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Schwur fuer die Ewigkeit

Schwur fuer die Ewigkeit

Titel: Schwur fuer die Ewigkeit
Autoren: Rachel Caine
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festzusitzen, war zu viel für sie. »Ja«, sagte sie. »Ich... sollte ins Labor. Myrnin braucht mich.«
    Myrnin war ihr Boss - ihr Vampir boss - und sie hasste ihn. Sie hatte ihn nicht immer gehasst, aber er hatte sie einmal zu oft verraten, und das letzte Mal war der Hammer: Er hatte sie, Michael und Shane an ihren schlimmsten Feind ausgeliefert, nur weil das einfacher für ihn gewesen war, als ihnen gegenüber loyal zu sein, als es hart auf hart kam.
    Sie konnte quasi Shanes vor Ironie triefende Stimme hören: Na ja, er ist ein Vampir. Was hattest du erwartet?
    Etwas Besseres, nahm sie an. Und vielleicht war sie genau deshalb eine Idiotin, denn hey, ein Vampir; und Myrnin war ohnehin nicht gerade ein Musterbeispiel an Zurechnungsfähigkeit. Eigentlich hätte sie sich nach dieser Sache geweigert, weiterhin für ihn zu arbeiten... nur dass sie sich nicht mehr weigern konnte, wenn Bishop ihr den direkten Befehl erteilte. Magie. Claire glaubte nicht an Magie - das war ihrer Meinung nach nur Wissenschaft, die noch nicht gründlich genug erforscht worden war -, aber das hier schien der Standarddefinition ungemütlich nahezukommen.
    Sie wollte nicht an den Moment denken, als sie - wie Eve so scharfsinnig bemerkt hatte - eine Schachfigur des Bösen geworden war, denn sie befürchtete, ganz unten, in den makabersten Tiefen ihrer Albträume, dass sie die falsche Wahl getroffen hatte. Während sie nach ihrem Glas Cola griff, rutschte der Ärmel ihres langärmligen Shirts hoch und gab auf ihrem Unterarm preis, was Bishop ihr angetan hatte - blaue Tinte, wie das Tribal-Tattoo irgendeines Bikers, nur dass sich diese Tinte bewegte. Ihr wurde übel, als sie beobachtete, wie das Tattoo sich langsam unter ihrer Haut drehte und wand.
    So etwas wie Magie gibt es nicht. Auf keinen Fall .
    Claire zog ihren Ärmel wieder darüber, um es zu verstecken; nicht vor ihren Eltern - sie konnten überhaupt nicht sehen, dass etwas mit ihrem Arm nicht stimmte. Nur sie selbst und die Vampire konnten es sehen. Sie fand, dass es ein wenig heller aussah, als an dem Tag, als Bishop es ihr aufgezwungen hatte, aber vielleicht war das auch nur Wunschdenken. Wenn es erst blass genug wäre, dann würde es vielleicht nicht mehr funktionieren. Vielleicht wäre sie dann nicht mehr gezwungen, ihm zu gehorchen, wenn er etwas befahl.
    So oder so gab es keine Möglichkeit für sie herauszufinden, ob es schwächer wurde, es sei denn, sie wollte riskieren, Bishop öffentlich herauszufordern. Und das wäre noch ein kleines bisschen ungesünder, als wenn man mit Fischöl eingecremt und mit einem großen Friss-mich-Schild um den Hals in einem Haifischbecken herumschwimmen würde.
    Sie hatte Myrnins Bibliothek durchstöbert, auf der Suche nach einem Hinweis darauf, was Bishop da mit ihr angestellt hatte und wie sie es wieder loswerden konnte, aber falls die Information dort gewesen war, hatte Myrnin sie so gut vor ihr versteckt, dass sie sie nicht finden konnte. Zu deinem eigenen Besten , hätte er vermutlich dazu gesagt, aber sie würde ihm nicht glauben. Nicht mehr. Myrnin tat nur, was gut für ihn selbst war, nicht für jemand anderes.
    Wenigstens wusste sie jetzt aber, was das Tattoo mit ihr gemacht hatte - es hatte ihr den Willen genommen, Mr Bishop zu widersprechen. Es ist keine Magie , redete sie sich heute schon zum tausendsten Mal selbst ein. Es ist keine Magie, weil es so etwas wie Magie überhaupt nicht gibt. Alles lässt sich erklären. Wir verstehen es vielleicht einfach noch nicht, aber dieses Tattao-Dings hat Regeln und Gesetze, und es muss einen Weg geben, es verschwinden zu lassen.
    Claire fuhr mit den Fingern unter den Ärmel und über das Tattoo. Dabei streiften ihre Finger das goldene Armband, das sie noch immer trug. Amelies Armband mit dem Symbol der ehemaligen Vampirherrscherin Morganvilles. Bevor Mr Bishop auftauchte, war es ein Symbol des Schutzes gewesen... es bedeutete, dass sie Amelie Steuern schuldete, die normalerweise in Form von Geld, Diensten und gespendetem Blut zu entrichten waren. Als Gegenleistung blieben Amelie und die anderen Vampire nett. Ein bisschen wie die Mafia - nur mit Vampirzähnen. Es hatte nicht immer funktioniert, aber es war immer noch besser gewesen, als in Morganville als kostenloses Mittagessen herumzulaufen.
    Inzwischen war das Armband nicht mehr unbedingt von Vorteil. Seit Wochen hatte sie nichts mehr von Amelie gesehen oder gehört und alle Anhänger Amelies schienen vermisst zu sein. Die bedeutendsten Vampire
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