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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13
Autoren: Yasmine Galenorn
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anzuhören, obwohl er instinktiv die Stimme gesenkt hielt. »Seid vorsichtig, und keiner schreit hier rum. Wenn das Zeug alt ist, könnte es wegen jeder Kleinigkeit losgehen.«
    Ich deutete auf den roten Stab. »Schaff das sofort aus meinem Laden. Sachen, die bumm machen, sind in der Nähe meiner magischen Wenigkeit ganz schlecht aufgehoben. Sie könnten richtig übel bumm machen. Sehr übel. Und was soll das heißen, du hast es bei dem Grottenschrat gefunden? Der wurde doch plattgefahren.
    Hätte es da nicht hochgehen müssen?«
    »Nein, die Stange lag am Straßenrand. Sie muss ihm wohl aus der Hand gefallen sein, ehe das Auto sie überrollen konnte. Sie riecht nach ihm.
    Glaubt mir, er hatte das Ding bei sich.« Mallen, ein dünner, unglaublich schmächtiger Elf, der vermutlich stärker war als wir alle zusammen, hob die Stange auf und ging zur Tür. »Sharah, wir bringen das hier lieber In Sicherheit, bevor noch etwas passiert.«
    Ich warf Chase einen Blick zu. Was zum Teufel hatte ein Grottenschrat mit einer Stange Dynamit in der Tasche mitten in Seattle zu suchen? »Der Goblin! Meinst du, der ist auch explosiv?« Ich sprang auf und lief ins Hinterzimmer.
    »Ich nehme an, du hast ihn nicht durchsucht, als du ihn gefesselt hast?« Chase gab mir mit einem lauten Seufzen zu verstehen, dass er für heute genug Aufregung gehabt hatte.
    »Ihn durchsuchen? Du machst wohl Witze. Ich denke nicht daran, mehr von ihm anzufassen als unbedingt nötig. Man kann nie wissen, ob eine von diesen Kreaturen nicht zusätzliche Körperteile an den unmöglichsten Stellen hat. Ich habe mal einen Goblin nackt gesehen, nicht freiwillig, wie ich hinzufügen möchte. Zwei Schwänze.
    Vier Eier. Immer einsatzbereit.«
    Chase stöhnte. »Jetzt sag nicht, dass du mal mit einem dieser hässlichen Biester zusammen warst ...«
    »Beiß dir auf die Zunge, ehe ich Delilah sage, dass sie das tun soll! Nein, verdammt, ich war nicht mit ihm zusammen. Er hat sich in einer Bar betrunken und sich ausgezogen und dann die Bardame kreuz und quer durch den Laden gejagt. Ich bin nicht lange genug geblieben, um ihn fragen zu können, ob das die Standardausstattung bei Goblins ist oder ob er von Mutter Natur besonders gesegnet wurde.«
    »Ich muss eure Heimatwelt wirklich unbedingt mal besuchen«, sagte Chase. Er folgte mir, brummte aber unablässig vor sich hin. »Wir sehen wohl besser nach. Wo hast du ihn gleich wieder hingesteckt?«
    »In den Raum neben meinem Büro, um die Ecke. Ich habe ihn mit Paketklebeband gefesselt.«
    »Paketklebeband?« Er kicherte dumpf. »Nicht ganz dasselbe, was du bei deinen Fesselspielchen mit Trillian und dem Fuchswelpen benutzt, was?«
    Na toll. Jetzt fing er schon an, Trillian nachzuahmen. Morio aus Japan war das zweite Mitglied meiner kleinen Triade. Er war ein Yokai-kitsune, ein Fuchsdämon, der uns im Kampf gegen die Dämonen half, und er hatte mein Herz erobert.
    Ich fuhr herum und hob die Hand. »Fang du nicht auch noch an, so auf Morio herumzuhacken. Es ist schlimm genug, dass Trillian das immer noch tut. Und was wir im Schlafzimmer machen, geht dich gar nichts an, Johnson. Außerdem bin ich keine Domina. Bleib du in Gedanken schön bei Delilahs Spielkiste und halt dich aus meiner raus.«
    Er warf mir ein schiefes Lächeln zu. »Delilah hat keine Spielkiste, das weißt du doch, meine Liebe. Bis auf die mit ihren Fellmäusen und ihrem Kratzspielzeug.«
    »Das ist dein Problem, nicht meins.« Ich verkniff mir ein Lächeln und fragte mich, ob ihn Delilahs wesentlich gesetztere Natur in dieser Hinsicht störte. Vielleicht war er auch eher erleichtert darüber. Ich hatte noch nie danach gefragt. Außerdem würde Delilah es mir erzählen, wenn die beiden Probleme im Bett hätten. Wir drei kannten untereinander keinerlei Diskretion, was unser Liebesleben anging.
    Als ich um die Ecke bog, bemerkte ich einen Luftzug im Flur. Delilahs Detektei war über diesen Flur und die Treppe zu erreichen. Auch wenn sie hinten reingegangen war, hätte sie sicher nicht die Tür aufgelassen.
    Ich wollte schon die Treppe hinauf nach ihr rufen, als Chase mir auf die Schulter tippte und stumm auf den Boden deutete. Eine blutige Spur führte von der Hintertür zum Lagerraum neben meinem Büro. Mehrere Meter zerfetztes, zerknülltes Paketband waren über den Boden verstreut, und der Lagerraum sah aus, als hätte eine Bombe eingeschlagen. Ich rannte in mein Büro. Unterlagen und Bücher lagen überall herum, zu Millionen Fetzen verarbeitet. Meine
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