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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind
Autoren: Robert A. Heinlein
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erste Durchgang völlig ergebnislos blieb. Auch der zweite Durchgang, der noch gründlicher verlief, ergab nicht die Spur eines einzigen Lumpens – weder von seiner noch von meiner Größe, weder Frauen- noch Männersachen.
    Ich beschloß nolens volens, den Manager anzurufen und ihm mein Problem zu erläutern, damit er die Cops rief – und um ihn höflich um einen Bademantel oder einen Kimono oder so was zu bitten.
    Also schaute ich mich nach einem Telefon um.
    Alexander Graham Bell hatte umsonst gelebt.
    Ich war frustriert. »Verflucht und zugenäht! Wo haben sie das verdammte Telefon versteckt?«
    Eine körperlose Stimme antwortete: »Madam, dürfen wir Ihnen ein Frühstück anbieten? Besonders stolz sind wir auf unseren Harvest-Brunch – eine reichhaltig mit verschiedenen Obstsorten belegte Schale; eine Käseplatte; ein Korb mit frischem, warmem Brot, Knäckebrot und weichem Brot, dazu Marmelade und Gelee und Sirup und belgische Butter; mit Fett beträufelte junge Barlops en brochette; Eier Oktavian; geräucherte Savannahslinker; Ferkel süßsauer; bayerischer Strudel; Sekt und Wein Ihrer Wahl; Strine-Schädelbier; Mocha-, Kona-, türkischer und Proximakaffee, verschnitten oder pur; alles serviert mit…«
    Ich unterdrückte einen Brechreiz. »Ich möchte kein Frühstück!«
    »Vielleicht hätte Madam ja gerne unseren Holiday-Augenöffner: frischer Obstsaft Ihrer Wahl; ofenwarme Brötchen, köstlichste Marmeladen oder Gelees Ihrer Wahl sowie eine sättigende, aber nicht dickmachende heiße Tasse Ihrer Wahl. Serviert mit den neuesten Nachrichten oder mit Musikberieselung oder in erholsamer Stille.«
    »Ich möchte nichts essen!«
    Die Stimme antwortete nachdenklich: »Madam, ich bin eine auf Ihren Nahrungs- und Getränkebedarf programmierte Maschine. Soll ich auf ein anderes Programm umschalten? Auf die Haushaltung? Den Chefportier? Technische Fragen?«
    »Geben Sie mir den Manager!«
    Eine kurze Pause trat ein. »Hier spricht der Gästeservice! Freundlichste Bedienung! Wie kann ich Ihnen helfen?«
    »Geben Sie mir den Manager!«
    »Haben Sie ein Problem?«
    »Sie sind das Problem. Sind Sie ein Mensch oder eine Maschine?«
    »Ist das von Bedeutung? Bitte sagen Sie mir, wie ich Ihnen helfen kann.«
    »Wenn Sie nicht der Manager sind, können Sie es gar nicht. Laufen Sie mit Hoden oder Elektronen?«
    »Madam, ich bin eine Maschine, allerdings eine sehr flexible. Mein Speicher enthält den kompletten Lehrplan der Hotelwissenschaft am Prokrustes-Institut einschließlich aller Fallstudien bis gestern, vierundzwanzig Uhr. Wenn Sie so freundlich sein wollen, mir Ihr Problem zu erläutern, vergleiche ich es mit einem Präzedenzfall und erkläre Ihnen, wie dieser zur Zufriedenheit des Gastes bereinigt wurde. Bitte?«
    »Wenn du mich nicht extrem plötzlich mit dem Manager verbindest, garantiere ich dir, daß dieser deine rostigen Innereien mit einer Axt bearbeiten und an deiner Stelle ein Burroughs-Libby-Analoggehirn installieren wird! Wer hat den Friseur rasiert? Was sagen deine Fallstudien darüber, du Idiot?«
    Diesmal bekam ich eine Frauenstimme zu hören. »Büro des Managers. Womit kann ich Ihnen dienen?«
    »Sie können den Toten aus meinem Bett holen!«
    Eine kurze Pause trat ein. »Hier Haushaltsabteilung, Hester am Apparat. Womit können wir Ihnen helfen?«
    »Ein Toter liegt in meinem Bett. Das gefällt mir nicht. Es ist unordentlich.«
    Wieder eine Pause. »Cäsar Augustus Begleitservice, für jeden Geschmack das Richtige. Wie ich höre, ist einer unserer Begleiter in Ihrem Bett gestorben?«
    »Ich weiß nicht, wer er ist; ich weiß nur, daß er tot ist. Wer kümmert sich um so was? Der Zimmerservice? Die Müllabfuhr? Der Hotelarzt? Und ich möchte die Bettwäsche gewechselt haben!«
    Diesmal wurde ich mit Musik berieselt, während ich wartete… und wartete… bis die beiden ersten Opern des Ringzyklus vorbei waren und die dritte schon eine ganze Weile lief.
    »Buchhaltung und Rechnungswesen, unser Herr Munster am Apparat. Für Ihr Zimmer ist keine Doppelbelegung angegeben. Wir müssen eine zusätzliche…«
    »Sieh mal, Freundchen, es handelt sich um eine Leiche! Ich finde nicht, daß eine Leiche ausreicht, um von Doppelbelegung zu sprechen! Das Blut tropft noch vom Bett auf den Läufer. Wenn Sie nicht sofort jemanden heraufschicken, ist der Läufer ruiniert!«
    »Eine Beschädigung des Läufers müssen wir in Rechnung stellen. Das geht über die normale Abnutzung hinaus.«
    » Grrr! «
    »Wie
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