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Secrets of Love - Teil 1

Secrets of Love - Teil 1

Titel: Secrets of Love - Teil 1
Autoren: Lara Steel
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Gabriel.
    „Er sammelt gerade meine Tänzer ein“, gab Rose zurück und tauchte den Pinsel in rote Farbe.
    „Mum!“
    „Ah, da ist er ja!“, sagte sie.
    Und tatsächlich kam ein indianischer Junge durch die Touristen geflitzt, der einen Oberarm im Verband trug. Atemlos kam er neben Rose zum Stehen und nickte Gabriel und Daria freundlich zu.
    „Wo hast du Ian gelassen?“, fragte sie, ohne aufzusehen.
    „Er ist krank“, gab Harry atemlos zurück.
    „ Was? “ Sie sah fassungslos auf. „Sag, dass das nicht wahr ist!“
    Harry zog die Schultern zusammen. „Ich kann sagen, dass es nicht wahr ist …“
    „Oh, nein.“ Sie ließ sich resigniert auf einen Hocker nieder und schlug die Hände überm Kopf zusammen. Dabei kritzelte sie sich selbst einen roten Strich auf die Stirn.
    „Was mache ich denn jetzt nur? Jetzt fehlt mir ein Mann für den Kampftanz.“
    „Geht es nicht auch mit einem weniger?“, fragte Daria, die ehrlich Mitleid mit der überforderten Frau hatte.
    „Nein. Die Zahl ist doch vorgegeben, sonst stimmt die Choreographie nicht. Das ist eine Katastrophe. Wo kriegt ich denn jetzt nur einen achten Mann her?“
     Sekundenlang ließ sie das Gesicht in den Händen verborgen, bis sie plötzlich langsam aufsah, ihren prüfenden Blick auf Gabriel gerichtet.
    Dieser brauchte offenbar nur Sekundenbruchteile, bis er verstand. Er hob den Zeigefinger.
    „Nein, nein!“
    „Spock, bitte!“ Rose stand auf und faltete bittend die Hände.
    „Das geht auf keinen Fall!“
    Daria sah zwischen den beiden hin und her und war sich nicht sicher, ob sie den tieferen Sinn des Gesprächs erfasst hatte.
    „Du kennst doch alle Tänze, Spock. Ich brauche nur einen Mann für den Kampftanz. Es sind doch kaum mehr als fünf Minuten.“
    Während Gabriel den Kopf schüttelte, mischte sich Daria ein. „Könnte er das denn?“, fragte sie Rose.
    „Natürlich. Er hat die Powwows schon als Kind mitgetanzt und dann als er nach dem Studium wieder hier war jedes Jahr für seine Großeltern. – Was meinst du, wie unsere Leute Augen machen, wenn ein Falke tanzt.“
    Einmal mehr fragte sich Daria, was es mit dieser Falken-Sache auf sich hatte, war aber zu sehr damit beschäftigt, sich für die Tanzidee zu begeistern.
    „Gabriel, mach es doch“, bat sie. „Du tust Rose einen großen Gefallen und ich wäre auch gespannt, wie das aussehen würde.“ Sie lächelte und wusste, dass ihn das möglicherweise weichkochen konnte.
    Als er genervt schnaufte, wusste sie, dass sie gewonnen hatte. Rose offenbar ebenfalls. Sie klatschte euphorisch in die Hände, dann wurde sie ernst.
    „Okay, das muss jetzt schnell gehen. Harry, lauf mit Spock ins Museum. Hier.“ Sie kramte in ihren Taschen und förderte einen Schlüsselbund zutage. „Hol seine Federn, seine Schuhe, Hose. Die Waffen. Alles!“, wies sie ihn an.
    „Ich komme am besten mit“, erklärte Gabriel seufzend und ließ Rose mit Daria zurück.
    Erstere war sichtlich erleichtert. „Er hätte es sicher nicht gemacht, wenn du ihn nicht ermutigt hättest“, erklärte sie zwinkernd.
    „Freut mich, wenn ich helfen konnte. Und außerdem, bin ich neugierig.“
    „Deine Neugierde wird nicht enttäuscht werden.“
    „Darf ich dich etwas fragen?“
    „Natürlich.“
    „Warum sprechen du und auch deine Mutter immer von den Falken und Gabriels Familie?“
    Rose setzte die Farbe ab und blickte Daria offen an, während etwas abseits die Touristen in wilden Applaus ausbrachen.
    „Die BlackHawks sind eine unserer Häuptlingsfamilien“, erklärte sie und gab ein Achselzucken von sich. „Oder vielmehr sind sie unsere bedeutendste Häuptlingsfamilie.“
    Daria zog die Brauen in die Stirn. „Dann waren früher Spocks Vorfahren Häuptlinge?“
    „Nicht alle. Wir vererben das Amt des Stammesführers nicht. Er wird gewählt, und zwar auf Basis seiner Verdienste innerhalb des Stammes. Früher ging es vor allem um Kampf- und Jagdgeschick, Taktik und dergleichen. Doch seit unsere Leute in die Reservate abgeschoben wurden, haben andere Eigenschaften an Bedeutung gewonnen. Vor allem diejenigen, die dem Stamm etwas Gutes getan haben, die einflussreiche Vermittlerrollen übernommen und Engagement gezeigt haben, bekamen dieses Amt verliehen.“
    „Ein sehr demokratisches System“, fand Daria.
    „Ja, allerdings.“
    „Und wer war in Gabriels Familie der letzte Häuptling?“
    „Du meinst vor ihm?“ Sie kniff nachdenklich die Augen zusammen, bevor sie antwortete. „Das war sein Urgroßvater,
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