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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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gehen.
    Sie selbst war nicht im Telefonbuch verzeichnet, dafür aber ihr Mann, der anhand seiner Rangbezeichnung, Captain Garret, leicht zu identifizieren war. Chase wählte zunächst *67, damit seine Rufnummer nicht angezeigt wurde. Als er das Freizeichen hörte, stellte er sich ihre spektakulären Augen vor und unerklärlicherweise schlug sein Herz daraufhin schneller.
    Als es klingelte, zuckte Sara auf dem Badezimmerfußboden zusammen, wo sie gerade hockte und ihr Geld zählte. Rasch stopfte sie die Scheine zurück in die Tamponschachtel und verstaute diese wieder unter dem Waschbecken, bevor sie im angrenzenden Schlafzimmer zu dem Kirschholzsekretär lief, auf dem das Telefon stand. »Hallo ?« , meldete sie sich.
    »Mrs Garret ?« . Bei der vertrauten Männerstimme stockte ihr der Atem.
    »Ja .«
    »Chief McCaffrey hier. Ich hatte Ihnen gestern im Gerichtsgebäude einen Umschlag übergeben .«
    »Ja .« Dass er sie anrief, machte sie fast sprachlos. Ihre Gedanken überschlugen sich.
    Chief McCaffrey . Vor vier Jahren war er auf sie zugekommen und hatte ihr seine Hilfe angeboten, als ihr Wagen liegen gebliebenen war. Sie hatte ihn zwar etwas raubeinig gefunden, gleichzeitig jedoch so aufmerksam, kompetent und gut aussehend, dass sie nach der Begegnung ganz benommen gewesen war. Kaum zu Hause, hatte Garret sie wegen ihrer N achlässigkeit g escholten.
    Dann war sie hier in Virginia Beach, im Supermarkt des Stützpunkts, erneut mit dem Chief zusammengestoßen, was sie für einen wunderbaren Zufall gehalten hatte. An dem Tag war er ebenso freundlich und aufmerksam zu ihr gewesen wie schon beim ersten Mal. Und das obwohl sie die Schuld daran hatte, dass seine Limonadendosen explodiert waren. Beim Verlassen des Supermarkts hatte sie gestaunt, dass es solche Männer überhaupt gab, wohingegen ihr von Garret prompt das Scheckheft abgenommen worden war, weil sie angeblich Geld für Strawberry Shortcakes aus dem Fenster geworfen hatte.
    Und nun rief Chase McCaffrey sie an!
    »Verzeihen Sie die Störung, Ma’am, aber ich muss wissen, ob Sie Commander Spenser den Umschlag aushändigen konnten .«
    »Oh, ja « , gab sie zurück, enttäuscht, dass er nicht aus persönlichen Gründen angerufen hatte. Warum auch? »Ich habe ihn sofort weitergegeben, genauso wie Ihre Nachricht .«
    »Danke « , sagte er. »Ich fahre heute Nachmittag nach Oklahoma und wollte vorher bloß alles Wichtige abhaken .«
    Oklahoma ? Hatte er gerade Oklahoma gesagt? Das Wort traf sie wie ein Elektroschock. Sara geriet ins Stocken und überlegte, wie sie ihn um eine Mitfahrgelegenheit für Kendal und sich bitten konnte.
    »Warum … Warum fahren Sie nach Oklahoma ?« , stammelte sie, in ihrem Kopf drehte sich alles, sodass sie kaum einen klaren Gedanken fassen konnte.
    »Ein Todesfall in der Familie « , antwortete er knapp. »Hab da ein Stück Land geerbt .«
    In dem verzweifelten Bedürfnis, ihr Anliegen loszuwerden, leckte Sara sich über die trockenen Lippen. Sie konnte ja schlecht beiläufig während eines Telefongesprächs danach fragen. Außerdem hörte sie Kendals Bus die Straße heraufkommen. Die Hydraulikbremsen quietschten, als das Fahrzeug an der Bushaltestelle anhielt. »Können wir … Können wir uns bitte treffen, bevor sie abreisen ?« , sagte sie schnell, ehe sie der Mut verließ. »Ich möchte Sie um etwas bitten .«
    Er schwieg auffällig lange, mit Sicherheit glaubte er, sie hätte den Verstand verloren.
    »Hier in der Nachbarschaft gibt es einen Park « , drängte sie und setzte für Kendal ihre Würde aufs Spiel. »Ich bringe heute um vier meinen Sohn dorthin. Können wir uns dort treffen ?«
    »Na ja, ich hab ziemlich viel um die Ohren, packen und so« , antwortete der Mann, klang dabei aber, als würde er ernsthaft darüber nachdenken.
    »Zehn Minuten genügen .« Sie wäre am liebsten vor Scham in ihrem Berberteppich versunken, weil sie einen Wildfremden derart um einen Gefallen anbettelte, doch andererseits konnte sie sich diese Gelegenheit unmöglich entgehen lassen. Vielleicht wäre das die Chance, anders als mit öffentlichen Verkehrsmitteln nach Westen zu reisen.
    »Der Park am Sherwood Drive ?« , erkundigte er sich.
    »Ja « , bestätigte Sara und schöpfte Hoffnung, »hinter dem Teich .«
    Nachdem sie aufgelegt hatte, starrte sie das Telefon in ihrer Hand an. Der Gedanke, dass ihr das Wunder, für dessen Eintreffen sie gebetet hatte, womöglich soeben widerfahren war, verschlug ihr den Atem. Wer könnte ein besserer
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