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Sein letztes Tabu

Sein letztes Tabu

Titel: Sein letztes Tabu
Autoren: Cherry Adair
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angesehen, als du behauptetest, du wolltest gar nicht mit dem Zirkus auf und davon. Obgleich wir dich dort ganz in der Nähe aufgegriffen hatten.”
    Cat lachte. “Ich schwöre, ich will nicht zum Zirkus.”
    Wieder nahm sie einen Schluck Kakao, und er betrachtete ihre schlanken Hände mit den kurzen unlackierten Nägeln. Wie sie sich wohl auf seiner Haut anfühlen würden?
    Er blickte ihr ins Gesicht. Im Gegensatz zu ihrer Mutter war Cat immer vernünftig gewesen und irgendwie erfrischend unschuldig. Sie war das, was man ein gutes Mädchen nannte, eine wahrscheinlich aussterbende Spezies. Trotz ihres wohlproportionierten verführerischen Körpers wirkte sie natürlich.
    Cat wurde ernst. “Ich bin zu dir gekommen, weil ich keinen anderen Mann kenne, dem ich vertrauen kann. Ich habe nämlich ein Problem.”
    Er sah sie bestürzt an. “Möchtest du, dass er dich heiratet, oder soll ich ihn zusammenschlagen?”
    Sie hob überrascht den Kopf. “Heiraten? Zusammenschlagen? Wen denn?”
    “Den Mann, von dem du schwanger bist!”
    Cat fragte sich, ob Luke den Verstand verloren hatte. “Aber ich habe noch nie mit einem Mann geschlafen, Luke.”
    “Was?” Er starrte sie an wie eine Erscheinung. Dann strich er sich das Haar zurück. “Entschuldige, Cat, da habe ich wohl etwas missverstanden.”
    “Allerdings.” Sie lächelte kurz. Luke fragte sich, warum er das Gefühl nicht loswurde, dass sie ihm etwas sagen wollte, das er im Grunde nicht hören wollte.
    Er hatte mit dem Schlimmsten gerechnet und sich lächerlich gemacht. “Wobei kann ich dir dann helfen? Wo liegt das Problem? Suchst du einen Job? Wir finden bestimmt etwas.”
    Sie sah ihn ernst an. “Ich brauche keine Hilfe bei der Jobsuche. Ich möchte, dass du mir hilfst, einen Mann zu finden.”

2. KAPITEL
    “N un sag doch schon irgendwas!” Cat drehte nervös den Becher in den Händen, während Luke sie fassungslos ansah.
    Schon zu Hause hatte sie sich diesen Plan zurechtgelegt und gehofft, nichts weiter erklären zu müssen. Wenn sie Luke um seine Hilfe bitten würde, musste er dann nicht sofort vor ihr auf die Knie fallen und ihr seine Liebe gestehen? Aber was war, wenn er es nicht tat?
    Darüber hatte sie noch nicht genau nachgedacht. Sie hatte nur alle Brücken hinter sich abgebrochen und sich darauf verlassen, dass Luke sie nicht zurückweisen würde. Nicht wieder.
    Zehn Jahre waren seit damals vergangen, und sie beide waren zehn Jahre älter geworden. Cat war nicht mehr der impulsive Teenager von damals, und sie kannte Luke jetzt besser. Sie wusste, dass ihr Plan nur funktionieren konnte, wenn die Verführung von ihm ausgehen würde. Bisher starrte er sie allerdings immer noch mit offenem Mund an.
    “Also?”, fragte sie leise. “Was sagst du dazu?”
    “Ich bin sprachlos.”
    “Los, Luke, hast du keine Vorschläge?” Sie griff in ihre Tasche und zog einen großen Notizblock heraus. Über die erste Seite schrieb sie in großen Buchstaben “Mögliche Ehemänner”. Damit wollte sie Luke Zeit geben, sich zu fassen. Sie sah hoch. Er fixierte sie aus zusammengekniffenen Augen.
    “Was ist?”, fragte sie harmlos.
    “Was meinst du damit? Ich soll dir helfen, einen Mann zu finden? Aber du hast doch eine tiefe Abneigung gegen die Ehe.”
    “Nein, ich nicht, aber du.” Sie musste die Ruhe bewahren, sagte sich Cat. “Ich hasse die Art von Ehe, wie sie meine Mutter führt. Wenn ich ihre Veranlagung nun geerbt habe? Vielleicht bin ich meiner Mutter ähnlicher, als ich bisher annahm. Auf alle Fälle traue ich meiner Urteilskraft nicht.”
    “Aber meiner? Du weißt doch, dass ich von der Ehe überhaupt nichts halte.”
    Allerdings wusste sie das. “Eines Tages wirst auch du der richtigen Frau begegnen.”
    “Nein”, sagte er knapp. “Ganz sicher nicht. Ehrlich gesagt, verstehe ich nicht, wie du nach den Erfahrungen mit deiner Mutter überhaupt an eine Ehe denken kannst.”
    “Mit deiner Hilfe werde ich ihre Fehler vermeiden.”
    “Aber warum willst du unbedingt heiraten?”
    “Weil ich zu jemandem gehören und für ihn sorgen möchte. Das ist mir nach dem Tod deines Vaters ganz klar geworden. Ich bin gern zu Hause. Ich weiß, heutzutage ist es gar nicht üblich, nicht Karriere machen zu wollen, aber ich habe keine Lust dazu. Mir machen meine Aktiengeschäfte Spaß, und solange ich meinen Computer habe und eine Telefonleitung, kann ich überall arbeiten. Doch es würde mir auch nicht schwerfallen, das jederzeit aufzugeben. Es klingt altmodisch,
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