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Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)

Titel: Schwingen aus Stein: origin - Preisgekrönt und aufregend anders (German Edition)
Autoren: Ju Honisch
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den Grund gehen. Schließlich bin ich …“
    „… jetzt ein Meister des Arkanen“, nickte Ian. Vierzehn Jahre Studium waren das Minimum, um Meister zu werden. Doch die meisten Studenten des Arkanen brauchten länger. Sutton hatte fünfzehn Jahre dazu gebraucht. Er war zu Recht stolz auf diese Leistung.
    „Daran erinnern Sie sich, McMullen?“
    „Teile Ihrer Magistrierung sind noch in meinem Gedächtnis. Da gab es eine imposante Zeremonie, und ich erinnere mich auch noch deutlich an den Kater, den ich am nächsten Tag hatte. Doch ich erinnere mich nicht an Einzelheiten. Dabei hatte ich ein ausgezeichnetes Gedächtnis. Jedenfalls bis Sie und Ihr Bier meinen Pfad kreuzten.“
    Sutton nickte ernst.
    „Das war ein ausnehmend gutes Gebräu. Akolythen sollten sich von Alkoholexzessen allerdings fernhalten. Als Meister muss ich Ihnen eine Rüge erteilen. Ein eklatanter Bruch der Verhaltensregeln.“
    „Ich meine, mich zu erinnern – sofern mein Gedächtnis nicht ob des Exzesses gelitten hat –, dass Sie mich wiederholt zum Trinken aufgefordert haben.“
    „Ausschließlich, um Ihre Charakterstärke zu prüfen.“ Sutton grinste. „Zudem war das Bier von bester Qualität.“
    Die beiden blickten hinaus in die verregnete Landschaft.
    „Sie glauben also, unsere Suche ist verlorene Liebesmüh?“
    Sutton schnitt eine Grimasse.
    „Ich bin mir nicht sicher, ob seine Exzellenz der Großmeister nicht vielleicht gedacht hat, es sei besser, mich hinaus in die Wildnis zu schicken, anstatt mich unzufrieden in der Loge herumschleichen zu lassen. Freilich ist es auch Fakt, dass Meister Bartel jenen Brief gefunden hat – verborgen in einem Band ‚Sumerische Tempelriten, ermittelt durch die Visionen von Theodor Barmer, 1803, Band 2: Thesen und Analyse ‘ .“
    „Seltsam, dass ihn vorher noch niemand entdeckt hatte“, meinte Ian nachdenklich.
    „Nein. Ich habe mir das Buch angesehen. Kein Mensch hatte es bis dato eines Blickes gewürdigt. Es ist jämmerlich geschrieben und beinhaltet völlig wirre Gedanken eines nicht eben erleuchteten Bruders. Band 1 kann man lesen. Er ist nutzlos, aber unterhaltsam. Die Visionen mögen nicht wirklich sumerisch sein, doch die Beschreibungen nackter Tempeltänzerinnen haben schon viele Akolythen dazu gebracht, sich freudig mit Mesopotamien zu beschäftigen.“
    „Sie als Meister raten mir, mich mit Mesopotamien zu beschäftigen?“
    „Unbedingt. Die Beschäftigung mit viertausend Jahre alten Nackttänzerinnen ist sicher nicht verkehrt. Pflichtlektüre für Primaner. Ich selbst ziehe jüngere Exemplare vor.“
    „Gut zu wissen. Aber wo mag der Brief hergekommen sein?“
    „Nun, er stammt aus dem Jahr 1745. Tatsächlich ist er älter als das Buch, in dem er gefunden wurde.“
    „Das wäre die Zeit des Österreichischen Erbfolgekrieges.“
    „Ich sehe, Sie haben Ihre Hausaufgaben gemacht.“
    „Sie wissen doch, die Aroria-Loge ist der Meinung, dass wer immer Macht in Händen hält, Philosophie, Juristerei und Medizin und leider auch Theologie durchaus studiert haben muss. Ich bin sicher, Sie erinnern sich noch an den Anfang Ihres Studiums, selbst wenn Ihr so ausgezeichnetes Gedächtnis gelitten hat.“
    „Stimmt. Die Gegend, um die es in dem Brief geht, war direkt von diesem Krieg betroffen. Immerhin war sie damals wie heute Grenzgebiet. Vielleicht werden wir sogar bis ins Österreichische müssen. Da war ich noch nie.“
    „Ich schon“, seufzte Ian, der sich noch an sein Abenteuer zwei Jahre zuvor erinnerte, bei dem er von einem Feyon besessen gewesen und aus dem er als veränderter Mensch mit beunruhigenden Talenten hervorgegangen war. Das Studium des Arkanen war ihm als einziger Ausweg erschienen, nicht verrückt zu werden. Seine Besonderheit entfremdete ihn von seiner Familie, und selbst innerhalb der Loge machte sie ihn zum Außenseiter. Man beobachtete ihn und seine Begabung mit Argwohn. „ Österreich. Jede Menge Fey. Ich wäre froh, wenn wir keinen begegnen würden. Die meisten machen nur Ärger. “
    Sutton warf ihm einen amüsierten Blick zu, doch er verkniff sich zu sagen, dass Ian offenbar eine Vorliebe für Ärger hatte.
    „Wie ist Österreich so?“, fragte er stattdessen.
    „Hohe Berge. Unzählige Seen. Aber was stand denn genau in dem Brief? Wie man aus Blei Gold macht?“
    Sutton lachte. „Mein Freund, die Aroria-Loge hat schon mindestens fünf Manuskripte, die dieses Problemchen lösen. “
    McMullen starrte ihn an.
    „Ist das die Grundlage für unseren
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