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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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ihn am nötigsten gebraucht hatte, war ihr wie ein Wink des Schicksals vorgekommen. Nie wieder würde sich ihr eine so aussichtsreiche Gelegenheit bieten.
    Blind für die Flora und Fauna folgte Sara den sieben Pfadfindern samt Anführer eine steile Klamm hinunter. Auf der anderen Seite ging es auf aus Wurzelwerk gebildeten Stufen wieder hinauf. Oben angekommen, legten Kendal und sie eine Rast ein, während die anderen ungehalten zu dem Streifen Marschland hinunterstürmten, weil sie es kaum abwarten konnten, einen Blick auf die Wildtiere zu erhaschen, die sie so vermutlich eher verscheuchten.
    Der Schwefeldunst des Schlicks vermischte sich mit dem auffrischenden Wind. Schwermütig folgten sie dem Rest der Truppe in gemächlicherem Tempo.
    Als sie an einer Brücke über ein gewundenes Flüsschen angelangten, waren ihnen die anderen bereits weit voraus. Plötzlich legte sich der Wind und der Schrei eines Fischadlers ließ Sara aufblicken.
    Was hätte sie darum gegeben, frei wie ein Vogel zu sein, losgelöst von Garrets unerbittlicher Erwartungshaltung.
    Doch die Sonne brannte, während die Träger des Rucksacks in ihre Schultern schnitten, womit sie daran erinnert wurde, dass sie erdgebunden war.
    Da blieb Kendal urplötzlich stehen und Sara prallte gegen ihn. »Schatz, was – ?«
    »Schau mal, Mom .«
    Er deutete auf den glitzernden Wasserlauf. Erstaunt sah sie, wie Chief McCaffrey in einem getarnten Kanu auf sie zupaddelte.
    »Der Mann war gestern Abend im Park « , sagte Kendal und bewies damit, dass er aufmerksamer war, als er es sich anmerken ließ.
    Da bemerkte die überraschte Sara Chase’ wachsamen Blick aus seinen blauen Augen und erwiderte ihn. Er war doch gekommen! Herr im Himmel, er war tatsächlich gekommen, um ihnen zu helfen! Sie wurde von Fassungslosigkeit, Erleichterung und schließlich von einem Gefühl der Dringlichkeit überrollt.
    »Mom, was ist los ?«
    Sie standen immer noch allein auf der Brücke, die anderen waren ihnen weit voraus. Mit einem Paddelschlag manövrierte der SEAL das Kanu längsseits. »Springt rein !« , rief er.
    »Mom ?«
    Sie beeilte sich, es zu erklären. »Weißt du noch, wie ich dir gesagt habe, ich hätte einen Plan, Kendal? Dass wir zusammen fortgehen würden ?«
    Der Junge warf Chase einen konsternierten Blick zu.
    »Es ist so weit « , fügte sie hinzu. »Wir gehen jetzt fort. Steig in das Boot, Schatz. Schnell !«
    Sara schwang ein Bein über das Geländer.
    Kendal rührte sich jedoch nicht. Stattdessen schaute er zwischen ihr und dem Fremden hin und her. »Wer ist das ?« , wollte er wissen.
    »Ein Navy- SEAL« , antwortete sie. »Er kann uns beschützen. Steig jetzt bitte ins Boot, Kendal !«
    Chase’ grimmiger Gesichtsausdruck hätte selbst den Mutigsten verschreckt. »Wir können uns diese Gelegenheit nicht entgehen lassen, Liebling !« , flehte Sara mit klopfendem Herzen. »Schnell, bevor die anderen zurückkommen !«
    Bei ihren nachdrücklichen Worten bewegte er sich endlich. Noch ehe sie selbst das zweite Bein übers Geländer geschwungen hatte, war Kendal dabei, ins Boot zu klettern.
    »Setz dich auf den Boden !« , befahl Chase ihm.
    Sara schloss daraus, dass sie sich auf den vorderen Sitz hocken sollte.
    Kaum saßen sie, da stieß Chase das Kanu auch schon in die Strömung ab. Er tauchte das Paddel ins Wasser und lenkte sie um die Biegung, hinter der sie rasch aus dem Blickfeld der Brücke verschwanden. Das Wasser stand nicht hoch und der Schlick gab ihnen Deckung.
    Durch den frischen Wind trocknete der Schweiß auf Saras Oberlippe. Sie sah sich nach Kendal um, der sich an beiden Seiten des Boots festklammerte und vor Verwunderung große Augen machte. Hinter ihm paddelte ihr unverhoffter Retter, der eine Baseballkappe und ein T-Shirt mit abgetrennten Ärmeln trug, mit gleichmäßigen Schlägen.
    Sie hätte ihm liebend gern gedankt, doch die tiefen Furchen auf seiner Stirn sagten ihr, dass sie besser schwieg.
    Vor Hoffnung und Furcht klopfte ihr Herz schneller. Sie blickte auf den Ring an ihrem Finger. Wenn sie nicht davon ausgegangen wäre, ihn eines Tages versetzen zu müssen, hätte sie ihn sofort abgelegt.
    Sie hielten sich dicht am Ufer des Moors und kamen so lautlos voran, dass sie die Winkerkrabben im Schilfgras rascheln hören konnte. Ein Blaureiher blieb wie erstarrt auf einem Bein stehen, als sie vorüberglitten.
    Saras Atem hatte sich gerade beruhigt, da passierten sie einen Anlegesteg, auf dem ein einsamer Angler saß. Der Mann sah von seiner
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