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Sein Wille geschehe (German Edition)

Sein Wille geschehe (German Edition)

Titel: Sein Wille geschehe (German Edition)
Autoren: Shona Black
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über seine Schlagfertigkeit hob Lena die Augen und wagte für einen kurzen Moment, ihn zu betrachten. Sie konnte nicht leugnen, dass d as , was sie sah, ihr ausnehmend gut gefiel . Sein volles schwarzes Haar war akkurat geschnitten. Auf dem schmal nach unten zulaufenden, leicht vorspringenden Kinn zeigten sich die Schatten der Stoppeln eines langen Tages . Der sanft geschwunge ne , fast ein wenig spöttisch wirken de Mund war leicht geöffnet und gewährte einen Blick auf seine makellos weißen Zähne . Seine Lena interessiert musternden Augen wurden von für einen Mann geradezu unverschämt langen schwarzen Wimpern betont und von ebenso dunkeln Brauen überzo gen. Mit ausgesprochenem Schuldbewusstsein spürte sie , wie sie unter seinem fast ein wenig furchteinflößend wirkendem Blick von einer wohligen Gänsehaut erfasst wurde. Um ihrer Verlegenheit zu entkommen, senkte sie hastig den Kopf , doch das verwirrend angenehme Gefühl von Erregung blieb.
    » Sehen Sie mich an «, befahl er mit tiefer Stimme, »ich beiß e nicht , auch wenn ich zweifellos allen Grund dazu hätte .«
      Lena war sich im Klaren darüber, dass sein Tag lang und anstrengend gewesen sein musste. Dennoch schien ihre unterwürfige Reaktion bei MacAlister Neugier zu wecken . T rotz der Unannehmlichkeiten, die sie ihm noch vor einem Moment bereitet hatte, glitt en seine dunklen Augen prüfend über ihre schlanke Gestalt. Lena fühlte Verlegenheit in sich aufsteigen. Sie hatte sich noch nie als schön empfunden und vermied daher den Blick in den Spiegel so gut es ging . Doch o ffenbar richtete MacAlisters Fokus sich nicht ausschließlich auf ihr Äußeres . Die Art, wie er sie musterte, hatte etwas seltsames , und Lena wurde das Gefühl nicht los, einer Raubkatze gegenüberzustehen, die Blut gerochen hatte. Erschaudernd versuchte sie sich MacAlisters durchdringendem Blick zu entziehen. Doch er ließ nicht locker.  
      » Ich könnte Ihnen beim Aufräumen hel fen« , schlug er vor.
    Lena lächelte verunsichert . N ach wie vor wäre sie aufgrund ihres dummen Missgeschicks am liebsten im Boden versunken und hoffte inständig, dass J.K. MacAlister nicht wichtig genug dafür war, um Konsequenzen erwarten zu müssen . 
    » Nein, nein. Ist schon o.k . « , entgegnete sie kopfschüttelnd.
    »Sie werden mich nicht davon abhalten können . Schließlich bin ich an der Sache auch nicht ganz unschuldig «, ignorierte er ihren Einwand.
    Lena gab achselzuckend kleinbei . » Warum sind Sie eigent lich noch hier? Ich meine, bevor Sie sich entschlossen haben, mit mir aufzuräumen anstatt Essen zu gehen. Eigentlich hatte ich gedacht , Herr Berger und seine Geschäfts partner - « , sie hielt jäh inne , als sie daran dachte , in welcher Liga der Mann mit dem riesigen Kaffeefleck auf dem He md neben ihr vermutlich spielte .
    MacAlister grinste und fuhr sich mit der Hand über sein stoppeliges Kinn . »Ich will es mal so ausdrücken - nach einem Tag wie diesem steht mir der Sinn eher nach einer schlichten Pommes rot-weiß als nach einem aufwändigen Fünf-Gänge-Menü in einem noblen Sterne-Restaurant. Und außerdem hatte ich mein Sakko verges sen.« Er wies auf das braune Jackett , das verloren über der Lehne eines Stuhls am Ende des Tisches hing.
    » Oh … ja, da Sie es jetzt gefunden haben, wünsche ich Ihnen noch einen schönen Abend. Und vielen Dank für Ihre Hilfe« , wandte sie sich schließlich entgegen ihrem Wunschdenken, sich weiterhin mit MacAlister zu unterhalten, zum Gehen und machte ein paar unschlüssi ge Schritte Richtung Küche .
    » Wollen Sie mir nicht bei meiner gegen jeden Anstand verstoßenden Fl ucht helfen und mich begleiten?« , schlu g MacAlister plötzlich vor. » Ich lasse Sie sogar bezahlen – als Entschädigung für mein ruinier tes Hemd sozusagen.« Er zwinkerte ihr schelmisch zu , aber Lena zögerte. »Nun kommen Sie schon«, lockte er, » geben Sie Ihrem Herzen einen Stoß , und zeige n S ie einem Fremden Ihre Stadt.« Er machte eine kleine Pause und runzelte tadelnd die Stirn. » Oder werden Sie vielleicht erwartet?«  
    »Werde ich nicht, nein!« , antwortete Lena eine Spur zu hastig und war selber erstaunt, wie leicht ihr diese Lüge über die Lippen ging. Zwar würde sie heute tatsächlich niemanden in ihrer Wohnung antreffen, da Markus bereits angekündigt hatte, dass er sich mit einem wichtigen Mandanten traf. Dennoch, oder vielleicht gerade darum, begann auf der Stelle das schlechte Gewissen an ihr zu nagen.
    Konnte sie
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