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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern
Autoren: Steven Erikson
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die Imperatrix nicht mit mir zufrieden ist, ist sie herzlich eingeladen, mich zu ersetzen. Nun, das ist alles. Lebt wohl, Topper.«
    Mit finsterem Gesicht drehte der Meister der Klaue sich um und trat ohne jede weitere Zeremonie ins Imperiale Gewirr. Hinter ihm brach das Tor in sich zusammen, nur der leicht säuerliche Geruch nach Staub blieb zurück.
    Gamet stieß einen langen Seufzer aus und erhob sich behutsam von seinem klapprigen Feldstuhl. »Ihr habt mein Mitgefühl, Mandata, für den Verlust Eures Bruders.«
    »Ich danke Euch, Gamet. Geht jetzt schlafen. Und macht bei – «
    »T’ambers Zelt Halt, natürlich, Mandata.«
    Sie zog eine Augenbraue hoch. »Ist das etwa Missbilligung, was ich da höre?«
    »Das ist es. Ich bin nicht der Einzige, der dringend Schlaf braucht. Der Vermummte soll uns holen, wir haben heute Abend noch nicht einmal was gegessen.«
    »Bis morgen, Faust.«
    Er nickte. »Ja. Gute Nacht, Mandata.«
     
    Als Saiten zurückkehrte, saß nur noch eine einzige Gestalt am verlöschenden Feuer.
    »Wieso bist du noch auf, Krake?«
    »Ich habe meinen Schlaf schon gehabt. Aber du wirst morgen die Füße nicht aus dem Sand bekommen, Sergeant.«
    »Ich glaube nicht, dass ich heute Nacht Ruhe finden werde«, murmelte Saiten, der sich mit untergeschlagenen Beinen dem stämmigen Sappeur gegenübergesetzt hatte.
    »Es ist alles so weit weg«, brummte Krake und warf noch ein bisschen Dung in die Flammen.
    »Aber es fühlt sich so nah an.«
    »Zumindest marschierst du nicht in den Fußstapfen deiner gefallenen Kameraden, Fiedler. Aber trotzdem, es ist alles weit weg.«
    »Nun, ich bin mir nicht sicher, was du eigentlich meinst, aber ich glaube dir.«
    »Übrigens – danke für die Munition.«
    Saiten grunzte. »Das ist die verrückteste Sache überhaupt, Krake. Wir finden immer mehr, und sie sollte eigentlich benutzt werden. Stattdessen horten wir sie und sagen niemandem, dass wir sie haben – für den Fall, dass sie uns befehlen, sie zu benutzen – «
    »Die elenden Bastarde.«
    »Ja, die elenden Bastarde.«
    »Ich werde die Dinger benutzen, die du mir gegeben hast«, erklärte Krake. »Wenn ich Korbolo Dom unter die Füße gekrochen bin. Und es ist mir egal, ob ich mit ihm zum Vermummten gehe.«
    »Irgendetwas sagt mir, dass das genau das ist, was Igel getan hat, in seinem letzten Augenblick. Er hat die Dinger immer zu knapp geworfen – der Kerl hatte so viele Tonstückchen in seinem Körper, dass man aus seinen Innereien eine ganze Reihe Töpfe hätte machen können.« Er schüttelte langsam den Kopf, den Blick auf das ersterbende Feuer gerichtet. »Ich wünschte, ich wäre dabei gewesen. Das ist alles. Elster, Trotter, Fäustel, Tippa, der Schnelle Ben – «
    »Der Schnelle Ben ist nicht tot«, sagte Krake. »Nachdem du gegangen warst, ist noch mehr gekommen – ich hab’s in meinem Zelt gehört. Tayschrenn hat euren Magier zum Hohemagier gemacht.«
    »Nun, das überrascht mich ehrlich gesagt nicht. Dass er überlebt hat, irgendwie. Ich frage mich, ob Paran noch der Hauptmann der Kompanie war – «
    »Das war er. Er ist mit ihnen gestorben.«
    »Der Bruder der Mandata. Ich frage mich, ob sie heute Nacht wohl trauert.«
    »Darüber nachzugrübeln ist reine Zeitverschwendung, Fiedler. Wir haben hier jede Menge Jungs und Mädels, um die wir uns kümmern müssen. Korbolo Doms Krieger verstehen zu kämpfen. Ich nehme an, dass wir geschlagen und mit dem Schwanz zwischen den Beinen zurückgeschickt werden – das wird dann eine ganz andere Kette sein, wenn wir nach Aren zurückstolpern, nur dass wir diesmal nicht mal in die Nähe der Stadt kommen werden.«
    »Nun, das ist eine aufmunternde Vorhersage, Krake.«
    »Es spielt keine Rolle. Hauptsache, ich schaffe es, diesen napanesischen Verräter zu töten – und nach Möglichkeit auch seinen Magier.«
    »Und was ist, wenn du nicht nahe genug an ihn herankommst?«
    »Dann nehme ich so viele von ihnen mit, wie ich kann. Ich werde nicht zurückgehen, Fied, nicht noch einmal.«
    »Ich werde daran denken, wenn’s so weit ist. Aber wie sieht’s dann damit aus, sich um unsere Rekruten zu kümmern, Krake?«
    »Nun, das machen wir unterwegs, oder? Auf diesem Marsch. Wir bringen sie in jene Schlacht, das tun wir, wenn wir können. Und dann sehen wir ja, welche Art von Eisen sich in ihnen verbirgt.«
    »Eisen.« Saiten lächelte. »Es ist lange her, dass ich dieses Sprichwort gehört habe. Da wir auf Rache aus sind, willst du es heiß, nehme ich an.«
    »Da
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