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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit
Autoren: Rachel Caine
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Sie wollte, dass es einen Sinn ergab.
    »Sieh mal, das ist nichts Persönliches.« Dean fuhr ihr mit dem Fingernagel über die Wange und kratzte sie dabei. »Na ja, oder vielleicht ein kleines bisschen persönlich - Spaß, weißt du? Aber eigentlich geht es darum, diese Stadt zu befreien. Das Böse zu bekämpfen. Wie Frank Collins es immer wollte. Ich will das auch. Und du willst das auch, nicht wahr, Claire? Ich weiß, dass es auch das ist, was Shane will. Du tust also allen einen Gefallen, wenn du stirbst.«
    Dean war nicht nach Morganville gekommen, um Shane zu finden, er war gekommen, um seinen Spaß zu haben. Wenn er Frank Collins überhaupt kannte, dann hatte er ihn nur benutzt. Als Dean in Morganville angekommen war, hatte er mitbekommen, dass die Jagdsaison eröffnet war und er tun und lassen konnte, was immer er wollte.
    Und das konnte er noch immer, merkte Claire angewidert. Niemand verdächtigte ihn auch nur im Geringsten.
    Sie selbst hatte ihn ganz bestimmt nicht für verdächtig gehalten.
    »Was?«, fragte er sie. »Wirst du mir jetzt sagen, dass ich einen Fehler mache? Wirst du darum betteln, es nicht zu tun?«
    »Warum sollte ich?«, flüsterte sie. »Du tust sowieso, was du willst, nicht wahr?«
    »Das mache ich immer.« Dean lehnte sich zurück. »Jase. Halt sie an den Füßen fest. Ich will nicht, dass sie mich tritt.«
    »Das ist nicht richtig. Das ist nicht richtig, Mann.«
    »Halt die Fresse oder es gibt heute Nacht zwei Leichen. Das würde meine Aussage nur unterstreichen.«
    Claire trat nach ihm, aber es nützte nichts; Jason hatte sich auf ihre Knöchel gestützt und hielt sie am Boden fest. Dean zwang ihren Arm nach unten und öffnete einen rostigen Verbandskasten. Er nahm eine dieser hohlen Nadeln heraus, die Ärzte zum Blutabnehmen verwenden, aber anstatt sie auf ein Probenröhrchen zu stecken, befestigte er sie an einem Gummischlauch.
    Der Gummischlauch endete in einer großen, leeren Vier-Liter- Flasche, in der einmal Milch gewesen war.
    »Kleines Stöckchen.« Er grinste, als er die Nadel in ihre Vene gleiten ließ.
    Claire schrie. Jason schaute weg, sein Gesicht war schuldbewusst, aber Dean lächelte einfach weiter. Blut strömte in den Schlauch, durch den Flaschenhals hindurch und in die Milchflasche.
    »Wie fühlt sich das an?«, fragte er sie. »Du magst doch Vampire. Wie fühlt es sich an, wenn das Leben aus einem herausfließt, genau wie wenn sie einen aussaugen? Ich hasse Vampire. Ich hasse sie wirklich. Und wenn ich dadurch, dass ich dich umbringe, diese Stadt dazu bringen kann, aufzubegehren und auch nur einen einzigen weiteren Vampir zu töten, dann hat es sich schon gelohnt.«
    Sie presste die Augen zu und versuchte nachzudenken, was sie tun könnte.
    Blut.
    Ein schwarz-weißer Geist kam auf der anderen Seite des Raumes flackernd in Sicht. Adas Abbild sah ruhig und gelassen aus. Sie war gekommen, um Claire beim Sterben zuzusehen.
    »Hol Hilfe«, flüsterte Claire. »Bitte, hol Hilfe!«
    Wenigstens hatten Jason und Dean keine Ahnung, mit wem sie sprach, weil Ada in ihrem Rücken in Erscheinung getreten war. »Mit wem sprichst du, du Schwachkopf? Jason ist nicht auf deiner Seite. Himmel, Jason, halt ihre Füße fest! Komm schon, Mann! Das wird ja wohl nicht zu viel verlangt sein!«
    Ada zog ihre schmalen Augenbrauen nach oben. Ihr Abbild flimmerte. Claire wollte nicht zu dem roten Pegel in der Milchflasche hinsehen, der immer höher stieg; sie spürte, wie sie schwächer wurde, ihr Herz klopfte heftig, um Schritt zu halten.
    »Myrnin«, keuchte Claire. »Ich brauche Myrnin.«
    Ada verschwand flackernd. Claire hatte keine Ahnung, ob sie sich die Mühe machen würde.
    Draußen sank die Sonne bis unter das Fenster.
    Dämmerung.
    Jason sprang auf, als er draußen ein Geräusch hörte. »Was zum Teufel war das?«
    »Nichts«, sagte Dean. Er beobachtete Claires Gesicht. Ihr Atem ging zu schnell und sie versuchte, ihn zu verlangsamen; ihr Herz hämmerte und sie verlor zu viel Blut. Ada, bitte. Bitte . »Mach dir keine Sorgen. Das ist nur der Wind.«
    Jason ließ Claires Füße los. Sie war inzwischen ohnehin zu schwach, sich groß zu bewegen. »Nein, das ist nicht der Wind. Da draußen ist jemand. Mensch, lass sie. Gehen wir!«
    »Nein, verdammt. Wir sind hier gleich fertig. Noch fünf Minuten. Reiß dich zusammen, Alter.«
    »Ich bin nicht dein Alter!«, knurrte Jason. »Du bist allein, Arschloch!«
    Er zog ab. Nein... bitte bleib . Claire versuchte, nicht zu weinen, aber sie wusste
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