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Segeln im Sonnenwind

Segeln im Sonnenwind

Titel: Segeln im Sonnenwind
Autoren: Robert A. Heinlein
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geschnorrten Kaftan. Mir war klar, was er wollte; ein kluger männlicher Arzt hat einen Anstandswauwau dabei, wenn er eine Patientin untersucht; das ist universell. Multiuniversell. Wenn der Zufall es will, daß eine Anstandsdame nackt danebensteht, um so besser – man braucht keine Zeit mit »Engelsgewändern« und ähnlichem Blödsinn zu vergeuden. Da ich häufig meinem Vater geholfen und jahrelang Wache in der Verjüngungsklinik von Boondock und dem dazugehörenden Krankenhaus geschoben hatte, verstand ich, welches Protokoll hier zitiert wurde; in Boondock ist eine Schwester nur dann bekleidet, wenn der Job es erfordert, also selten, da auch der Patient gewöhnlich keine Kleidung trägt. »Aber es heißt nicht ›Mrs. Long‹, Doktor. Normalerweise nennen mich die Leute ›Maureen‹.«
    »In Ordnung, Maureen. Das hier ist Dagmar. Roast, darf ich dir Alice vorstellen. Alice, das ist Roast. Und der mit den kurzen Beinen ist Pixel, Dagmar.«
    »Tag, Maureen. Hi, Pixel.«
    » Miau! «
    »Hi, Dagmar. Tut mir leid, daß ich Ihren Feierabend verzögere.«
    » De nada, Süße. «
    »Dagmar, entweder habe ich einen Schlag weg, oder Maureen ist nicht ganz richtig im Kopf. Was meinen Sie?«
    »Könnte nicht beides zutreffen? Ich hege schon lange Zweifel an Ihnen, Boß!«
    »Verständlich, aber sie scheint wirklich mächtig was von ihrem Gedächtnis verloren zu haben. Wenn nicht noch mehr. Darüber hinaus halluziniert sie womöglich. Ihr Studium der Arzneimittellehre, Dagmar, liegt noch nicht so lange zurück wie meines. Wenn jemand einen mehrstündigen Gedächtnisverlust herbeiführen möchte, welches Medikament würde er nehmen?«
    »Wie bitte? Spielen Sie doch nicht den Unschuldigen! Alkohol natürlich. Könnte allerdings alles mögliche gewesen sein, wenn man bedenkt, daß die Kids heutzutage fast alles essen, trinken, schnupfen, rauchen oder sich schießen, was nicht zurückschießt.«
    »Alkohol kann es nicht sein. Eine Alkoholmenge, die dazu ausgereicht hätte, einen solchen Gedächtnisverlust herbeizuführen, hätte auch einen scheußlichen Kater mit schlechtem Mundgeruch, Zuckungen, Schüttelfrost und blutunterlaufenen Augen produziert. Aber schauen Sie sie mal an: klare Augen, gesund wie ein Pferd und unschuldig wie ein Hündchen in der Wäscherei. Pixel, geh nicht da rein! Wonach suchen wir also?«
    »Ich hab keine Ahnung. Finden wir es heraus. Urinprobe. Blutprobe. Vielleicht auch Speichel?«
    »Gewiß. Und Schweiß, wenn Sie genug finden.«
    »Vaginalprobe?«
    »Ja.«
    »Warten Sie!« protestierte ich. »Wenn Sie schon in mir herumtasten wollen, würde ich gerne eine Spülung machen und mich waschen.«
    »Keine Chance, Süße«, antwortete Dagmar sanft. »Wir brauchen das, was jetzt gerade da drin steckt, und nicht das, was übrig ist, nachdem Sie Ihre Sünden weggespült haben. Keine Widerrede; ich möchte Ihnen nicht gerne den Arm brechen.«
    Ich hielt den Mund. Ich möchte wirklich gerne gut riechen oder auch gar nicht riechen, wenn ich untersucht werde, aber als Tochter eines Arztes (und als Therapeutin) war mir klar, daß Dagmar recht hatte, da sie schließlich nach Spuren von Drogen suchten. Ich rechnete nicht damit, daß sie fündig werden würden, aber ausgeschlossen war es auch nicht. Mir fehlten eindeutig ein paar Stunden. Oder Tage? Alles mögliche konnte passiert sein.
    Dagmar ließ mich in einen Becher pinkeln, nahm mir Blut und Speichel ab und wies mich an, auf den Tisch und in die Steigbügel zu klettern. »Soll ich es machen oder der Doktor? Aus dem Weg, Pixel! Und hör auf damit!«
    »Ist mir egal.« (Eine wirklich rücksichtsvolle Schwester. Manche Patientinnen können es nicht leiden, da unten von Frauen angefaßt zu werden, während andere eher bei Männern schüchtern sind. Was mich anging – mein Vater hatte mich von derlei Unfug schon geheilt, noch ehe ich zehn war.)
    Dagmar kam mit einem Dilatator zurück… und mir fiel etwas auf. Ich hatte gesagt, daß sie brünett war. Sie war nach wie vor unbekleidet, abgesehen von einem spärlichen und durchsichtigen Höschen. Man hätte dort ein dunkles, eingebautes Feigenblatt sehen müssen, nicht wahr?
    Nichts da. Nur Hautschatten und eine Andeutung des Großen Unterschiedes.
    Eine Frau, die sich die Schamlöckchen rasiert oder sich ihrer sonstwie entledigt, ist stark an erholsamem Sex interessiert. Mein geliebter erster Ehemann Brian erklärte mir das in der Mauven Dekade, so um 1905 gregorianischer Zeitrechnung. Ich habe Brians Behauptung
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