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Seidene Küsse

Seidene Küsse

Titel: Seidene Küsse
Autoren: J Leheta
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dauerte eine Ewigkeit, bis sie sich dorthin durchgekämpft hatten.
    Als Erstes schleuderte Marina ihre Schuhe von sich. »Ah, tut das gut.«
    »Komm, wir machen es uns noch bei mir gemütlich und quatschen ein wenig.«
    »Ich bin total fertig. Ein andermal.«
    »Keine Chance. Du wirst doch nicht schon aufgeben?« Auch er zog die Schuhe aus und nahm sie wieder bei der Hand. »Keine Widerrede.«
    In seinem Zimmer war alles aufgeräumt, nur sein Schreibtisch war ein kreatives Chaos. »Was willst du trinken?« Marina starrte sein Bett an. Schon oft war sie hier drinnen gewesen, aber seit gestern, seit dem Kuss, seit er sie nackt gesehen hatte, war es nicht mehr das Gleiche.
    Er schenkte ihr Cola in ein Glas und setzte sich auf einen Sessel. Unschlüssig stand Marina herum, ließ sich dann ihm gegenüber in den anderen Sessel fallen, die Füße weit von sich gestreckt.
    »Es war Wahnsinn. So etwas wie heute habe ich noch nie gesehen. Die Musik, die Leute, alles war so … bunt.«
    »Das gibt es bei euch auf dem Land wohl nicht?« Schon wieder sah er sie so an, so, als zeichne er sie gerade für die Ewigkeit.
    »Ich habe mich vom ersten Augenblick an in dich verliebt.«
    Was hatte er da gerade gesagt? »Ähm … was?«
    Er nahm ihre Hand in seine und streichelte mit der anderen über ihre Finger.
    »Es hat mich einfach erwischt.«
    Sie trank einen Schluck von ihrer Cola. Fabian stand auf und trat hinter sie. Er legte die Hände auf ihre Schultern und steckte seine Nase in ihr Haar. Er inhalierte ihren Duft, dann lag seine Wange an ihrer, und er rieb sie daran. Es lag so viel Zärtlichkeit in dieser Geste, dass sie Marina ans Herz ging. Fabian zog sie hoch, und ehe sie es begriff, küsste er sie. Erst langsam, dann von ungeheurer Intensität. Der Kuss war so stürmisch wie ein Orkan, der über sie hereinbrach, und schien so lang zu währen wie die Unendlichkeit. Immer wieder trennten sie sich, um kurz zu Atem zu kommen, ehe sie wieder aufeinander losgingen. Plötzlich flogen ihre Kleidungsstücke nur so durch den Raum, gerade so, als führten sie ein Eigenleben. Das alles geschah zwischen Küssen, die nicht unterbrochen werden durften. Als sie nackt waren, fielen sie taumelnd auf sein Bett. Die Bettdecken gaben unter ihnen nach.
    Auf einmal mussten beide lachen, es kam ganz tief aus ihrem Inneren. Wie zwei Teenager alberten sie herum, ehe es wieder geschah: seine Küsse, die ihr alle Sinne raubten.
    Er zeichnete alle Konturen ihres Kopfes nach, er strich über ihre Augenlider, ihre Ohren und ihre Nase, während er über ihr kniete und sie sein Glied zwischen ihren Brüsten hindurch ansah. Die Spitze war rosig und über den kleinen Spalt trat ein Tropfen seiner kostbaren Flüssigkeit.
    Alle Wildheit war aus den Bewegungen verschwunden, alles war fließend, mit zarten Übergängen. Seine langen Beine waren leicht behaart und wohlgeformt. Männerbeine, die fest im Leben standen. Hände, weich und nachgiebig, fordernd und doch so zärtlich. Mal wild und mal suchend, tastend. Lippen, die wie Daunenfedern über sie hinwegstoben, sie mal hier berührten, mal dort kosteten und an anderer Stelle Hitze auslösten. So unendlich kostbar und voller Hingabe. Busen, von Händen geformt und Beine nachgezeichnet. Finger, die sie berührten und Glückseligkeit versprachen. Haare, die kitzelten und sie anpeitschten.
    Fabian erforschte ihren Körper, wie es noch keiner vor ihm getan hatte. Als sie es nicht mehr aushielten, er den köstlichen Augenblick aber hinauszögerte, glaubte sie in ihrem Kopf die schönsten Melodien zu hören, Melodien, die ihr Herz verzauberten und ihren Körper zum Erblühen brachten. Ja, Süßer, komm zu mir. Komm herein und fülle mich aus, wie es noch nie zuvor geschehen ist. Zeige mir den Tanz deiner Hüften und die Schönheit des flüchtigen Augenblicks. Alle Sinnesorgane sind wach und nehmen Teil an dieser rituellen Huldigung. Augen, die sehen, Ohren, die jeden Ton aufnehmen, Lippen, die erforschen und erforscht werden, Gerüche, die einen stimulieren, Hände, die geben und nehmen.
    Komm, stoß zu, nimm mich mit all meiner Weibfichkeit. Lass mich Frau sein, und du sei Mann. Oh, endlich. Endlich spüre ich, was ich so ersehnt habe und kaum erwarten konnte. Spüre dich in mir, umhüllt von meinem Mantel aus rosiger Weiblichkeit. Komm herein, geh nicht weg. Oh, ja, so ist es schön. Dein Tanz gefällt mir. Dein Gesicht über mir und noch weiter oben die Decke mit ihrem Stuck. Dein zerzaustes Haar, das ich immer
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