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SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Bittere Vergangenheit (German Edition)
Autoren: Marliss Melton
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entschuldigenden Lächeln. »Tut mir leid, aber ich war so geschockt.«
    Joe zitterten die Knie. Er hatte selbst das Gefühl, gleich umzukippen. Um das zu verhindern, lehnte er sich schwer gegen die Behandlungsliege und legte seine Arme um die Frau, die er liebte.
    Gott, schon zum zweiten Mal wäre sie ihm fast genommen worden!
    Eine Stunde später lag Penny immer noch auf der Behandlungsliege. Joe war ihr nicht von der Seite gewichen. Im Zimmer, in dem es zwischenzeitlich von Ärzten, Sicherheitspersonal und Laboranten gewimmelt hatte, herrschte jetzt Ruhe. Admiral Jacobs war von dem US -Marshal zur FBI -Zentrale gebracht worden, wo Hannah und Valentino ihn weiter verhören würden. Ein Toxikologe hatte Penny Blut abgenommen und war dann gegangen, um sich die Ergebnisse der laufenden Tests anzusehen.
    »Ich werd schon wieder, Joe«, versicherte Penny ihm, um seine Sorge zu zerstreuen.
    »Das wird sich bald zeigen«, sagte er mit einem Nicken, während er energisch ihre Unterarme rieb, als wollte er verhindern, dass ihr Blut ins Stocken geriet.
    »Ich kann nicht glauben, dass es der Admiral war«, staunte Penny kopfschüttelnd. »Ich hab ihn für so einen netten Mann gehalten.«
    »Das war er bestimmt auch«, antwortete Joe. »Im Krieg verschwimmen die Grenzen zwischen Gut und Böse. Er war jahrelang in Vietnam in Gefangenschaft. Wer weiß, wie ihn das verändert hat? Und dann verlor er auch noch seinen Sohn. Wie dem auch sei, jetzt ist es vorbei.«
    Sie ließ die Endgültigkeit seiner Feststellung auf sich wirken und bekam endlich das Gefühl, alles verarbeiten zu können. »Gott sei Dank«, flüsterte sie, als sie die Ereignisse Revue passieren ließ. »Du hast mir das Leben gerettet«, wurde ihr plötzlich klar. »Wenn du nicht hereingerauscht wärst, hätte er mir beim zweiten Versuch die volle Dosis verpasst. Wieso warst du eigentlich hier?«
    »Ich wollte nur mal vorbeischauen und dich was fragen.«
    Ihr Herz vollführte einen Salto wie in Zeitlupe. Nein, es war bestimmt nicht das, was sie glaubte …
    »Thanksgiving steht ja vor der Tür«, machte er es spannend.
    Sie konnte kaum atmen … »Ja.«
    »Also, ich habe einen Flug nach Nevada gebucht und dachte, du würdest mich vielleicht gern begleiten.«
    Seine Worte fachten ihre Hoffnung weiter an. »Du möchtest mich deinen Eltern vorstellen?«, vermutete sie.
    »Nun … ja.« Unter der Sonnenbräune wurde Joe ein bisschen rot.
    »Wieso?«, zwang sie ihn zu einer Erklärung.
    »Weil … Weil du meine beste Freundin bist. Ich möchte, dass du Red Rock Canyon mit eigenen Augen siehst. Außerdem brauchst du nach dem, was du diesen Herbst durchgemacht hast, dringend mal Urlaub.«
    Sie wollte ihn fragen, ob das der einzige Grund sei, fand es aber nicht fair, ihn dermaßen in Verlegenheit zu bringen. So war Joe eben, er brauchte ein Leben voller Nervenkitzel und Herausforderungen. Und sie liebte ihn so, wie er war, nicht wie er sein könnte.
    »Ich fürchte, ich kann nicht«, gab sie zurück und verriet damit zum ersten Mal, was sie vorhatte. »Ich werde an Thanksgiving gar nicht hier sein.«
    »Wo denn dann?« Er wirkte verdutzt.
    »Über dem Atlantik. Ich springe für Sanitäter ein, die in Rettungshubschraubern sitzen«, erklärte sie, wobei sie in seinem Gesicht nach Anzeichen dafür suchte, dass es ihm das Herz brach.
    »Warum?«, fragte er lediglich etwas irritiert.
    »Damit Sanitäter, die Familie haben, über die Feiertage nach Hause kommen können«, erklärte sie.
    Einen Augenblick lang schien er sich allein gelassen zu fühlen, doch im nächsten glätteten sich die Falten auf seiner Stirn wieder. »Okay«, sagte er langsam, während er die Neuigkeit verarbeitete. »Wann kommst du zurück?«
    »Einen Tag nach Weihnachten.«
    Erneut geriet sein Gleichmut ins Wanken. »Dann wirst du Weihnachten auch nicht hier sein?«, fragte er ungläubig.
    »Die meisten Besatzungsmitglieder haben ihre Familie seit Monaten nicht gesehen«, gab sie zu bedenken.
    »Und Ophelia?«
    »Die kommt schon zurecht. Sie hat doch jetzt Vinny. Außerdem stellt er sie an Thanksgiving seiner Familie vor.«
    Dazu sagte Joe nichts. Penny suchte in seinen grünen Augen nach irgendeinem Hinweis auf seine Gefühle. Schon das geringste Anzeichen, dass er es ernst meinte und mit ihr nicht bloß auf ein Abenteuer in den Schluchten von Nevada aus war, hätte ihr genügt, um ihre Pläne über den Haufen zu werfen und bei ihm zu bleiben.
    Doch den Gefallen tat er ihr nicht. Stattdessen zwang er sich
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