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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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Krabbenbüchse auf und winkte ihnen zu.
    Chase zog den Schirm seiner Baseballkappe weit in die Stirn und nickte. Dann stieß er das Paddel tiefer ins Wasser und beförderte sie aus dem Blickfeld des Fremden.
    Die Zeit schien sich endlos hinzuziehen, bis sie endlich an ein bewaldetes Ufer kamen. Der SEAL navigierte den Bug des Kanus an Land und stieß das Paddel tief in den Schlamm. »Springt raus !« , forderte er sie auf.
    Sara kletterte über den Rand und hielt dann das Boot fest, damit es nicht so wackelte, während zuerst Kendal und danach Chase ausstiegen. Hundegebell lenkte ihre Aufmerksamkeit auf einen schwarzen Labrador in dem unter den Bäumen abgestellten, ihr bereits bekannten Sportwagen.
    Chase zog das Kanu ans Ufer und drehte es um. »Zurückbleiben !« Nach der knappen Warnung verpasste er der Unterseite des Boots mit einem raschen Fußtritt ein klaffendes Loch, um das Gefährt anschließend mit einer kraftvollen Bewegung in die kleine Bucht zurückzuschieben, wo es sofort unterging.
    »Los jetzt « , sagte er und lief zum Wagen. Dort öffnete er die Beifahrertür und klappte den Sitz nach vorn. »Du musst bei dem Hund sitzen « , wandte er sich an Kendal. »Sitz, Jesse !«
    Kendal schlüpfte auf die schmale Rückbank. »Hey, braver Hund .«
    Während Sara sich auf dem Beifahrersitz niederließ, lief Chase um das Auto herum und setzte sich hinters Steuer. »Anschnallen .«
    Fachmännisch und in einem Tempo, bei dem Sara den Atem anhielt, setzte er in den tiefen Fahrspuren zurück, bis sie eine Lichtung erreichten, auf der er den Wagen wendete. Und schon ging es weiter.
    Der Waldweg ging in eine Schotterpiste über, dann kamen sie auf dem Dammparkplatz heraus. »Früher habe ich da unten geangelt « , erklärte Chase, als er ihren fragenden Blick sah.
    Daher kannte er also die Bucht, die er als abgelegen genug erachtet hatte, um sie unbeobachtet in sein Auto zu bekommen. Sara duckte sich in ihren Sitz, denn sie wollte nicht von einem der wenigen Ausflügler gesehen werden, die gerade auf dem Parkplatz ankamen oder abfuhren.
    Bald verließen sie den State Park und reihten sich in den Verkehr auf dem Shore Drive ein.
    Sara richtete sich etwas auf und rieb mit den Handflächen über ihre Shorts.
    »Hoffentlich haben Sie alles, was Sie brauchen, da drin « , bemerkte Chase mit einem Blick auf ihren Rucksack.
    »Ja « , gab sie zurück. Sie war froh, sich auf alle Eventualitäten vorbereitet zu haben.
    Er legte einen anderen Gang ein. »Und woher wussten Sie, dass ich tatsächlich dort auftauchen würde ?« , wollte er wissen. Nach der Frage zu schließen, war er wohl ein bisschen sauer auf sich selbst.
    »Keine Ahnung. Ich nehme an, ich wollte mir die Alternativen einfach nicht vorstellen .«
    Diese Antwort brachte ihr einen skeptischen Blick ein.
    Sie sah sich nach Kendal um. »Oh, Schatz, du bist ja gar nicht angeschnallt .«
    »Der Hund sitzt auf dem Gurt .«
    »Jesse, Platz !« , befahl Chase und der Hund gehorchte sofort.
    Mutter und Sohn wechselten Blicke. Der SEAL hatte seinen Hund offenbar gut abgerichtet. Mit einem Klicken ließ Kendal den Sicherheitsgurt einrasten.
    In dem Moment wurde Sara die volle Tragweite ihres Handelns klar. Mr Hale, der Anführer der Pfadfindergruppe, war sicher schon ganz außer sich und zerbrach sich den Kopf, was ihnen beiden zugestoßen sein mochte. In Kürze würde man die Behörden verständigen. Und Garret. Nun gab es kein Zurück mehr.
    »Wir halten aber nirgendwo an, oder ?« , fragte sie, wobei ihr die Angst anzuhören war.
    »Nein « , antwortete Chase. Er gab Gas und sie rasten die Auffahrt zum Highway hinauf, der nach Nordwesten, zu den Blue Ridge Mountains und darüber hinaus führte. In etwa drei Stunden wären sie im westlichen Teil Virginias und damit weit weg vom Seashore State Park, in dem eine Suchaktion nach ihnen laufen würde. Dann dürfte ihr leichter ums Herz sein.
    »Glauben Sie, der Angler könnte uns Schwierigkeiten machen ?« , fragte sie leise.
    Zu ihrer wachsenden Besorgnis antwortete Chase nicht sofort. »Er war nicht dort, als ich zum Treffpunkt aufgebrochen bin, sonst wäre ich umgekehrt .«
    Dann hätte sie niemals erfahren, dass er tatsächlich vorgehabt hatte, ihr zu helfen.
    »Danke « , murmelte sie und fand das Wörtchen jämmerlich ungenügend. »Ich verspreche Ihnen, Sie werden es nicht … bereuen « , quetschte sie aus zugeschnürter Kehle hervor.
    Sie war sich sicher, dass er sie verstanden hatte, doch er antwortete ihr nicht.
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