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Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2

Titel: Science Fiction Anthologie Band 4 - Die Vierziger Jahre 2
Autoren: Anthologie
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auf. „Sie meinen …“
„Wie viele Sonnensysteme gibt es in unserer Galaxis?“ fragte der Kapitän erregt. „Wie viele Planeten können Leben tragen? Und wie viele Arten von Leben kann es geben? Wenn dies Schiff nicht von der Erde ist – und das kann es gar nicht sein –, dann hat es eine Crew, die nicht menschlich ist. Und Wesen, die nicht menschlich sind, aber einen Zivilisationsstand erreicht haben, der ihnen Raumreisen erlaubt, können alles bedeuten!“
Es war deutlich zu sehen, daß die Hände des Kapitäns zitterten. Vor einem Mitglied seiner eigenen Crew hätte er nicht so offen gesprochen, aber Tommy Dort war vom Beobachtungsstab. Und selbst ein Kapitän, zu dessen Pflichten es gehört, sich Sorgen zu machen, hat es manchmal verzweifelt nötig, seine Sorgen abzuladen. Zuweilen hilft es auch, wenn man laut denken kann.
„Seit Jahren ist über so etwas geredet und spekuliert worden“, sagte er leise. „Mathematisch gesprochen, gibt es mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit irgendwo in unserer Galaxis eine andere Rasse, deren Zivilisation der unsrigen gleicht oder sie übertrifft. Niemand hat jemals abschätzen können, wo oder wann wir diesen Wesen begegnen würden. Aber es sieht so aus, als wäre der Fall jetzt eingetreten.“
Tommys Augen leuchteten hell.
„Glauben Sie, daß die Fremden freundlich sein werden, Sir?“
Der Kapitän warf einen Blick auf den Entfernungsmesser. Das Phantom-Objekt machte immer noch seine nicht existierenden Anläufe auf die Llanvabon und verschwand danach wieder. Die zweite Anzeige, die ein Objekt in 80000 Meilen Entfernung gemeldet hatte, bewegte sich ganz leicht.
„Es kommt auf uns zu“, stellte der Kapitän fest. „Was würden wir tun, wenn ein fremdes Raumschiff in unseren Jagdgründen auftauchte? Würden wir es freundlich empfangen? Vielleicht! Wir werden versuchen, Kontakt mit dem Fremden aufzunehmen. Wir müssen es tun. Aber ich vermute, das ist das Ende unserer Expedition. Gott sei gedankt für die Strahler.“
Die Strahler waren dazu gedacht, widersetzliche Meteoriten zu zerstören, die sich einem Raumschiff in den Weg stellen, und mit denen die Deflektoren nicht fertig werden können. Es sind keine Waffen, aber man kann sie recht gut als solche verwenden. Sie haben eine Reichweite von fünftausend Meilen, und sie werden von der gesamten Energieleistung des Schiffes versorgt. Ein Schiff wie die Llanvabon, ausgerüstet mit einer automatischen Zielvorrichtung und einer Schwenkmöglichkeit um fünf Grad, kann vielleicht sogar ein Loch durch einen kleinen Asteroiden blasen. Natürlich geht das nicht bei Überlichtgeschwindigkeit.
Tommy Dort hatte sich dem Bugschirm genähert. Jetzt drehte er den Kopf.
„Strahler, Sir? Wofür?“
Der Kapitän schnitt dem leeren Bildschirm ein Gesicht.
„Weil wir nicht wissen, was das für Wesen sind, und weil wir kein Risiko eingehen können!“ Bitter setzte er hinzu: „Ich weiß! Wir werden Kontakt aufnehmen und versuchen, alles über sie herauszufinden, was uns möglich ist – besonders, woher sie kommen. Ich vermute, wir werden versuchen, Freundschaft zu schließen – aber groß ist unsere Chance nicht. Wir können ihnen nicht über den Weg trauen. Wir wagen es nicht! Sie haben Suchstrahlen. Vielleicht haben sie bessere Spürgeräte als wir. Vielleicht können sie unseren ganzen Weg bis zur Erde zurückverfolgen, ohne daß wir es erfahren! Wir dürfen es nicht riskieren, daß eine nichtmenschliche Rasse erfährt, wo die Erde ist, solange wir ihr nicht voll vertrauen können. Und wie sollen wir ihr je vertrauen? Vielleicht wollen sie nur mit uns Handel treiben, klar. Aber es kann auch eine ganze Flotte mit Überlichtantrieb auf die Erde zustürzen und uns auslöschen, ehe wir noch merken, wie uns geschieht. Wir würden niemals wissen, was wir zu erwarten haben oder wann es geschehen wird!“
Tommy blickte ganz bestürzt drein.
„In der Theorie ist das alles immer wieder durchgekaut worden“, fuhr der Kapitän fort. „Niemand hat jemals eine vernünftige Antwort gefunden, nicht einmal auf dem Papier. Und es ist auch niemand auf den Gedanken gekommen, es könnte etwas so Verrücktes passieren, daß sich im tiefen Raum zwei Schiffe begegnen und keins vom anderen die Heimatwelt kennt. Aber wir müssen unbedingt eine Antwort finden! Was sollen wir bezüglich der Fremden tun? Vielleicht sind sie Wunder an Schönheit, nett und freundlich und höflich – und unter der polierten Oberfläche von der erbarmungslosen
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