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Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand

Titel: Seelenfaenger - Deine Liebe raubt dir den Verstand
Autoren: Mauel Veronika
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halten würde.

    Unendlich zärtlich fuhren seine Lippen ihren Hals nach oben und hauchten winzige Küsse auf ihre kühle Haut.

    Es kostete Mia ein Übermaß an Willensanstrengung, als sie ihn von sich schob.

    Aleksanders Lippen pressten sich zu einem dünnen Strich zusammen und in seinen Augen flackerte Schmerz.

    »Ich habe das vorhin ernst gemeint, Aleksander. Was passiert nun mit dir?«

    Aleksander schnaubte, schwang die Arme und ließ sich auf Mias Bett nieder.

    »Ich bleibe hier. Gefangen zwischen zwei Welten. Genau wie du und alle anderen Menschen auf Erden.«

    »Bitte erkläre mir das genauer.«

    Aleksander verzog kurz den Mund, dann jedoch nickte er.

    »Das Leben hier auf der Erde ist nichts weiter als ein kurzes Gastspiel. Es ist ein Warten auf das, was danach kommt. Doch nur die Wenigsten wissen davon. Ich darf und kann nicht mehr zurück in die Hölle. Mein Herz ist weich geworden und meine Seele ist frei. In mir wurden Gefühle geweckt, die …«

    Er stand auf, ging nervös wie ein gefangenes Raubtier im Zimmer auf und ab und raufte sich dabei die Haare.

    Es erweckte den Eindruck, als suche er nach den richtigen Worten, um ihr seine Lage zu erklären.

    Plötzlich hielt er inne und kam direkt auf sie zu. Er nahm ihr Gesicht in seine Hände und küsste sie hart auf den Mund.

    »Versteh doch, Marie-Sophia«, sagte er mit gequälter Stimme. »Ich liebe dich. Seit ich dich das erste Mal sah, fühlte ich mich zu dir hingezogen. Dir habe ich es zu verdanken, dass ich weiß, wie es ist, zu lieben. Und durch meine Mutter Sandrine weiß ich, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden. Sie gab ihre Seele für mich … und dich.«

    Aleksander lehnte seine Stirn gegen die ihre. Er klammerte sich wie ein Ertrinkender an Mias Schultern.

    »Ich wünsche mir so sehr, weiterhin fühlen zu dürfen, wie es ist, aufrichtig und bedingungslos zu lieben. Und ich habe unendliche Angst vor dem Schmerz, den ich fühlen werde, wenn meine Liebe unerwidert bleibt. Fast zwei Jahrzehnte lang tat ich nichts anderes, als Schmerzen zu erleiden und auszuhalten. Doch eines habe ich schnell begriffen. Der Schmerz, den man fühlt, wenn eine Liebe unerwidert bleibt, ist der schlimmste von allen. Er trifft einen mitten ins Herz.

    Die Liebe hat zwei Gesichter, vergleichbar mit Himmel und Hölle.

    Eine Liebe, die auf Gegenseitigkeit beruht, ist der Himmel auf Erden, doch ist die Liebe einseitig, gehst du durch die Hölle.«

    Aleksander hielt kurz inne und musterte forschend Mias Gesicht.

    »Ich kann nicht mehr gutmachen, was geschehen ist. Doch ich bereue es zutiefst. Ich bin jetzt wie du, Marie-Sophia, ein Lebewesen mit Bedürfnissen und Gefühlen, in dessen Innerem ein Herz schlägt. Und wenn meine Zeit gekommen ist, dann überlasse ich es IHM …« Aleksander deutete zum Himmel hinauf. »… über mich zu richten. Ich bin mir nicht sicher, ob du mir jemals verzeihen kannst, kleiner Stern. Doch glaube mir du bist das, nach was ich mich immer gesehnt habe.«

    Mia vergaß vor Erstaunen das Luftholen. Atemlos verharrte sie in Aleksanders Armen und hörte sich an, was er ihr da gestand. Selbst ihr Name, den Aleksander voll aussprach, hörte sich in ihren Ohren nun wie Musik an. Und sie verstand selbst nicht mehr, warum sie sich so sehr dagegen gewehrt hatte, bei ihrem richtigen Namen genannt zu werden.

    Doch, ich weiß es schon. Weil Marie-Sophia wie der Name eines kleinen, verletzlichen Mädchens klingt, etwas, das ich nie sein wollte.

    Doch in diesem Augenblick wünschte sie sich nichts mehr, als genau das zu sein. Eine sensible Marie-Sophia, die sich in Aleksanders Arme sinken lässt und Schwäche, Begehren und Gefühle zulassen darf.

    Es tobte ein Feuer in ihr, wilder und mächtiger als das eines Vulkans. Und sie war sich sicher, genau wie ein derartiger zu explodieren, wenn er sie nicht sofort küsste und sie somit von ihrer unbefriedigten Sehnsucht erlöste.

    »Auch wenn es vielleicht nicht richtig ist, ich kann nicht anders als dir zu vergeben, denn, ich …« Mia biss sich auf die Lippen, sie scheute sich ein wenig davor, diese tiefsinnigen und gewichtigen Worte auszusprechen. Die Worte, die bei ihm soviel mehr bedeuteten, als nur unendliche Zuneigung zu gestehen.

    Fragend … unsicher, fast ängstlich blickte sie ihn an.

    Aleksander lächelte so liebevoll, dass er ihr mit diesem Lächeln all ihre Bedenken nahm.

    Unendlich behutsam strich er ihre eine verirrte Locke aus den Augen, woraufhin Mia erneut kleine,
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