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Sein Wille geschehe (German Edition)

Sein Wille geschehe (German Edition)

Titel: Sein Wille geschehe (German Edition)
Autoren: Shona Black
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wirkte verunsichert. » Wie findest du es? I ch dachte, es i st mal was ande res . «
    »Ohne Frage« , nickte Sonia und grinste verschmitzt. » Markus wird sein blaues Wunder erleben, wenn er dich darin zu Gesicht bekommt .«
    Was er aber nicht wird, dachte Lena und spürte, wie das schlechte Gewissen erneut an ihr zu nagen begann. Schuldbewusst senkte sie d en Kopf auf die vor ihr liegenden Akten herab und versuchte, sich auf ihre Arbeit zu konzentrieren. Doch es gelang ihr nur leidlich, und die Stunden bis zum Feierabend kamen ihr wie eine halbe Ewigkeit vor. Endlich war der Uhrzeiger auf halb vier vorgerückt, und Lena klappte den grauen Ordner zu.
    » Ich geh dann jetzt mal. Bis Montag« , verabschiedete sie sich von
    ihrer Kollegin und klemmte sich mit vor Aufregung geröteten Wangen ihre Tasche unter den Arm . In ihrem Inneren wuchs die Anspannung .
    »Lena « , rief Sonia ihr nach, » e gal, was er vorschlägt, tu mir einen Gefa llen, und sag einfach Ja, o.k. ?«
     
    *
     
    Es hatte erneut zu schneien begonnen, und Lena war froh, dass sie sich doch für ihre Stiefel und nicht für die zwar weitaus eleganteren, aber denkbar unpraktischen Pumps entschieden hatte. Nervös warf sie einen Blick auf ihre Uhr. Viertel vor vier. Von hier aus war es nicht besonders weit in die Altstadt. Al lerdings konnte sie das »Van den Daele « nicht direkt anfahren und würde ein paar Minute n Fußweg in Kauf nehmen müssen. Fröstelnd lief sie zu ihrem Auto
    »Och, nein!« , entfuhr es ihr, als ihr Blick auf den eingeschneiten Fies ta fiel. Ein weiterer Blick auf die Uhr verbesserte ihre Laune ganz und gar nicht. Ohne große Sorgfalt wischte sie die weiße Pracht m it dem Ärmel von den Scheiben und entschied, dass es bis in die Innenstadt reichen musste. Sie ließ sich auf den Fahrersitz plumpsen und startete den Motor. Die Frontscheibe beschlug fast augenblicklich. » Darauf kann ich lei der keine Rücksicht nehmen« , murmelte sie und tastete sich halb blind durch den Aachener Feierabendverkehr.
    In Erm angelung einer besseren Lösung parkte sie das kleine Auto nach kurzer Suche schließlich entgegen dem dort herrschenden Parkverbot in einer Seitengasse und eilte mit wehendem Mantel durch die trotz des kalten Wetters äußerst belebten Stra ßen Aachens Richtung Altstadt. Auf dem Marktplatz unmittelbar vor dem alterwürdigen Rathaus aus dem 14. Jahrhundert demonstrierte eine Gruppe Studenten in bunten Schals und selbstgestrickten Mützen für mehr Mitspracherechte und höheres Bafög. Doch Lena beachtete sie nicht und hastete weiter. Zehn nach vier.
    Verdammter Mist ! , fluchte sie lautlos. Hoffent lich besaß Mr. MacAlister neben seiner Dominanz auch ausreichend Geduld . Schnaufend erreichte sie schließlich das kleine Café am Büchel und ließ den Blick suchend über die schmale Gasse schweifen. MacAlis ter war nirgends zu entdecken. Angesichts der Wetterlage und ihrer stetig sinkenden Körpertemperatur beschloss Lena, sich im Café nach ihm umzusehen und schüttelte wohlerzogen den Schnee von ihrem Mantel. Beim Öffnen der Tür ertönte das feine Klingeln kleiner Glöckchen, und eine angenehme Wärme sowie der Duft von Printen und anderen süßen Versuchungen schlugen ihr entgegen. Sie beugte sich gerade vor, um eine der beflissenen Verkäuferinnen hinter der Ladentheke nach ihrer Verabredung zu fragen, als eine kräftige Hand sich von hinten auf ihre Schulter legte. Sie drehte sich um und sah in J.K. MacAlisters dunk le Augen. S ein Mund verzog sich zu einem charmanten Lächeln.
    »Wie ich sehen scheint Pünktlichkeit nicht gerade Ihre Stär ke zu sein .»
    Lena errötete. » Es tut mit wirklich leid, dass ich zu spät komme, aber das Wet ter …« , v ersuchte sie sich zu erklären, » … mein Wagen war eingeschneit und der Verkehr um diese Zei t, naja, Sie kennen das sicher .« Sie blinzelte nervös . MacAlister wies mit einer einladenden Geste in Richtung eines Tisches, an dem er sich offensichtlich bereits niedergelassen hatte. Lena folgte ihm und pellte sich noch im Gehen aus ihrem Mantel.
    »Sie gestatten, dass ich Ihnen helfe ?« bot MacAlister galant an . Lena stopfte rasch ihren Schal in den Ärmel und nickte scheu.
    » Oh, ähm , ja … sehr gerne, vielen Dank .«
    MacAlister griff nach dem Mantel und hängte ihn an die Garderobe. Geschmeidig wie ein Panther nahm er anschließend vor Lena Platz und musterte sie erneut. Lena fühlte sich zunehmend unbehaglich unter seinem durchdringenden Blick. War es
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