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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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ihre Soße umrühren. »Wenn das so ist, wird sich Lia heute Nacht ein Zimmer mit Isabella teilen«, sagte sie leichthin.
    »Mama!«, protestierte Vinny.
    Lia grinste hinter ihrem Weinglas. Getrennte Schlafzimmer oder nicht, Vinny würde sich schon irgendwie zu ihr stehlen.
    Während das Gekabbel weiterging, spürte Lia, wie ihr warm ums Herz wurde. Seltsam, aber plötzlich fühlte sie sich in dieser fremden Umgebung, unter Menschen, die sie kaum kannte, ganz wie zu Hause.
    Joe fühlte sich wie der alte Scrooge aus Dickens’ Weihnachtserzählung, als er die Stufen zu Gabe Renaults Strandhaus hinaufstieg. In Anbetracht der fröhlichen Laute, die aus dem modernen Bau zu ihm drangen, hätte er fast wieder kehrtgemacht. Aber es war Heiligabend. Als Befehlshaber der Leute, die dort drinnen feierten, musste er nicht nur auf ihrer Party erscheinen, sondern auch so tun, als hätte er Spaß.
    Auf sein entschlossenes Klopfen hin machte ihm Gabe und Helen Renaults Tochter die Tür auf, ein Teenager mit einem herausfordernden Lächeln und einem freundlichen Labrador im Gefolge. »Braves Mädchen«, sagte Mallory zu dem Hund, der sich daraufhin folgsam auf die Schwelle hockte. »Hi«, wandte sie sich dann an Joe, der sie vor ein paar Wochen kennengelernt hatte, als er bei den Renaults zum Abendessen eingeladen gewesen war. »Es wurden Wetten darauf abgeschlossen, ob Sie sich hier blicken lassen oder nicht.«
    »Ach, wirklich.« Er wusste inzwischen, dass er bei Mallory auf alles gefasst sein musste. »In letzter Zeit war ich wohl ein echter Griesgram.«
    »Oh, machen Sie sich deshalb keinen Kopf«, gab sie zurück. »Da sind Sie nicht der Einzige.«
    Er kam nicht dazu, darüber nachzudenken, was das bedeuten sollte, denn Gabe Renault tauchte auf und sagte: »Mallory, hör auf, dem Mann ein Ohr abzukauen, und lass ihn rein.«
    »Sehen Sie, was ich meine?«, sagte das Mädchen und trat zur Seite, damit Joe eintreten konnte.
    Dann kam Gabes Frau Helen angeeilt. »Wir freuen uns so, dass Sie es noch geschafft haben«, rief sie und nahm ihm die Flasche Sherry ab, die er mitgebracht hatte. »Oh, der passt prima zu meiner Sangria.«
    Joe staunte, was für einen Bauch sie bei ihrer ansonsten sportlich schlanken Figur vor sich hertrug. »Wow, das Baby ist in den letzten drei Wochen ja mächtig gewachsen«, bemerkte er.
    »Ja, das ist mir auch schon aufgefallen«, gab sie trocken zurück und brachte den Sherry in die Küche.
    »Ich nehme Ihnen den Mantel ab, Sir«, sagte Gabe und hängte das Kleidungsstück in den Wandschrank. »Die meisten Leute kennen Sie wahrscheinlich schon«, sagte er dann, während er Joe in einen großen Raum mit hoher Decke führte. Der leuchtende Christbaum hüllte die Gäste in einen fröhlichen Glanz. Im Hintergrund liefen leise Weihnachtslieder. »Obwohl, unserem alten Master Chief Sebastian León sind Sie glaube ich noch nicht begegnet. Sebastian, das ist Joe Montgomery, unser neuer Commander.«
    Ein schlanker Mann mit dunkler Haut sprang aus einem Sessel auf und streckte ihm seine Hand entgegen. »Freut mich sehr, Sir«, sagte er und bewies einen festen Händedruck. »Es tut mir fast leid, dass ich nicht mehr im Dienst bin«, ergänzte er in einem leichten Singsang. »Nach allem, was ich höre, wäre es ein Vergnügen, unter Ihnen zu arbeiten.«
    »Über Sie ist mir auch nur Gutes zu Ohren gekommen«, antwortete Joe aufrichtig. Sebastian León – der Sandmann – war eine Legende.
    »Meine Frau Leila«, stellte Sebastian ihm die schlanke Brünette auf dem Sofa vor, »und meine Tochter Esme.« Die Kleine war ein pausbackiges Baby mit funkelnden schwarzen Augen. »Ihr Zwillingsbruder Kaspar leistet dem Senior Chief Gesellschaft.«
    Joe entdeckte Solomon McGuire, der im Schneidersitz auf dem Boden saß und über den Bauch eines vergnügt kreischenden Babys prustete. Das Bild des sanftmütig mit dem Kind spielenden Mako überlagerte Joes Vorurteile, und er betrachtete den Mann sofort mit anderen Augen. Wer hätte gedacht, dass der Senior Chief auch eine weiche Seite besaß?
    »Und Chief McCaffrey haben Sie ja bereits gestern Abend getroffen«, ergänzte Gabe, noch immer den Gastgeber spielend.
    Joe nickte dem Scharfschützen zu. Er hatte ihn am Abend zuvor aus dem Team entlassen, damit er die letzten vier Monate seiner Dienstzeit mit der Frau zusammen sein konnte, die er liebte. »Sir«, sagte der Mann mit den zum Zopf gebundenen langen Haaren und ließ seine Partnerin los, damit er ihr Joe vorstellen konnte.
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