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Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Sehnsucht unter suedlicher Sonne

Titel: Sehnsucht unter suedlicher Sonne
Autoren: Margaret Way
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„Sie sind nicht Derryls Typ, meine Liebe. Er mag Glamourgirls … keine Stubenhocker. Außerdem kann er die Beechcraft nicht fliegen. Übrigens würde ich keine großen Pläne machen. Hester wird Sie pausenlos beschäftigen. Sie ist eine despotische alte Hexe, die sich für wichtiger hält, als sie ist. Ich bin nie mit ihr ausgekommen. Sie hat Bretton systematisch gegen mich aufgehetzt … das verzeihe ich ihr nie. Sie werden sich in jeder Weise fügen müssen.“
    „Das habe ich auch nicht anders erwartet.“ Genevieve blieb bei ihrem verbindlichen Ton. „Trotzdem steht mir eine gewisse Freizeit zu. Das ist ein Teil der Abmachung.“
    „Noch ein guter Rat, Miss Grenville.“ Liane sah ihr in die Augen. „Beschränken Sie Ihr Interesse auf den Uluru und die Olgas.“
    Das war eine deutliche Warnung.
    „Was wollen Sie damit sagen?“
    „Das wissen Sie genau. So dumm sind Sie nicht.“
    Genevieve lächelte freundlich. „Stimmt, das bin ich überhaupt nicht.“
    „Nein … nur schrecklich langweilig.“
    Genevieve nahm die Bemerkung emotionslos hin. „Warum sind Sie dann so besorgt?“, fragte sie nur.
    „Besorgt?“, wiederholte Liane empört.
    „Das wäre völlig überflüssig. Ich weiß, warum ich hier bin.“
    Zum Glück kam Bretton in diesem Moment zurück. Genevieve hatte genug von Liane, die es offenbar darauf anlegte, jede Frau, die ihr bei Bretton gefährlich werden konnte, zu vergraulen. Sogar eine langweilige Ghostwriterin.

3. KAPITEL
    Genevieve war überrascht, welche Pracht die Natur in einer so abgelegenen Gegend entfaltete. Die Sonne brannte auf zahllose Lagunen, Bäche, Sümpfe und Billabongs herunter und wurde von dort in tausend funkelnden Lichtern reflektiert. Der Anblick musste jeden begeistern. Genevieve war sich der Natur und ihrer Kräfte noch nie so bewusst gewesen.
    An den Ufern der verschiedenen Gewässer zog sich eine üppige grüne Vegetation entlang, in eindrucksvollem Kontrast zu den roten Sandflächen, die sich bis zum fernen Horizont erstreckten. Einzelne Wüsteneichen belebten die endlose Weite. Dazwischen wuchsen Akazien, die besser als Eukalypten an das trockene Klima angepasst waren.
    Eine große Emuherde – es mochten über hundert Stück sein – war durch die Beechcraft aufgeschreckt worden und floh in rasendem Tempo über die Ebene. Die flugunfähigen Vögel konnten Geschwindigkeiten bis zu hundert Stundenkilometern erreichen. Die Riesenkängurus schienen Mittagsruhe zu halten. Genevieve entdeckte nur eine kleine Ansammlung von etwa zehn Tieren. Einige standen aufrecht wie Menschen, gestützt auf die kräftigen Hinterbeine und den langen Schwanz. Andere widmeten sich hingebungsvoll der Fellpflege. Es war rührend, die beiden Tierarten, die gemeinsam als Schildträger auf dem Wappen des Landes erschienen, in ihrer natürlichen Umgebung zu beobachten.
    Djangalas Rinderherden, die noch zahlreicher waren als die von Kuna Kura Downs, weideten auf endlosen Grünflächen. Einzelne Gruppen wurden zum Trinken an offene Wasserlöcher getrieben.
    Aus der Luft ließ sich die urwüchsige Landschaft am besten bewundern. Genevieve erkannte von ihrem Platz aus auch Djangalas prächtiges Wohnhaus, das von mehreren Nebengebäuden umgeben war. Es war bedeutend größer als das von Kuna Kura Downs . Hätten sich Brettons ursprüngliche Pläne nicht zerschlagen, wäre hier durch die Verbindung zweier alteingesessener Rancherfamilien ein mächtiges Outbackimperium entstanden.
    Wie du dich freust, dass es nicht dazu gekommen ist!
    An der Piste stand ein Jeep bereit, der von einem Original namens Jeff gesteuert wurde und sie zum Wohnhaus bringen sollte. Die Art, wie Jeff plötzlich Haltung annahm, verriet Genevieve, welchen Respekt Bretton genoss. Vermutlich herrschte er hier wie ein König über seine Untertanen. Doch trotz seines überlegenen, selbstsicheren Auftretens, hatte sie keine Spur von Arroganz bei ihm feststellen können.
    Die Straße zum Wohnhaus war von Palmen gesäumt. Eine zweieinhalb Meter hohe Mauer umgab es und schützte es vor den Sandstürmen, die regelmäßig über der Wüste tobten. Die mächtigen Wanderdünen waren aus der Luft gut zu erkennen gewesen und hatten Genevieve an die Wellen eines Ozeans erinnert.
    Eine kräftige Kletterpflanze mit glänzenden herzförmigen Blättern und großen weißen Trompetenblüten rankte an Holzgittern die Mauer hinauf und erweckte in der trockenen, wüstenartigen Umgebung den Eindruck exotischer Üppigkeit. Als sie sich dem
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