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Sein letztes Tabu

Sein letztes Tabu

Titel: Sein letztes Tabu
Autoren: Cherry Adair
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wurde. Das goldblonde Haar war sorgfältig frisiert, wahrscheinlich von einem sehr teuren Friseur, und fiel ihr in weichen Wellen über eine Schulter. Cat seufzte leise. Wieder so ein Venus-Verschnitt. Absolut humorlos.
    Die Atmosphäre war zum Zerreißen gespannt. Cat strahlte wieder. “Haben Sie heute Geburtstag?”
    “Was redet sie denn da?” Die Blonde sah Luke stirnrunzelnd an, dann wandte sie ihm den Rücken zu, damit er den Reißverschluss ihres Kleides wieder zuziehen konnte. Wenn du nicht aufpasst und weiterhin so grimmig dreinblickst, dachte Cat, dann siehst du in ein paar Jahren faltig aus wie Dörrobst. Die Frau hatte einen leichten Überbiss und erinnerte Cat irgendwie an den Hamster, den sie früher besessen hatte. Scamper hatte auch immer so bösartig ausgesehen, bevor er einen in den Finger biss.
    Luke kniff die Augen leicht zusammen und fixierte Cat. “Was bezweckst du damit?”
    Cat riss die Augen weit auf. “Wieso? Hast du sie nicht zum Spielen mitgebracht, mein Süßer?”
    “Cat …”, sagte er warnend.
    Sie lächelte ihn leicht verlegen an und versuchte, möglichst glaubwürdig auszusehen. “Ich dachte, du seist nicht in der Stadt”, sagte sie jetzt mit normaler Stimme. “Du musst es mir glauben, ich wäre doch sonst nicht hier …”
    “Wer ist das denn, zum Donnerwetter?”, fragte die Blonde wütend und schlüpfte in Pumps mit Stilettoabsätzen. Sie wirkte plötzlich nicht mehr sehr attraktiv.
    Luke zog sich vorsichtig zu der Kommode an der gegenüberliegenden Wand zurück. “Cat Harris. Elizabeth Wyrech.” Dann zog er hastig eine Schublade auf, nahm einen grünen Baumwollpullover heraus und streifte ihn über. Die Farbe passte fantastisch zu seinen Augen.
    “Hallo.” Cat streckte die Hand nicht aus, aus Angst, die Bettdecke zu verlieren. “Bitte, bleiben Sie doch. Sie kann doch ruhig hierbleiben, Luke, oder?”
    Luke hatte Mühe, sich zu beherrschen. “Los, Cat, sag Elizabeth, wer du bist, und dann halt den Mund.”
    Cat starrte ihn an. “Ist das dein Ernst? Soll ich ihr wirklich alles sagen? Weiß sie denn nicht, dass es dir leicht langweilig wird mit nur einer Frau?”
    “Ein Dreier? Das ist ja pervers!” Elizabeth griff nach ihrer Tasche und hielt sie wie einen Schild vor sich. “Ich nehme mir eine Taxe.”
    “Aber sie ist meine Schwester, verdammt noch mal!”
    “Ach, wirklich?” Elizabeth lachte kurz auf und sah Cat aus zusammengekniffenen Augen an. Cat gab ihren Blick zurück. “Ihr habt doch unterschiedliche Nachnamen.”
    “Wir haben unterschiedliche Mütter”, sagte Luke.
    “Väter”, korrigierte Cat schnell.
    “Sie ist meine Stiefschwester.” Luke trat schnell an das Bett heran und packte Cat beim Nacken. “Wir sind Geschwister, nicht, Cat?”
    “Ja.” Cat nickte und tat so, als hätten seine Worte sie nicht verletzt. “Ich bin seine Schwester.”
    “Das ist ja noch perverser”, sagte Elizabeth kalt und stürzte aus dem Schlafzimmer.
    Cat zog die Decke höher und schluckte. Sie konnte den Blick nicht von Luke wenden, und ihre Wangen glühten. Seine Schwester.
    Seit sie sechs war, hatte sie davon geträumt, dass er sie endlich als Teil der Familie betrachten würde. Dieser Wunsch war ihr erfüllt worden. Aber dann kam der Zeitpunkt, wo sie nicht mehr die Schwester für ihn sein wollte.
    Normalerweise handelte Cat überlegt und pragmatisch, und sie hatte sich sehr überwinden müssen, Luke aufzusuchen. Bisher war das Ganze nicht sehr vielversprechend gelaufen.
    “Ich bringe Liz nach Hause und bin in zwanzig Minuten wieder zurück.”
    “Ich bin hier.” Sofern sie sich inzwischen nicht aus Verzweiflung vom Balkon gestürzt hatte.
    Er ging zur Tür, drehte sich aber noch einmal um. “Schlaf nicht ein. Wir müssen uns wohl mal über einiges unterhalten. Und zwar noch heute Abend.”
    Musste das sein? Sie sah ihm zögernd in die Augen. Er schien entschlossen zu sein.
    “Ich möchte, dass du angezogen bist, wenn ich zurückkomme.”
    “Aye, aye, Käpt’n.” Cat salutierte, und die seidene Decke entglitt ihr und entblößte eine Brust.
    Sie erstarrte und sah Luke aus weit aufgerissenen Augen an. Er presste die Lippen zusammen und griff nach dem Türknauf. Eine Sekunde später knallte er die Tür von außen zu.
    Das ist eine fatale Situation, dachte Luke, als er nach einer Stunde ziellosen Herumfahrens wieder vor seinem Apartment hielt. Wie sollte er jemals den Anblick von Cats nackter Brust vergessen können? Seine Finger packten das Steuerrad
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