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SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

SdG 06 - Der Krieg der Schwestern

Titel: SdG 06 - Der Krieg der Schwestern
Autoren: Steven Erikson
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Geslers finsteren Blick zu achten. »Alles unbedeutende, was zu erwarten war. Sagt dem Hauptmann, dass wir uns gut für verdeckte Aktionen eignen werden.«
    »Behalt deine Meinung für dich, Saiten. Drei, hast du gesagt. Sehr gut.« Er machte auf dem Absatz kehrt und schritt davon.
    »Wir könnten die Magier verlieren«, fuhr Gesler Saiten an.
    »Das werden wir nicht. Reg dich nicht über den Leutnant auf, zumindest vorerst nicht. Der Bursche hat keine Ahnung, wie man sich als Offizier im Feld verhält. Seinen Sergeanten zu sagen, sie sollen ihre Meinung für sich behalten! Mit Oponns Glück wird Keneb dem Leutnant vielleicht ein paar Dinge erklären.«
    »Vorausgesetzt, Keneb ist wirklich besser«, murmelte Borduke. Er fuhr mit den Fingern durch seinen Bart. »Es geht das Gerücht, er wäre der einzige Überlebende seiner Kompanie. Und ihr wisst, was das wahrscheinlich bedeutet.«
    »Lasst uns abwarten und sehen, was passiert«, schlug Saiten vor. »Es ist noch ein bisschen früh, die Messer zu wetzen – «
    »Die Messer wetzen«, sagte Gesler. »Jetzt sprichst du eine Sprache, die ich verstehe. Ich bin bereit, abzuwarten und zu sehen, was passiert, wie du vorgeschlagen hast. Zunächst einmal. In Ordnung, dann wollen wir heute Nacht mal die Magier zusammentrommeln, und wenn sie tatsächlich miteinander klarkommen, ohne sich gegenseitig umzubringen, dann sind wir vielleicht schon einen oder zwei Schritte weiter.«
    Hörner erklangen, um zu verkünden, dass der Marsch wieder aufgenommen wurde. Die Soldaten ächzten und fluchten, als sie sich wieder auf die Beine mühten.
     
    Der erste Tag des Marschs war vorbei, und Gamet schien es, als hätten sie nur eine armselige, erbärmliche Strecke zurückgelegt. Das war natürlich zu erwarten gewesen. Die Armee war noch meilenweit davon entfernt, ihren Rhythmus gefunden zu haben.
    Genau wie ich. Wund geritten und leicht schwindlig von der Hitze beobachtete die Faust von einem kleinen Hügel neben der Marschroute, wie das Lager langsam Gestalt annahm. Inseln der Ordnung inmitten eines chaotischen Meers aus Bewegung. Die Reiterkrieger der Seti und Wickaner streiften weiterhin weit über die vorgeschobenen Vorposten hinaus, doch es waren viel zu wenig, um ihm ein beruhigendes Gefühl zu geben. Und dann diese Wickaner – alles Großväter und Großmütter. Beim Vermummten, es ist gut möglich, dass ich mit einigen von diesen alten Kriegern schon die Klinge gekreuzt habe. Diese Alten, sie haben sich nie mit der Vorstellung abgefunden, zum Imperium zu gehören. Sie waren aus einem ganz anderen Grund hier. Der Erinnerung an Coltaine wegen. Und die Kinder – nun, sie wurden mit dem einzigen Gift verbitterter alter Kämpfer gefüttert, mit Erzählungen über vergangene ruhmreiche Tage. Und so haben wir hier welche, die das Entsetzen des Krieges noch nicht kennen, und solche, die es schon vergessen haben. Eine grässliche Mischung …
    Er streckte sich, um sein verspanntes Rückgrat zu lockern, und setzte sich in Bewegung. Hinunter vom Kamm, am Rand des mit Geröll gefüllten Grabens entlang, dorthin, wo das Kommandozelt der Mandata stand, die Leinwand noch neu und unversehrt; Temuls Wickaner standen darum herum Wache.
    Temul war nirgends zu sehen. Gamet tat der Junge Leid. Er focht bereits ein halbes Dutzend Scharmützel, ohne dass auch nur eine Klinge gezogen worden wäre, und er verlor. Und niemand von uns kann irgendetwas dagegen tun.
    Er näherte sich dem Zelteingang, kratzte an der Klappe und wartete.
    »Kommt rein, Gamet«, erklang die Stimme der Mandata von drinnen.
    Sie kniete im Vorzimmer vor einer langen, steinernen Kiste und schloss gerade den Deckel, als er durch den Eingang trat. Er erhaschte noch einen kurzen Blick auf ihr Otataral-Schwert, dann war der Deckel zu. »Da ist ein bisschen flüssiges Wachs – da, in dem Topf über der Kohlenpfanne. Bringt es bitte her, Gamet.«
    Er tat, wie ihm geheißen, und schaute ihr dann zu, wie sie das Wachs über die zwischen Kiste und Deckel eingelassene Fuge strich, bis der Behälter vollständig versiegelt war. Dann stand sie auf und wischte sich den Sand von den Knien. »Ich bin diesen bösartigen Sand jetzt schon leid«, murmelte sie.
    Sie musterte ihn einen Augenblick und sagte dann: »Hinter Euch steht verdünnter Wein, Gamet. Schenkt Euch etwas ein.«
    »Sehe ich so aus, als ob ich das brauchen würde, Mandata?«
    »Das tut Ihr. Oh, ich weiß sehr gut, dass Ihr ein ruhiges Leben gesucht hattet, als Ihr Euch unserem
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