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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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erschreckend?
    »Gott, ich werde dich vermissen, Pen«, sagte er mit rauer Stimme und drückte sie noch fester. Im Hintergrund war der erste Aufruf für ihren Flug zu hören.
    Er klang so ernst. Penny lachte kläglich, während sie seine Gefühle für sie zu ergründen versuchte. »Ja, klar, in fünf Tagen wirst du schon nicht mehr an mich denken. Ich kenne dich, Joe Montgomery.«
    Zu ihrer Überraschung hob er ihr Kinn an. Als sie seine gerunzelte Stirn und seinen leidenschaftlichen Blick wahrnahm, verschlug es ihr den Atem. »Das glaube ich nicht«, entgegnete er leise, vorwurfsvoll. »Ich habe nämlich gerade erst selbst gelernt, mich richtig einzuschätzen.« Zu ihrem Erstaunen fuhr er ihr mit den Fingern durchs Haar, löste den Knoten im Nacken und küsste sie nachdrücklich.
    Penny gab sich seiner innigen Liebkosung hin und konnte kaum einen klaren Gedanken fassen. Sein Kuss war schier endlos; den Menschen, die sich anstellten, um an Bord des Fliegers zu gehen, schenkte er nicht die geringste Beachtung.
    Was meinte er damit, sich selbst erst einschätzen gelernt zu haben? Was wollte er ihr damit sagen?
    Sie genoss seinen Kuss, saugte die Leidenschaft auf wie eine Blüte das Sonnenlicht. Ihre Welt drehte sich nur mehr um ihn. Sie hätte sich für alle Ewigkeit von ihm so küssen lassen, doch schließlich löste er sich zärtlich von ihren Lippen und hob den Kopf.
    Mehrere Leute applaudierten, aber Penny war zu perplex, um darauf zu achten.
    »Geh jetzt«, sagte Joe schroff, errötend und mit glühendem Blick. »Geh und tu Gutes für andere, Penelope Anne Price. Aber komm gesund und wohlbehalten zu mir zurück. Das ist ein Befehl«, fügte er hinzu.
    Penny fand kaum ihre Stimme wieder. Neue Hoffnung keimte in ihrem Herzen auf. »Zu Befehl, Sir«, brachte sie mühsam heraus.
    Benommen nahm sie ihr Handgepäck von ihm entgegen. Dann stellte sie sich gehorsam in der rasch vorrückenden Warteschlange an und tastete nach ihrer Bordkarte sowie ihrem Ausweis.
    Sie ließen sich nicht aus den Augen, bis die Flugbegleiterin ihr Ticket entgegennahm. Joe winkte ihr zum Abschied, die Einsamkeit stand ihm ins Gesicht geschrieben und zerriss ihr das Herz.
    »Ich liebe dich, Joe!«, rief sie in letzter Minute. Sein Blick erhellte sich, seine Traurigkeit wich Erstaunen.
    Mit hochrotem Kopf und die Folgen ihrer spontanen Regung fürchtend, drehte sich Penny um und floh die Fluggastbrücke hinunter.
    Wenn Joe jetzt nicht weglief, würde er es vielleicht niemals tun.
    Oh lieber Gott, mach bitte, dass er auf mich wartet, bis ich zurückkomme .
    Als Vinny neben den mit Schindeln verkleideten Reihenhäusern im Osten von Philadelphia parkte, wischte Lia ihre schwitzigen Handflächen an ihrer Hose ab. Sie kam sich vor wie auf einem fremden Planeten, auf dem die Häuser dichter standen und der beißend kalte Wind den Müll vor sich hertrieb. »Welches ist es?«, fragte sie aufgeregt.
    »Das da.« Er zeigte auf ein buttergelbes Gebäude, von dem der Anstrich abblätterte und dessen Veranda abgesackt war.
    Lia schluckte. Würde der Umstand, dass sie und Vinny aus völlig unterschiedlichen Welten kamen, ihre gemeinsame Zukunft beeinträchtigen?
    Er stellte den Motor ab und begegnete ihrem unsicheren Blick. »Ich liebe dich«, sagte er, beugte sich vor und lehnte seine Stirn gegen ihre. »Keine Angst, ich habe dir doch schon hundertmal gesagt, dass sie dich lieben werden.«
    »Wenn du meinst«, gab sie zurück und stieß die Luft aus.
    Sie waren kaum ausgestiegen, da flog auch schon die Haustür auf. Ein dunkelhaariges Mädchen rannte die Stufen zur Veranda herunter und stürzte sich mit einem Jubelschrei in Vinnys Arme. Während er es herumwirbelte, erkannte Lia, dass dieses Geschöpf mit dem wirren Haarschopf seine fünfzehnjährige Schwester Isabella war.
    »Bella«, sagte Vinny und stellte sie auf die Füße. »Ich möchte dir jemanden vorstellen. Das ist Lia.«
    Das Mädchen musterte sie mit großen Augen in der Farbe von Kirschholz. »Hi«, sagte Isabella dann schüchtern. Sie wirkte ungelenk, wie ein junges Fohlen, das noch nicht mit seinem Körper zurechtkam.
    »Freut mich, dich kennenzulernen«, murmelte Lia. Sie hasst mich , dachte sie. Wieder ging die Haustür auf, und sie wappnete sich gegen Schlimmeres.
    »Vincente!«, rief die Frau, die mit ausgebreiteten Armen auf sie zueilte.
    Drall, mit kaum einer grauen Strähne im braunen Haar, schloss sie ihren Sohn in die Arme, drückte ihm einen Schmatzer auf jede Wange und hielt ihn
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