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Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi

Titel: Sechs, Sieben, Cache! | Ein Hildesheim-Krimi
Autoren: Sabine Hartmann
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er in Kassel nicht, und das ist er am neuen Standort nicht.“
    „Neuer Standort? In unserer Gegend?“
    „Rehbeck war hier. Mit einem schwarzen Touran. Kurz hinter der Autobahnausfahrt Bockenem habe ich ihn verloren.“
    Fitz sah ihn überrascht an. „Haben Sie sich deswegen bei Lisas Auto herumgetrieben?“
    „Ich wollte ihm zuvorkommen, mich irgendwo verstecken und ihn auf frischer Tat ertappen.“
    „Das hat nicht funktioniert.“
    „Er tauchte nicht auf.“
    „Und dann?“
    „Wollte ich mich vergewissern, dass es ihr Wagen ist.“
    „Wie?“
    „Sie hat einen Plüschfrosch im Aschenbecher sitzen.“
    „Deswegen haben Sie durch die Scheibe geguckt“, sagte Fitz.
    „Achtung, sie kommt!“, warnte Markus halblaut.
    „Verraten Sie mich nicht. Wenn sie mich sieht, schickt sie mich weg. Sie will auf keinen Fall beschützt werden.“
    „Das stimmt“, gab Markus zu und stellte sich so, dass er Frank zum größten Teil verdeckte. „Was haben Sie als Nächstes vor?“
    „Wohin will sie?“
    „Wissen wir nicht. Ist sie in Gefahr?“
    „Aktuell? Eher nicht. Wo könnte sich eine Bande häuslich einrichten, die mit Organen handelt? Mit Netzhäuten, mit Nieren, wahrscheinlich auch mit Säuglingen. Gibt es irgendwo eine leer stehende Arztpraxis oder eine Klinik?“
    „Leer nicht, aber neu“, überlegte Markus.
    „Du meinst?“, fragte Fitz.
    „Schloss Abbensen!“
    „Glaube ich nicht. Frau Schwartz würde sich nie …“, wandte Fitz ein.
    „Wer redet von Frau Schwartz? Wie viel Platz benötigt man für eine Netzhauttransplantation?“
    „Einen Raum, in dem einer liegen und einer stehen kann, der muss noch nicht einmal besonders steril sein.“
    „Hatte ich so in Erinnerung.“ Markus sah Fitz an. „Das Schloss hat so viele Räumlichkeiten. Wäre durchaus denkbar, dass einige zweckentfremdet wurden.“
    Fitz nickte. „Oder nach Feierabend einer zweiten Nutzung zugeführt werden.“
    „Wo befindet sich dieses Schloss?“
    Markus erklärte ihm den Weg. Schnell tauschten sie die Handynummern aus. „Wir fahren zuerst nach Eberholzen, um etwas zu überprüfen. Das liegt von hier aus quasi auf derselben Strecke. Das heißt, wir sind ganz in Ihrer Nähe, wenn Sie etwas entdecken sollten.“
    Frank reichte den beiden die Hand, stieg in seinen Wagen und fuhr los.
    Wenig später starteten auch Markus und Fitz.
    „Babyhandel auf Schloss Abbensen? Das kann ich mir beileibe nicht vorstellen. Du?“
    Markus zuckte mit den Schultern.

66
    Abbensen, Freitag, der 16.9.2011
    „Warum konnte die dumme Kuh nicht endlich aufhören zu telefonieren und ihm die Fahrzeugpapiere aushändigen?“ Gabriel Sola bemühte sich, seine Eile zu verbergen. Die Kontaktlinsen ließen seine Augen tränen. Schließlich legte sie auf.
    „Herr Professor Minkner. Wir haben einen fabrikneuen BMW für Sie reserviert.“
    Sola gab sich leutselig. Er erzählte von einem Symposium in Fürth und einem italienischen Kollegen, den er schon seit Jahrzehnten verehrte und dem er nun endlich persönlich gegenüberstehen würde.
    Nach außen geduldig und interessiert, ließ er sich die gesamte Sonderausstattung des Wagens zeigen. Inwendig konnte er es kaum erwarten, einzusteigen und wegzufahren.
    Als er über den Zingel in Richtung Oststadt glitt, spürte er, welche Kraft der Motor hatte. Er musste aufpassen, dass er nicht wegen überhöhter Geschwindigkeit angehalten wurde.
    Er näherte sich dem Dorf Abbensen durch Hönze und parkte den Mietwagen hinter einer Scheune, die nicht mehr genutzt wurde. Seine Verkleidung deponierte er im Kofferraum. Das letzte Stück bis zum Schloss ging er zu Fuß.
    Da ihm auf dem Gelände niemand begegnete, lief er zielstrebig in sein Zimmer und packte die wichtigsten Dinge in eine Sporttasche. Als er seine Pistole aus der verschlossenen Schreibtischschublade nahm, dachte er, er habe Schritte auf der Treppe gehört. Schnell schloss er die Lade wieder.
    Er lauschte.
    Nichts.
    Auf Zehenspitzen schlich er zur Tür, öffnete sie einen Spalt und schaute hinaus.
    Keiner da. Gut so.
    Schnell warf er die letzten Sachen in die Tasche und zog den Reißverschluss zu. Er stellte die Tasche unter einen dichten Busch am Zaun des Parks. Auf dem Weg zum Wagen würde er hier vorbeikommen.
    Als er jetzt zum zweiten Mal zum Wirtschaftsgebäude zurückkehrte, verhielt er sich bewusst laut. Er rief nach Janka, begrüßte sie überschwänglich und küsste sie ausgiebig.
    „Was wirst du tun?“, fragte sie ihn, leicht außer
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