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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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Hand, ergriff sein Handgelenk und drückte so fest zu, dass ich spürte, wie sich die Knochen verschoben.
    »Nimm die Hände von mir, oder du fliegst gegen die Wand.«
    Meine Reißzähne fuhren aus, und Wut vernebelte mir die Sinne. Er ließ abrupt los. Ich versetzte ihm noch einen Stoß, gerade fest genug, um ihm zu zeigen, dass es mir ernst war.
    Ohne den Blickkontakt zu unterbrechen, fing er sich wieder. »Ich bestreite nicht, dass du sehr viel für die Anonymen Bluttrinker getan hast, aber vergiss niemals, dass die Gruppe mein Baby ist. Ich habe sie gegründet, und ich habe sie zu dem gemacht, was sie heute ist. Es hat außerdem andere gegeben, die ebenso viel Zeit da hineingesteckt haben wie du, wenn nicht noch mehr. Sassy Branson beispielsweise. Könnten wir diese Unterhaltung also in höflichem Tonfall fortsetzen?« Er beute sich herab, so dass seine Lippen die meinen nur um Haaresbreite nicht berührten.
    Ich fauchte leise. »Wag es nicht, mir mit roten Augen zu kommen.« Kein Atem, kein Lufthauch bewegte sich zwischen uns.
    Sein Blick hing an meinem Gesicht. »Ich dachte, du magst Männer, die die Führung übernehmen. Jedenfalls verbringst du reichlich Zeit mit diesem Incubus. Und der ist noch ein Atmer , Dämon hin oder her.« Und dann küsste Wade mich plötzlich und stieß mich hart gegen die Tür.
    Ohne auch nur eine Sekunde zu überlegen, rammte ich ihm das Knie zwischen die Beine, und er erschauerte und wich zurück. Ein Tritt in die Eier tat Vampiren zwar nicht so weh wie VBMMännern, aber angenehm war es nicht.
    »Wenn du mich noch einmal anrührst, töte ich dich. Erst wirfst du mich mit einem Tritt in den Hintern aus allem raus, und dann versuchst du, mich zu küssen. Das reicht jetzt. Ich widerrufe meine Einladung. Wade Stevens, du bist in meinem Haus nicht länger willkommen. Du darfst meine Schwelle nicht überschreiten. Und überleg dir gut, ob du je wieder in meiner Bar erscheinen möchtest.« Ich konnte ihn nicht daran hindern, die Bar zu betreten - immerhin war das gewissermaßen ein öffentlich zugänglicher Ort - aber ich würde dafür sorgen, dass er nie wieder einen Fuß in unser Haus setzte.
    Er besaß doch tatsächlich den Nerv, schockiert dreinzuschauen.
    »Menolly - nicht! Wir finden eine andere ... «
    »Zu spät. Raus. Sofort . Wenn es sein muss, rufe ich Tavah zu Hilfe, und wir machen dich fertig. Gegen uns beide hast du keine Chance.« Die Blutlust dröhnte mir in den Ohren. Ich wollte jagen, aufspüren, etwas zerreißen. »Du gehst jetzt besser. Ich weiß nicht, wie lange ich mich noch beherrschen kann.«
    Er warf mir einen letzten Blick zu, war klug genug, zu erkennen, dass ich kurz vor dem Ausrasten stand, und verschwand blitzschnell aus meinem Büro. Ich beherrschte mich nur noch mühsam, ich war stärker als er, und das wusste er auch.
    Ich versuchte, mich zu sammeln. So sah es also aus. Wade hatte mich aus politischem Ehrgeiz verraten. Er hatte unsere Freundschaft gebrochen, um sich einen persönlichen Vorteil zu verschaffen. Ich hatte Verständnis dafür, dass er zum Regenten aufsteigen wollte, aber ich hegte auch den Verdacht, dass er überreagierte, um vor seinen Kumpels eine bestimmte Rolle zu spielen. Er hatte schon immer den guten Bullen geben wollen. Und dazu musste er mich zum bösen Bullen machen.
    Typisch Mann.
    Ich schlich hinaus in die Bar. Der Geruch von Schweiß und Bier überwältigte mich beinahe. Herzschläge trommelten einen aufpeitschenden Puls und drohten mich in einen Blutrausch zu stürzen. Ich gab Luke einen Wink.
    Er warf einen einzigen Blick auf mich und wies sofort mit einem Nicken zur Tür. »Du musst jagen.«
    Luke war ein Werwolf. Er verstand Instinkt und Trieb, vor allem, da er nicht in einem Rudel lebte wie die meisten anderen Werwölfe. Er war ein einsamer Wolf, nur auf sich gestellt, und musste ständig wachsam sein. Luke hatte mir nie erzählt, warum er mit seinem Rudel gebrochen hatte, aber ich hatte ihn natürlich überprüft, und er hatte keinerlei Vorstrafen. Allerdings bewies die Narbe, die sich seitlich sein ganzes Gesicht hinabzog, dass er schon einiges erlebt hatte.
    »Ja. Dringend. Würdest du Camille sagen, dass ich bald wieder da bin? Wenn ich nicht sofort hier verschwinde, werde ich explodieren, und das wäre nicht gut. Und falls Wade zurückkommt, richte ihm von mir aus, er solle sich gefälligst aus meiner Bar verpissen und nie wieder herkommen.«
    Luke konnte sehr gut zwischen den Zeilen lesen. Er stellte keine Fragen,
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