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Sein letztes Tabu

Sein letztes Tabu

Titel: Sein letztes Tabu
Autoren: Cherry Adair
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ich weiß, aber ich wünsche mir einen Ehemann, den ich liebe und der mich liebt. Vielleicht auch Kinder. Und Hunde und ein Haus mit einem großen Garten. Ist das zu viel verlangt?” Sie runzelte die Stirn. “Wo gehst du hin?”
    “Ich will uns noch etwas Schokolade machen.”
    “Da ist noch welche.” Sie reichte ihm ihren Becher und beobachtete, wie er die heiße Flüssigkeit in seinen Becher goss. Die Bewegung seiner Muskeln war unter dem dünnen Sweatshirt gut zu erkennen. Cat atmete tief durch, um sich zu beruhigen. Luke hatte nie auch nur den geringsten Zweifel daran aufkommen lassen, dass er nicht heiraten wollte. Das hatte er Cat klipp und klar gesagt, als seine eigene Mutter das dritte Mal heiratete. Er misstraute diesen Eheversprechen gründlich, wie Cat im Grunde auch. Mit dem Unterschied, dass sie bereit war, es auszuprobieren.
    Er riss eine Schranktür auf, nahm hastig eine Flasche heraus und goss sich einen kräftigen Schuss ein. Dann stellte er die Flasche hart auf die schwarze Granitplatte.
    “Gibt es irgendetwas zu feiern?”, fragte sie, als er beide Becher wieder auf den Tisch stellte.
    “Wieso? Was meinst du?” Er griff nach der Flasche und stellte sie mitten auf den Tisch. Dann ließ er sich auf seinen Stuhl fallen und fuhr sich nervös durchs Haar, bis es nach allen Seiten hin abstand.
    “Na ja, eigentlich haben wir ja noch nichts zu feiern, aber warum nicht?” Sie griff nach der Flasche, aber Luke nahm sie ihr schnell aus der Hand. Auch okay, sie mochte sowieso keinen Alkohol.
    “Bist du denn verrückt geworden, Cat?” Er schloss kurz die Augen und rieb sich die Schläfen. “Wenn du so dringend für jemanden sorgen willst, dann schaff dir doch einen Hund an.”
    “Das ist nicht ganz dasselbe, Luke.”
    So erschöpft er auch wirkte, er war immer noch der aufregendste Mann, den sie je gesehen hatte. Viel zu sexy für die langweilige Cat Harris. Aber sie wollte ihn trotzdem. Ebenso wie sicher Millionen anderer Frauen. Luke Van Buren war der Inbegriff des Playboys. Er musste sich nie um Frauen bemühen, die Frauen rannten ihm die Tür ein. Und er liebte Frauen, behandelte sie gut und kümmerte sich um sie – solange eine Beziehung eben dauerte.
    Luke Van Buren lebte nach der Devise “aus den Augen, aus dem Sinn”. Cat hatte jahrelang das Kommen und Gehen seiner Freundinnen beobachten können. Die Beziehungen hatten nie besonders lange gehalten, was ihr im Hinblick auf ihre eigenen Pläne nicht gerade Mut machte. Aber wenn sie es nicht versuchte, würde sie nie wissen, ob sie als Paar eine Chance hätten.
    Luke liebte seine Unabhängigkeit. Für Cat waren Sicherheit und Beständigkeit wichtig. Er liebte die Abwechslung, sie wollte heiraten.
    Sie begehrte ihn. Er begehrte sie nicht.
    Als sie beschlossen hatte, nach San Francisco zu kommen, hatte sie Luke eigentlich bitten wollen, ihr bei der Suche nach einem Liebhaber und nicht nach einem Ehemann zu helfen. Da er selbst keinerlei Absichten hatte, zu heiraten, wäre das der Wahrheit näher gekommen. Aber sie hatte diesen Plan wieder verworfen, denn Luke hätte das schlichtweg abgelehnt.
    “Hast du denn während der Jahre, die du wegen der Betreuung meines Vaters im Haus verbracht hast, vollkommen den Verstand verloren?”
    “Nicht, dass ich wüsste. Aber es ist doch ganz einfach, Luke. Du kennst doch sicher eine Menge alleinstehende Männer. In vielen Kulturen gibt es so etwas wie Ehevermittler. Was durchaus Sinn macht, wenn man es genau betrachtet. Die Scheidungsrate der Zufallsbekanntschaften ist immens hoch, und unsere eigenen Mütter sind daran wahrscheinlich nicht ganz unschuldig.”
    Wieder goss er sich einen kräftigen Schuss der bernsteingelben Flüssigkeit ein. Seine Fingerknöchel traten weiß hervor, als er den Becher umfasste. Immer noch schwieg er.
    “Du bist intelligent. Du kennst mich. Du magst mich. Du bist der perfekte Ehevermittler. Du brauchst mir doch nur ein paar deiner Freunde vorzustellen, die die Ehe nicht rundweg ablehnen, und ich übernehme dann den Rest.”
    Cat griff nach dem Kugelschreiber und malte eine dicke Eins auf die linke Seite des Blocks. “Wer steht zum Beispiel in deinem Adressbuch unter A?”
    Das ist sicher die Strafe dafür, dass ich in einem früheren Leben etwas Fürchterliches getan habe, dachte Luke, als er leise die Schlafzimmertür öffnete. Er hatte sich einige Stunden lang schlaflos auf dem Sofa herumgewälzt und beschlossen, kalt zu duschen. Allerdings musste er dazu das
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