienische Übersetzung (›vigilanza e controllo‹ [Prüfung und
Kontrolle]) des lateinischen Textes, der die grundlegenden Aufgaben der
Präfektur beschreibt ( moderandi et gubernandi ), diese
Intention belegt (man kann nicht von einer so groben sprachlichen Unkenntnis
desjenigen ausgehen, der das lateinische Original übersetzt hat). Im Zuge
dessen hat sich eine normative Praxis durchgesetzt, die bei der Revision von
Richtlinien und Statuten zum Erlass von Sonderregelungen geführt hat, die die
›Prüfung und Kontrolle‹ verschiedener Einrichtungen dem Staatssekretariat
vorbehalten (Kinderkrankenhaus Bambino Gesù, Stiftungen S. Giovanni Rotondo und
Casa Sollievo della Sofferenza, Domus Sanctae Marthae, Domus Romana
Sacerdotalis, Domus Paulus VI
etc.). Mehrere Jahre lang wurden die Bilanzen einiger Behörden nicht einmal
mehr der Präfektur übermittelt […].«
    Comunione e Liberazione, Legionäre Christi und Piusbrüder: die
Atolle des Imperiums
    1   Carrón kritisiert die ambrosianische Liturgie: »Verstärkt wird die
Verunsicherung der Gläubigen auch durch die Einführung des neuen Lektionars
nach äußerst fragwürdigen und abstrusen Kriterien, wodurch eine schlüssige, der
Glaubenserziehung dienliche Gestaltung der Liturgie sehr erschwert und die
unverzichtbare Einheit von Liturgie und Glauben (›lex orandi, lex credendi‹)
weiter auseinanderdividiert wird. Und es wird bereits eine Reform des Messbuchs
erwogen, eines der wertvollsten Schätze der ambrosianischen Liturgie.«
    2   Carrón missbilligt auch das Auftreten der Kirche im kulturellen
Bereich: »Was die Präsenz im kulturellen Leben betrifft, die in einer Stadt wie
Mailand so wichtig ist, so muss gesagt werden, dass eine falsch verstandene
Dialogbereitschaft oft zum freiwilligen Verzicht auf die Besonderheit des
Christentums führt oder in relativistische oder problematisierende Positionen
abdriftet, was – ohne zur öffentlichen Diskussion wirklich etwas Neues
beizutragen – letztlich eine echte Auseinandersetzung mit anderen Vorstellungen
erstickt und das Urteil der Kirche über die herrschende Mentalität zur
Bedeutungslosigkeit verurteilt.«
    3   Dies geht aus einem Interview hervor, das Kardinal De Paolis kurz
nach seiner Ernennung zum päpstlichen Delegaten der Legionäre Christi im Sommer
2010
der Nachrichtenagentur Associated Press gab.
    4   Ebd.
    5   In dem Bericht heißt es weiter, diese Gruppe, die einen
Führungswechsel fordere, »hat ausgiebig das Internet genutzt und
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