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Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Titel: Sehnsucht unter suedlicher Sonne
Autoren: Margaret Way
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Welt besteht.“
    „Das ertrage ich nicht.“ Bretton griff sich mit beiden Händen an den Kopf. „Du willst einfach nur eine gute Story haben.“
    „Wenn Hester und du sie zum Tabu erklären, werde ich natürlich nicht darüber schreiben“, versicherte Genevieve.
    „Ich befürchte, du bist ein Opfer deiner übersteigerten Fantasie“, stellte er erregt fest.
    „Nein, Bretton, so ist es nicht.“ Warum half er ihr nicht? Sie sehnte sich so sehr danach. „Meine Großmutter besaß einen Brief von Catherine, in dem sie schrieb, dein Großvater Geraint und sie hätten sich ineinander verliebt. Alle glaubten, er würde Patricia heiraten, aber das machte er erst, nachdem Catherine ermordet worden war.“
    „Ermordet? Um Gottes willen, Genevieve … was sagst du da?“
    Sie sah, dass er zwischen Zorn und Entsetzen schwankte. Zum ersten Mal hatte sie Angst vor ihm, dabei liebte sie diesen Mann.
    „Ich bin nur eine Ohrenzeugin, Bretton“, gab sie ehrlich zu. „Ich hörte zufällig ein Gespräch mit, das meine Großeltern führten. Nan war sehr aufgebracht und weinte bitterlich. Nachdem so viel Zeit vergangen ist, halte ich es für falsch, Catherines Tod weiter als Unfall hinzustellen. Irgendjemand muss bei ihr gewesen sein … möglicherweise jemand, der sie loswerden wollte.“
    Bretton stand da wie vernichtet. Was wollte Genevieve ihm weismachen? Er hätte gern an ihre Vernunft appelliert, aber noch lieber hätte er sie auf den weichen Sand gebettet und mit ihr geschlafen.
    „Das ist Ihre Version, Miss Laurent … die Version einer ehrgeizigen Schriftstellerin. In meiner Familie kennt man die Wahrheit. In Ihrer nicht!“
    „Und wenn du Hester einfach fragst? Sie ist alt, aber etwas quält sie. Ist es Kummer oder ein schlechtes Gewissen? Wer weiß? Es ging nicht nur um Geraint, Patricia und Catherine. Hester spielte auch eine Rolle.“
    „Und jetzt verlangst du von mir, die Wahrheit herauszufinden, bevor du in den Abgrund gestürzt wirst?“
    Genevieve sah ihn groß an. „Ich vertraue dir, Bretton. Du bist stark und einflussreich. Der Täter muss ja nicht aus deiner Familie kommen. Es könnte ja auch jemand aus dem weiteren Bekanntenkreis gewesen sein.“
    „Ach, Genevieve“, seufzte Bretton. „Wenn du wüsstest, wie verrückt mir das alles vorkommt.“
    „Warum taucht in allen Unterlagen kein Hinweis auf? Hester hat nie von Catherine gesprochen, und als ich das Foto entdeckte, hat sie es mir aus der Hand gerissen. Ist dir nicht aufgefallen, wie besitzergreifend sie ihre Hand auf Catherines Schulter gelegt hatte? Catherine war mit Patricia befreundet … nicht mit Hester. Hat dein Vater sich nie dazu geäußert?“
    Draußen hatte sich der Sturm gelegt, und der Sturzregen ließ allmählich nach. Ein Schwall frischer Luft drang in die Höhle, aber die Atmosphäre blieb drückend.
    „Mit keinem Wort.“
    „Kommt dir das nicht seltsam vor?“
    „Keineswegs.“ Bretton schnitt ein Gesicht. „Du hast meinen Vater nicht gekannt. Er war ein Gentleman. Leider glaubte er, alles mit Autorität regeln zu müssen. Das wird dir jeder bestätigen, den du fragst. Nachdem Mum uns verlassen hatte, wurde es ganz schlimm.“
    „Vielleicht konnte sie seine Härte nicht mehr ertragen?“
    „Lass es gut sein, Genevieve“, warnte Bretton sie. „Und sieh mich mit deinen grünen Nixenaugen nicht so groß an. Mein Vater hat seine Kinder niemals ins Vertrauen gezogen. Undenkbar, dass er mit ihnen über einen lange zurückliegenden Unfall diskutiert hätte. Das Ganze war ihm wahrscheinlich nicht wichtig genug.“
    „Obwohl es seine Eltern betraf? Catherine war Patricias Freundin. “
    Bretton legte ihr eine Hand auf die Schulter. „Eine Freundin, die sie hinter ihrem Rücken betrog?“
    „Geraint und Patricia waren damals noch nicht verlobt.“
    „Vielleicht nicht offiziell, aber zumindest heimlich. Lass uns nicht länger darüber reden. Welchen Sinn hat es, die Vergangenheit aufzuwühlen?“
    Genevieve sah ihn offen an. „Nur so findet Catherine Frieden.“
    „Hör endlich auf!“, rief Bretton verzweifelt. „Ich kann den jenseitigen Quatsch nicht mehr ertragen. Catherine Lytton ist tot. Meine Großeltern sind tot. Du steigerst dich unnötig in etwas hinein.“
    „Ich will die Wahrheit wissen“, sagte Genevieve und betonte jedes einzelne Wort.
    Diesmal packte er sie wirklich an den Schultern und schüttelte sie. „Welche Wahrheit? Sie wird niemals herauskommen. Alle leben nicht mehr, Genevieve. Warum willst du,
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