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Secrets of Love - Teil 1

Secrets of Love - Teil 1

Titel: Secrets of Love - Teil 1
Autoren: Lara Steel
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schaffen?“, hauchte sie.
    „Das wissen nicht einmal die Ahnen, mein Kind. So leid es mir tut, auf diese Frage gibt es keine Antwort. Nur eines solltest du nie vergessen: ein neues Leben wurde dir geschenkt. Und nicht nur dir, auch dein Gefährte findet durch dich zurück ins Leben. Wirf diese Leben nicht weg.“
    „Sie meinen, ich soll mein Kind vergessen?“
    „Niemals.“ Die Alte sammelte ihre Gegenstände von der Lederhaut. „Doch oft sind uns die Geschenke, die uns die Ahnen machen, gar nicht bewusst, obwohl sie uns schon so lange begleiten. Sieh‘ dich an, mein Kind: du rettest einen guten Mann und wer sich selbstlos in den Dienst derer stellt, die Hilfe benötigen, wird selbst errettet. Ich weiß nicht, was die Zukunft bringen wird. Ich weiß nicht, ob dein Kind noch am Leben ist. Doch ich weiß, dass dir die Ahnen gewogen sind und sich deiner Wünsche annehmen, wenn es gut für dich ist. Das ist alles, was ich dir heute sagen kann.“ Sie streckte die Hand aus und es dauerte Sekunden bis Daria verstand, dass sie den kleinen Delphin zurückgeben sollte.
    Schnell ließ sie ihn in die faltige Handfläche der Alten fallen.
    Diese lächelte. „Danke mir erst, wenn dir meine Worte weitergeholfen haben.“
    Halb verstört und halb nachdenklich nickte Daria. Sie blinzelte die ungeweinten Tränen fort und stand auf. Der Wunsch zu Gabriel zu gehen, war plötzlich übermächtig stark. Dennoch blickte sie noch einmal auf die Schamanin hinab.
    „Ich danke Ihnen jetzt schon. Für die Zeit und Mühe.“
    Die Alte lächelte sie aus ihren silbrigen Augen an. „Er wartet auf dich, mein Kind. Er ist kurz davor zurück ins Zelt zu stürzen und dich zu retten .“
    Auch Daria entspannte ihr Gesicht ein wenig. „Ich werde ihm die Mühe ersparen. Auf Wiedersehen.“
    „Oh, ganz sicher, mein Kind.“ Sie schüttelte die kleinen Knochen und Steine in ihrer Hand und sagte noch einmal, mehr zu sich selbst. „Ganz sicher.“
     
    *
     
    Als Daria wieder im gleißenden Sonnenlicht stand, beschattete sie ihre Augen mit einem Arm und versuchte wieder zu sich zu finden. Sie fühlte sich, als wäre sie spontan von einer Welt in die nächste geschickt worden. Die Worte der Schamanin rotierten in ihren Gedanken und ermutigten sie genauso sehr, wie sie sie quälten. Sie wurde das Gefühl nicht los, dass irgendetwas, das die Alte gesagt hatte, später noch auf eine Art Sinn ergeben würde, die sie jetzt noch nicht begriff. Auch deswegen versuchte sie sich alles haarklein einzuprägen.
    „Dasha?“
    Daria fuhr herum und erblickte Gabriel, der sie mit sorgenvoll gerunzelter Stirn beobachtete. Er stand nur wenige Schritte von ihr entfernt, hinter einem Touristengrüppchen. Erleichtert sackten ihre Schultern herab und als er sich durch die Fremden hindurchgeschlängelt hatte, sank sie erleichtert in seine Arme.
    Etwas verwundert hielt er sie fest und streichelte ihren Rücken. „Was hat sie dir gesagt?“
    „Nichts. Ich meine -“ Sie hatte Probleme sich zu fassen. „Sie war freundlich und im Prinzip hat sie mir überhaupt nichts Konkretes gesagt, außer dass wir gute Menschen sind und sie nicht wüsste, was in der Zukunft geschieht. Aber es war so …“
    „Unheimlich?“
    Sie nickte an seiner Schulter.
    „Möchtest du nach Hause?“
    „Nein.“ Sie richtete sich auf und straffte die Schultern. „Ich würde mir gerne die Tänze ein wenig ansehen, wenn du nichts dagegen hast.“
    „Natürlich nicht. Ich muss sowieso noch mit Rose und Harry sprechen.“
    „Hast du das noch nicht getan?“ Sie blickte in seine fast schwarzen Augen, während er den Kopf schüttelte.
    „Ich wollte lieber hier warten, bis du aus dem Zelt kommst. Wenn es dir gut geht, können wir ja noch kurz zu den beiden gehen und Harry wegen des Stollens fragen.“
    Sie folgte Gabriel zu einem Pavillon, der von den Touristen etwas abgeschirmt war. Dahinter war die aufgedrehte Rose gerade dabei einen Ureinwohner, der in ein aufwändiges Feder- und Perlenkostüm gekleidet war, mit einer Art Kriegsbemalung zu versehen.
    „Halt endlich still, Morris.“ Während sie versuchte eine möglichst gerade Miene auf die Wange des wenig begeisterten jungen Mannes zu ziehen, stand ihr der Schweiß auf der Stirn. „Ich bin sofort bei euch, ihr Beiden! – Morris, wenn du nicht sofort aufhörst zu wackeln, hast du hier gleich ein Zickzack und ich muss nochmal von vorne anfangen.“
    „Uns würde es schon reichen, wenn wir wüssten, wo Harry ist“, versuchte es
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