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Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Sei schlau, stell dich dumm: Biographie

Titel: Sei schlau, stell dich dumm: Biographie
Autoren: Bastei Lübbe
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ersten Monaten landete alle Fanpost sowie die Booking- und Presseanfragen bei Sven. Diese werteten wir im Dreier-Team aus (Bernd, Sven und ich). Sven war eigentlich schon mit den ständigen Dreharbeiten voll beschäftigt. Irgendwann übernahm ich dann das Ruder. Heute bestimmen Aufgabenbereiche wie Booking, Merchandising, Werbedeals, Vertragsprüfungen und Paragraphenreiten meinen Berufsalltag, und ich bin für Daniela auch ein bisschen das Mädchen für alles, mache ihren Papierkram, sammele ihre Quittungen, die sie mir gern zerknüllt in einem ausgebeulten Briefumschlag zuschickt, und erkläre ihr, dass sie die Instant-Nudelsuppe nicht von der Steuer absetzen kann.
    Daniela Katzenberger – für mich, Sven und Bernd inzwischen der berufliche Lebensinhalt. Ein Mensch, ein Projekt, eine Marke, die von uns längst Arbeit in ganz verschiedenen Bereichen erfordert. Fast täglich sitzen wir zusammen, schmieden Ideen, sortieren Anfragen, reden über neue Perspektiven, über Merchandising, Werbedeals, Social Media und anstehende Dreharbeiten.
    Über einen Dreh, den wir in Köln mit VOX planten, war Daniela besonders glücklich: ihre Brust- OP in Marbella. Ich werde nie vergessen, wie sie mir danach unbedingt ihre »neuen« Brüste zeigen wollte. Ich saß im Koslik in Leipzig, und Daniela rannte hektisch auf mich zu, zerrte mich auf die Damentoilette und packte ihre Katzenberge aus. Ebenso ungeniert legte ich Hand an, weil ich schon immer mal Silikonbrüste anfassen wollte. Das fand Daniela so lustig, dass sie mich Busenfreundin taufte. Und so kam ich Wochen später zu der Ehre, mit ihr BH s einkaufen zu gehen. Ich hatte ihr zuvor gesagt, wie schrecklich ich finde, dass sie mit einem C-Körbchen rumläuft, obwohl sie Doppel-D hat – nur damit ihre Brüste rausquellen. Ich nahm dann auch allen Mut zusammen, um ihr Outfit zu kritisieren, als ich ein Foto vom Mallorca-Dreh sah: »Du siehst aus wie eine russische Prostituierte!« Dünnes Eis, aber ich musste es einfach sagen. Aber sie rechnete mir meine Ehrlichkeit hoch an. Schließlich schmieren ihr die meisten Menschen längst nur noch Honig ums Maul. Daniela kaufte sich passende BH s und beherzigte sogar meinen Ratschlag »nie unten nackig, wenn oben nackig«, also zu einem knappen Röckchen ein geschlossenes Oberteil zu tragen. Sie hielt sich dran – zumindest für eine Woche.
    Manchmal treibt sie mich in den Wahnsinn. Zum Beispiel, wenn sie – gern auch nachts oder an Weihnachten – fordernde SMS in knappem Wortlaut schreibt und von mir Auskunft erwünscht zu Themen, zu denen ich ihr (noch) nichts sagen kann. Ich schreibe dann in forschem Ton zurück und hole sie wieder auf den Teppich. Aber wen wundert’s, dass so etwas vorkommt? Der schnelle Erfolg und das mit gerade mal fünfundzwanzig Jahren. Irgendwie ist sie noch ein Mädchen – und wenn ich das bedenke, erkläre ich ihr gern hundertfünfzigmal den Unterschied zwischen brutto und netto. Nach gefühlten 74 Versuchen, ihr dies nahezubringen, schrieb sie mir mal eine SMS : »susi, bitte mit gemalten bildern, dass ich es raffe ;-)« Ich malte für sie, doch eine Woche später hatte sie es wieder vergessen. Aber dafür bin ich ja da.
    Ich kann ja auch nichts dafür, dass der deutsche Staat Steuern erhebt. Manchmal habe ich das Gefühl, dass sie auf mich böse ist, weil sie Steuern zahlen muss. Daniela ist ja auch ein kleiner Geizhals. Sie vertraut mir ihr Konto an und will nicht einmal eine EC -Karte haben. Wer also denkt, Daniela gebe viel Geld aus, der irrt. Sie rührt nicht an, was sie verdient. Sie ist in vieler Hinsicht das Mädchen von nebenan, ohne Tussigehabe. Und ich fand ganz toll, als sie auf Mallorca während der Dreharbeiten den ganzen Nachmittag mit meinem Sohn spielte. Fußball, Fangen, Schwimmen im Pool – ohne Star-Allüren und mit viel Spaß. Dafür nehme ich gern in Kauf, dass sich mein Sohn seitdem mit Lipgloss schminkt.
    Susanne Beck

Daniela Katzenberger ist eine echte Marke. Also wie man das so sagt über einen erstaunlichen Menschen. Das habe ich gleich bei unserem ersten Treffen gemerkt. Wir waren im Koslik in Leipzig verabredet. Betont aufrecht und in Begleitung von Sven überquerte sie die Straße, kam zur Begrüßung ganz nah an mich heran, gab mir die Hand, schaute mich unverwandt an und sagte nur ein Wort: »Männlich!«
    Also kein Getue von wegen »Guten Tag, ich bin die Daniela Katzenberger, schön, dass wir uns kennenlernen usw«. Nichts von dem, nur »Männlich!«, und dann lachte
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